Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Ist es normal das die Milch schwallartig zurück kommt?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Ist es normal das die Milch schwallartig zurück kommt?

Mina1984

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Hallo, unser Sohn ist nun knapp über 3 Wochen alt und seit 4 Tagen erbricht er häufig schwallartig nach seiner Milchmahlzeit. Ca. 3-5 Mal innerhalb 24 Stunden. Als er zwei Wochen alt war trank er schon mehr als 1000 ml am Tag und hatte oft schon nach 1-1,5 Stunden wieder Hunger. Deshalb sind wir auf beba 1 umgestiegen. Mit der pre Nahrung kam der Schwall sehr flüssig und mit der 1 eher schleimig, aber dennoch schwallartig. Oft habe ich das Gefühl, dass die gesamte Menge (100-135 ml) wieder draußen ist. Oft will er direkt danach wieder was haben 30-60ml), was dann meistens auch wieder rausfliegt. Was noch auffällig ist, dass er meistens nach einer Stunde und länger immer wieder kleine Mengen ausspuckt. Außerdem fängt er kurz vorm aufstoßen an zu schreien/weinen. Hat er Schmerzen? Ist das alles noch normal? Sollten wir einen Arzt aufsuchen? In 1 Woche müssen wir zur U3 Untersuchung - sollen wir solange warten? Sein Geburtsgewicht 3680 Gramm, Entlassungsgewicht 3550 Gramm und heute (3 Wochen nach Geburt) 4300 Gramm. Ist das in Ordnung? Ich hoffe, Sie können mir weiter helfen. Danke für Ihre Mühe, die Sie sich machen. Liebe Grüße


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Liebe „Mina1984“, beim Lesen Ihres Beitrages kam mir sofort der Gedanke, dass es sich bei Ihrem Sohn um ein typisches Reflux-Kind handeln könnte. D.h. ein nicht ganz ausgereiftes "Ventil" am Mageneingang, bei dem die Speisen vom Magen wieder zurück in die Speiseröhre fließen können. Der Schließmuskel zwischen Speiseröhre und Magen funktioniert durch eine fein abgestimmte Zusammenarbeit zwischen Nerven und Muskulatur und muss sich manchmal erst einspielen. Bedenken Sie bitte, der Magen Ihres Kindes ist noch sehr klein und kann deshalb nur eine gewisse Menge an Nahrung fassen. Etwas "Spucken“ ist deshalb normal. Alles was hastig getrunken wird bzw. zu viel war, kommt einfach den kurzen Weg der Speiseröhre wieder hoch. Das kann von Kind zu Kind ganz unterschiedlich ausgeprägt sein, und es kann auch phasenweise besonders stark auftreten. Ist ein Kind zudem noch sehr mobil oder kommt beim Knuddeln, Wickeln…Druck aufs Bäuchlein, kann dies das Spucken noch einmal deutlich verstärken. Bei vielen Säuglingen kommt auch noch einige Stunden später ein Teil der Nahrung wieder hinaus. Diese Kinder werden auch als "Spei- und Gedeihkinder" bezeichnet, da sie trotzt des häufigen Spuckens wunderbar wachsen und an Gewicht zulegen. Sie holen sich einfach bei der nächsten Mahlzeit, was sie brauchen. Es ist für mich jedoch schwierig die Situation von hier aus richtig einzuschätzen. Ist es ein Spucken oder Erbrechen? Der Übergang zwischen Spucken und Erbrechen ist oft fließend. Ein Spucken nach der Fütterung kann normal sein, das Baby befreit sich eben von der überschüssigen Mahlzeit, die der kleine Magen noch nicht fassen konnte. Geht das Spucken über das übliche Maß hinaus oder ist es ein Erbrechen oder hat das Kind dabei Schmerzen/bzw. es weint, dann ist es am besten mit dem Kinderarzt Rücksprache zu halten und mit ihm zusammen zu überlegen, ob eine andere Nahrung sinnvoll wäre. Bei echten Spuckkinder kann beispielsweise die besonders sämige HiPP AR (= Anti-Reflux) das Rückfließen der Nahrung in die Speiseröhre vermindern. Aber diese Nahrung sollte nur in Absprache mit dem Kinderarzt gefüttert werden. Sprechen Sie am besten baldmöglichst mit Ihrem Arzt über die Situation und die Ursachen und das weitere Vorgehen. Unabhängig davon noch ein paar Tipps: Machen Sie zwischendurch eine Pause und geben Ihrem Kleinen da schon die Gelegenheit mal aufzustoßen. Versuchen Sie nach den Mahlzeiten möglichst Ruhe zu geben, Ihren Schatz ruhig zu beschäftigen, den Oberkörper etwas hoch zu lagern. Günstig kann es in manchen Fällen sein, das Baby vor dem Füttern zu wickeln. Einige Kinder reagieren auf Drehen, Aus- und Anziehen so empfindlich, dass Ihnen die Mahlzeit wieder hochkommt. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Kleinen alles Liebe und Gute! Doris Plath


