Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Dipl. Ing. (FH) Alina Schwiontek:

Baby 12 Monate isst kaum

Dipl. Ing. (FH) Alina Schwiontek

Dipl. Ing. (FH) Alina Schwiontek
Dipl. Ing. (FH) Ernährungs- und Hygiene­technik Zert. Ernährungs­therapeutin QUETHEB e.V. Allerg. Ernährungs­fachkraft DAAB e.V.

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Frage: Baby 12 Monate isst kaum

Nadja0506

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Guten Tag, Meine Tochter ist fast 12 Monate. Sie bekommt seit dem 5. Monat Brei. Das hat eine zeitlang sehr gut geklappt. Wir haben dann auch mit 6-7 Monaten angefangen ihr mal ein Stück Brot oder Avocado zu geben. Mittlerweile bekommt sie morgens feste Nahrung, welche sie selbst essen kann. Mittags und Abends gab es immer noch Brei, wobei sie zwischendurch auch bei uns probieren konnte.  Das Füttern von Brei ist seit etwa dem 8. Monat jedesmal (!) ein Kampf. Sie isst dann nur mit extremer Ablenkung und mittlerweile auch nur noch 2 Sorten Brei, welcher keine Stücke enthalten darf. Alles andere wird abgelehnt. Ich habe zeitweise über einige Wochen dann versucht, dass sie auf feste Nahrung umsteigt bzw einen Mix zu machen. Das klappte nicht wirklich. Sie aß auch nach Wochen kaum etwas. Sie nimmt es entweder in den Mund und spuckt es aus oder sie wirft es ungesehen auf den Boden.  Also haben wir sie dann wieder mit viel Ablenkung mit Brei gefüttert.  Mittlerweile geht das kaum noch und ist mit viel Schreien verbunden. Gut 1 Woche haben wir geschafft, dass ich ihr bspw noch Nudeln zum selbst essen anbiete und nebenbei Brei füttere. Das klappte ein paar Tage. Aber inzwischen verweigert sie auch den Brei und die feste Nahrung.  Auch zum Frühstück, welches sie nun seit Monaten selbst essen kann, isst sie kaum etwas. Sie wirft fast alles auf den Boden.  Nun habe ich ihr heute gar keinen Brei angeboten und separat gekocht. Davon hat sie selbst auch ein paar Happen gegessen und dann fing sie an zu schreien und zu weinen und ließ sich kaum beruhigen. Danach hat sie zum Mittagsschlaf 270ml Pre getrunken. Es scheint also, dass sie großen Hunger hatte, aber sowohl Brei als auch feste Nahrung verweigert bzw nur in minimalen Mengen isst.  Seit gut 2 Monaten nimmt sie auch nicht mehr zu. Sie wiegt zwar 11,5 kg und läuft auch. Aber sie nimmt teilweise ab.  Ich habe auch versucht, ihr vor dem Essen Milch zu geben, aber das lehnt sie auch ab.  Ich habe schon alle möglichen Breisorten probiert und so viel gekocht und gebacken, was alles im Müll landet.  Ich weiß, dass die Kleinen etwas brauchen, damit sie feste Nahrung essen. Wenn sie dafür Brei essen würde, wäre ich ja zufrieden.  Ich bin wirklich ratlos. Meinen Sie, dass diese Mikromengen ihr an Nahrung reichen und sie eben dafür noch die Milch braucht? Ich möchte eigentlich den Brei einstellen, weil sie denn aktuell sowieso komplett ablehnt, egal wie groß der Hunger ist und vorher auch nur mit viel Ablenkung und Bespaßung gegessen hat.  Wie weiß ich denn, ob sie genug isst und satt ist? Ist es denn ok, wenn sie statt fester Nahrung immer noch fast ausschließlich über die Milch ihren Bedarf deckt? Was kann ich tun, damit sie gern isst und Freude hat?  Vielen Dank für Ihre Zeit.  Beste Grüße  Nadja 


Dipl. Ing. Schwiontek

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Hallo,   ich kann Ihre Sorgen sehr gut verstehen. Das ist nicht einfach. Letztlich ist es schwierig, dass ich Ihnen diese Frage in diesem Forum beantworte, mit dem was sie brauchen. Zunächst ist es wichtig, Ihre Tochter mit Freude ans Essen heranzuführen. Mit Druck erreicht man sehr wenig. Wichtig ist, dass Sie mit Vorbild mit Ihrer Tochter zusammen essen, dass Sie immer wieder Brei anbieten. Verweigert Ihre Tochter den Brei, macht es wenig Sinn im Anschluss Milch oder Muttermilch zu geben. So lernt Ihr Kind, es müsse nur ablehnen dann erhält es die Milch. Milch trinken ist für Kinder eine viel einfachere Situation, als zu essen. Der Kau- und Schluckvorgang ist deutlich anstrengender. Möglicherweise sind dies bereits eingefleischte Verhaltensweisen, die tatsächlich sehr schwierig sind wieder abzugewöhnen. Hierzu wäre es wichtig, dass Sie regelmäßige Mahlzeiten einführen, sprich ca alle drei Stunden etwas zu Essen anbieten, dazwischen darf es nichts geben. Keine Snacks und keine Milch. Erst dann kann Ihre Tochter richtig Hunger und Sättigung entwickeln und dann bei großem Hunger auch essen. Snackt ihr Kind ständig oder trinkt zwischendurch Milch, ist es Dauersatt und wird so nie eine größere Breimenge essen. Grundsätzlich ist es erstmal wichtig, beim Kinderarzt mögliche Erkrankungen oder ähnliches abzuklären. Für die weitere Betreuung würde ich Ihnen raten, sich wohnortnah eine Ernährungstherapeutin (welche sich mit Kinderernährung auskennt) zu suchen, damit sich diese längerfristig um sie kümmern und individuelle Mahlzeitenpläne erstellen kann. Oft nennt man dieses Verhalten bei kleinen Kindern "frühkindliche Fütterstörung". Nährstoffsupplemente sind im Kleinkindalter nicht die Lösung, letztlich muss man herausfinden, warum das Kind nicht essen will. Auch zurück zur Milchflasche oder Brei ist keine Lösung. Wir wollen das Kind schließlich zur festen Kost hinführen, dies mit Spaß und Freude. Die beschriebenen kleinen Mengen reichen sicherlich nicht um Ihr Kind gut gedeihen zu lassen, dies zeigt sich ja bereits an der mangelnden Gewichtszunahme. Ablenkung beim Essen sollte auf jeden Fall vermieden werden. Kinder sollen sich auf das Essen konzentrieren, damit sich der Schluckvorgang gut erlernen lässt sowie dass sie sich auf die Nahrung konzentrieren, unterschiedliche Geschmäcker erlernen und auch Konsistenzen kennenlernen.   Ganz viel Erfolg, Alina Schwiontek 


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