Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Baby 7 Monate isst kaum Brei sollte ich weiter stillen und abwarten?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Baby 7 Monate isst kaum Brei sollte ich weiter stillen und abwarten?

Dezemberbaby

Beitrag melden

Hallo, Meine Tochter ist nun 7 Monate alt und seit dem Beginn des 6. Monats (also seit gut 8 Wochen) bekommt sie mittags etwas Brei. Wir haben langsam gesteigert, zwei verschiedene Gemüse eingeführt zur Abwechselung und mal mit mal ohne Fleisch, mal selbst gekocht, mal gekauft. Ich mache den Brei ziemlich flüssig und sie bekommt dazu noch Tee aus der Flasche, weil Glas noch zuviel daneben geht. Sie schafft nie mehr als 70-90 Gramm, dann will sie einfach nicht mehr. Da ich das nun seit einigen Wochen so mache, und mittags nicht mehr stille, mache ich mir langsam Gedanken, ob sie genug Nährstoffe bekommt. Den Rest des Tages und auch noch zweimal nachts wird sie gestillt. Nun habe ich versucht, Abendbrei (Milchbrei) zu geben. Nimmt sie nur wenige Löffel und verweigert dann. Etwas mehr hat sie vom mit Muttermilch angerührten fast flüssigen Brei genommen, aber auch nur etwa 70 Gramm. Soll ich einfach weiter stillen und abwarten? Liebe Grüße


Beitrag melden

Liebe „Dezemberbaby“, es gibt einfach Kinder, bei denen die Einführung fester Nahrung sehr viel Ausdauer und Geduld erfordert, das ist nicht ungewöhnlich. Bei manchen Babys kann das einige Zeit dauern, bis dieser Prozess so richtig ins Rollen kommt und letztendlich dann klappt. Das Stillen ist zudem ein besonders inniges Miteinander, von dem Ihr kleiner Schatz nun mehr und mehr Abschied nehmen soll und wer verabschiedet sich schon gerne von einer lieb gewordenen Gewohnheit, die auch ein großes Stück Sicherheit gegeben hat. Hier ist sehr viel „Feingefühl“ aber auch eine gewisse Konsequenz notwendig. Geben Sie also nicht auf, auch wenn es im Moment so aussieht als würde gar nichts weitergehen. Was diesen Prozess hemmt, sind Druck oder Stress. Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch endlich mehr feste Nahrung annehmen. Versuchen Sie für einige Zeit den Druck vollkommen heraus zu nehmen. Mittags klappt dass doch schon ganz gut. Wenn Ihre Kleine mittags nach ihrem Brei keine Milch mehr einfordert und drei bis vier Stunden aushält, hat sie sich vielleicht auch schon satt gegessen. Die Portionsgröße und Angaben auf den Produkten sind nur Richtwerte. Es gibt auch Kinder, die mit weniger zurechtkommen. Wichtig ist dabei natürlich, dass Ihr Mädchen sich gesund entwickelt und wächst und gedeiht. Und das ist sicher der Fall, das überwacht auch der Kinderarzt bei den Untersuchungsterminen ganz automatisch. Solange das so ist, ist alles in Ordnung. Dann hat Ihr Mädchen mittags einfach weniger Appetit als der Durchschnitt. Die einen essen wie Scheunendrescher, die anderen begnügen sich mit Spatzenportionen. Und bei Kindern kann sich das auch schnell mal ändern. Ihre Kleine kann noch auf den Geschmack kommen und Sie kommen gar nicht mehr mit dem Füttern hinterher. Nehmen Sie es wie es ist! Vergleichen Sie Ihr Mädchen nicht mit anderen Babys, denn „Jedes Kind is(s)t anders!“. Es gibt auch Kinder, die man ans Essen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Mädchen ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel mit ganz wenig Brei und lassen die Kleine das Essen selbst erforschen. Reichen Sie Ihr auch weich gekochte Gemüsestückchen oder verträgliche Beilagen wie weiche Kartoffelstückchen oder Nudeln auf einem Tellerchen. Das Wichtigste ist jetzt vor allem am Abend wirklich konsequent, aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihre Tochter merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig sind. Wenn Ihr Schatz nach einigen Löffeln nicht weiteressen mag, eine Pause zu machen und dann weiter mit Brei zu füttern. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Mädchen weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Probieren Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es im Anschluss keine „sichere“ Milch mehr gibt, dass die Verzehrsmengen dann automatisch größer werden. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen. Aber Ihre Kleine kann und wird es lernen. Abgesehen vom Mittags- und Abendbrei sollten Sie selbstverständlich weiter stillen. Schöne Grüße, Annelie Last


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Liebe Experten,   mein Baby 9,5 M mag keine Beikost bzw. Isst kaum davon. kurz zum Baby: wiegt 11 Kilo (Geburt 3,8)  motorisch gut entwickelt: sitzt, steht, läuft an Möbeln und Händen entlang, klettert über Sachen  sprachlich auch gut: kann gewissen Tierlaute nach machen (wenn man fragt: wie macht ..?) Wir kommen pro Tag nicht mal auf eine Portion ...