Mina1984

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Vielen Dank für ihre ausführliche Antwort. Ich wickel ihn immer vor jeder Mahlzeit und nicht danach. Bei jeder Mahlzeit von 100-130 ml lass ich ihn 2-3 mal aufstoßen, weil er sehr hastig trinkt. Die Saugergröße ist schon die Kleinste. Mit dem Teeaufsatz habe ich auch schon probiert, aber es änderte sich dadurch nicht. Oft kommt alles nach dem Aufstoßen raus, aber auch schon teilweise, wenn ich die Flasche nur absetze. Erst kommt es durch die Nase und der Rest durch den Mund. Das gesamte Gesicht ist dann voll mit Milch und er bekommt Panik. Die ersten zwei Wochen war das wirklich eine Ausnahme, wenn er erbrochen hat. Doch seit 5 Tagen ist es wie gesagt bei jeder zweiten bis dritten Mahlzeit (er trinkt zwischen 8-12 mal täglich). Seine Pampers ist bei jedem wickeln nass und Stuhlgang hat er täglich. Ist seine Gewichtszunahme denn in Ordnung? Warum darf die Hipp ar Nahrung nur mit Absprache vom Kinderarzt gegeben werden? Kann ich die nicht heute kaufen und es ausprobieren? Ich bin nun jede Nacht bis zu 2 Stunden nach jeder Milchmahlzeit wach, weil er während des Schlafens immer wieder etwas Milch hochwürgt und einfach mit dem Gesicht darin liegen bleibt.


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Liebe „Mina1984“, bezüglich der Gewichtszunahme Ihres kleinen Sohnes müssen Sie sich gar keine Gedanken machen. Er liegt damit sogar im oberen Bereich. Wie üblich bei Speikindern gedeihen diese trotz der täglichen „Bescherungen“ ganz prächtig. Sie fragen warum Sie die HiPP AR nicht einfach so füttern können, ohne Rücksprache mit dem Kinderarzt. Spezialnahrungen sind durch ihre spezielle Zusammensetzung auf besondere Ernährungssituationen im Säuglings- und Kleinkindalter abgestimmt (sogenannte Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke). Spezialnahrungen sind zwar keine „Medizin“ gegen Krankheiten, sondern Nahrungen für gesunde Kinder, die lediglich in den ersten Lebensmonaten Probleme im Magen-Darm-Bereich, oder mit dem Spucken haben. Dennoch befindet sich - wie gesetzlich vorgeschrieben - auf jeder Packung der Hinweis, den auch wir verpflichtet sind weiterzugeben, dass Spezialnahrungen nur nach Rücksprache mit dem Kinderarzt gefüttert werden sollten. Damit soll ausgeschlossen werden, dass eine mögliche organische Krankheit beim Kind übersehen wird. So ist es z.B. wichtig, dass die Ursache des Spuckens beim Baby genau abgeklärt wurde und nichts Organisches vorliegt, sondern es sich "nur" um das alterstypische Spucken handelt, das phasenweise einfach stärker zu Tage tritt. Suchen Sie deshalb bitte das Gespräch mit Ihrem Kinderarzt. Es grüßt Sie herzlichst Doris Plath


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