Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Kann ich das warme Essen auch am Abend geben?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Kann ich das warme Essen auch am Abend geben?

sunshineb83

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Hallo, mein Sohn wird diese Woche 9 Monate alt und somit kann die Familienkost langsam losgehen. Er hat bisher auch immer schon bei uns mitgenascht und ich denke das wird auch kein großes Problem darstellen. Bisher wurde bei uns immer Abends warm gekocht, wg. Berufstätigkeit meines Mannes und Mittags gabs bei mir immer nur Brot. Wie soll ich das jetzt mit dem kleinen Mann handhaben? Kann ich das auch tauschen? Und seit Milchbrei abends gibts ja eigentlich keine Milchflasche mehr, wie bringe ich jetzt meinen Sohn dazu dann abends wieder Milch zu trinken, da eine normale Vollmilch ja auch noch zu früh ist? Und wie lange soll eigentlich die Übergangszeit sein? Ich meine damit, ab wann dann unser Sohn komplett bei uns mitessen soll/kann? Und ab welchem Alter muss ich mit Gewürzen und Salz nicht mehr so aufpassen? Vielen Dank schon mal.


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Liebe „Sunshineb83“, nach Abschluss des neunten Monats kann es in Richtung Familienessen gehen. Prima, dass Ihr kleiner Mann schon immer wieder etwas mitgenascht und sich somit schon ein wenig angefreundet hat. Die Umstellung erfolgt wie jeder Schritt ganz individuell. Jedes Kind hat hier sein ganz eigenes Temperament und Tempo. Hier gibt es keine zeitliche Vorgabe, lassen Sie sich am besten von Ihrem Jungen führen. Er wird ganz automatisch das Gewicht dahin ausrichten, wie es seinen Bedürfnissen entspricht. Kombinieren Sie erst einmal kleine Mengen Brot, Gemüse, Beilagen, weiches Obst, kindgerechte Knabbereien zur gewohnten Kost und schauen, was sich tut. Ruhig mal auf einem extra Tellerchen reichen, so dass der Kleine mit seinen Fingerchen das Essen ergreifen, erforschen und zum Mund führen kann. Möchte er die ersten eigenen Versuche mit dem Löffel unternehmen, darf er das spielerisch üben, zusätzlich würde ich ihn zufüttern. Wenn Sie einfach darauf achten, möglichst gut bekömmliche und wenig gewürzte Speisen anzubieten, können Sie bei der Lebensmittelauswahl nichts falsch machen. Stark gebratene oder gebackene Speisen und Frittiertes eignen sich noch nicht. Vor dem ersten Geburtstag sind neben würzenden Kräutern kleine Mengen Gewürze wie Paprika, Pfeffer oder Curry möglich, bitte kindgerecht. Mit Salz sollten Sie im ersten Lebensjahr noch vorsichtig sein. Solange Ihr Sohn noch keine Backenzähne hat, kann er die Nahrung nur mit den Kieferleisten kauen. Deshalb: Lebensmittel mit harter Hülle wie Paprika, Tomaten, Erbsen sollten besser noch zerdrückt oder in kleine Stücke geschnitten werden. Rohes, hartes Gemüse wie Karotten und Gurken erst dann geben, wenn Ihr Kleiner gut kauen kann. Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Eine gemeinsame Familienmahlzeit ist super. Gerne dürfen Sie ausprobieren, ob Ihr Spatz jetzt schon so richtig mitmachen kann. Mittags kommt dann das auf den Plan, was ursprünglich abends auf den Tisch stehen würde. Die Abendmahlzeit wird ja langsam gewandelt, d.h. der Milchbrei wird schrittweise ersetzt. Sie können Ihren Jungen also ganz behutsam und langsam an ein anderes Essen heranführen. Milch und Milchprodukte sind weiterhin wertvoll. Insgesamt in etwa 400-500ml/g sollten es pro Tag sein. Gibt es denn morgens Milch? Dann wird Ihr Spatz keine Schwierigkeiten haben, zu einem anderen Zeitpunkt Milch in flüssiger Form anzunehmen. Und wie gesagt, das kann ja schrittweise gehen. Es gibt für Sie zwei Möglichkeiten: entweder Sie führen langsam abends die warme Mahlzeit ein und kombinieren hier Milch dazu. Oder Sie schieben den Milchbrei auf Mittag und lassen ihn in eine Brot-Milch-Mahlzeit oder ein Müesli wandeln. Mit dem ersten Geburtstag haben Sie dann viele Möglichkeiten die empfohlene Menge Milch/Milchprodukte (dann 300ml/g) im Speiseplan unter zu bringen. Dann kommen ja Käse, Joghurt, Quark vermehrt zum „Einsatz“ und können Milch und Milchprodukte noch besser in den Speiseplan geschmuggelt werden. Viel Spaß bei diesem neuen Entwicklungsschritt Veronika Klinkenberg


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