Sehr geehrte Frau Frohn, meine Tochter 18 Monate alt, isst kaum bis gar nichts. Wenn wir alles am Tag zusammen rechnen, sind es paar Bissen Brot, paar Bissen Banane, und vielleicht 3 Nudeln, manche Tage sind noch schlechter und selten gibt es Tage wo es mehr wird. Sie wird weiterhin gestillt. Es wurde bereits ein Eisenmangel festgestellt. Seit ...

Hallo,  Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr alt geworden und stillt gefühlt immer mehr. Bei Beikoststart gab es eine kurze Phase in der er Brei gut fand. Dann wollte er nicht mehr gefüttert werden. Also gab's blw... Auch mehr schlecht als recht. Er hat gerne probiert, aber spätestens wenn er Krümel im Mund hatte wars vorbei.    Jetzt hatte e ...

Hallo, mein Baby ist 6 Monate alt.  Sie bekommt seit gestern ein Gläschen Möhre am Tag. Sonst noch Muttermilch. Bis vor zwei Tagen habe ich sie also noch voll gestillt.  mich frage mich nun ob ich ihr auch Wasser geben muss und falls ja, wie viel ml? Im Internet habe ich folgendes gelesen: Bis zum dritten Brei reicht Muttermilch bzw. Säugl ...

Liebe Expert*innen, mein Sohn ist jetzt 7 Monate alt. Seit dem 6. Monat, also nun ziemlich genau seit 2 Monaten bekommt er Beikost. Morgens/vormittags stille ich, dann gibt's um ca. 12 Uhr Gemüse-Fleisch-Brei, um ca. 15 Uhr einen Getreide-Obst-Brei und abends um ca. 18 Uhr den Milch-Getreide-Brei. Quasi alles nach Lehrbuch. Es ist ja immer ein ...

Liebe Frau Frohn!    Mein Sohn ist 17 Monate alt und wiegt ca. 10,6kg bei einer Größe von 84cm. Er gehört also zu den "zarteren Kindern". Er isst noch immer "recht kleine Portionen" und fordert dann die Brust, die ich ihm gebe. (Natürlich biete ich ihm erst nochmal Essen/Trinken an!) Es gibt auch Tage, wo er kaum isst. An anderen Tagen isst er ...

Liebe Frau Frohn, mein Sohn ist gerade 9 Monate alt geworden. Ab Beginn seines 6. Lebensmonats haben wir mit der Beikost begonnen und sind nun gut dabei - er isst vormittags einen Obst-Getreide-Brei (100-150 g), mittags einen Fleisch-Gemüse-Brei (200-220 g), nachmittags wieder einen Obst-Getreide-Brei (ca. 200 g) und abends einen Milch-Getreide ...

Hallo, meine Tochter ist vor kurzem 1 Jahr alt geworden. Es war immer schon schwierig mit ihr was essen angeht. Sie hat immer nur so 50-130ml an der Flasche getrunken. Ich kann an einer Hand abzählen wo es mal mehr war. Beim Beikoststart habe ich ihr immer wieder Brei in verschiedenen Konsistenzen und Sorten angeboten. Nichts davon wollte sie. ...

Guten Tag! Mein Baby (Mädchen) ist nun fast 7 Monate alt (6 Monate und 14 Tage). Ich konnte sie von Beginn an nur teilstillen mit dem Brusternährungsset von Medela. Sie wurde geboren mit 3230g und wiegt heute 6350g, damit hat sich ich Gewicht nicht percentilenparalell entwickelt. Aktuell befinden wir uns auf der 9. Percentile, davor lange Zeit ...

Hallo,  meine Kleine ist jetzt 15 Monate und seit ein paar Wochen verlangt sie wieder vermehrt nach der Brust. Tagsüber stillen wir schon sehr lange nicht mehr, das abendliche Einschlafstillen haben wir auch schon seit einer Weile abgeschafft, das lief komplett problemlos. Sie schlief dann gut in ihrem eigenen Bett mit ein wenig Streicheln ein. ...