Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Allgemeine Frage zum Fläschchen bzw.Milch

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Allgemeine Frage zum Fläschchen bzw.Milch

goldfee

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Liebe Frau Klinkenberg, ich habe mich schon mal an Sie gewandt (ist schon eine Weile her) und bin mir immer noch etwas unsicher was das Fläschchen und die Milch angeht. Sorry für meinen etwas lang geratenen Text. Mein Sohn ist nun 19 Monate. Er ist mal ein guter Esser und dann mal wieder nicht. Oft nimmt er nur 3-4 Löffel und dann mag er nicht mehr. Ich versuch Ihn immer irgendwie zu locken, aber ich möchte Ihn natürlich nicht dazu zwingen. Er bekommt morgens Müsli/Cornflakes, mittags eine warme Mahlzeit, zwischendrin Obst und abends vespert er bei uns am Tisch mit. Die letzte Mahlzeit bekommt er zwischen 18:30 Uhr und 19:00 Uhr. Bevor er um 20:00 Uhr ins Bett geht bekommt er sein Aptamil 3 (180 ml). Durchaus kann es dann aber vorkommen das er zwischen 04:00 Uhr und 05:00 Uhr Hunger hat. Wir geben Ihm dann verdünnte Milch (150 ml). Wasser, Tee nimmt er gar nicht. Wir haben schon mal die Milch so verdünnt, dass es fast nur noch Wasser war und unser Sohnemann hat gebrüllt wie am Spieß. Haben es aber trotzdem versucht durchzuziehen, aber nach 5 schlaflosen Nächten und nur Geschrei, haben wir Ihm die Milch wieder etwas dicker gemacht. Er kommt aber nur phasenweise zwischen 04:00 Uhr und 05:00 Uhr. Es kommt auch mal vor, dass er durchschläft. Vor dem Mittagsschlaf verlangt er aber auch sein Fläschchen (150 ml) verdünnt. Ich glaube nicht, dass er es als Einschlafhilfe benutzt, weil er das ganze Fläschchen komplett leer trinkt - wahrscheinlich weil er halt nicht gut zu Mittag gegessen hat. Er bekommt also am Tag 2x 150 ml Milch und 1x 180 ml Milch. Ist das zuviel? Ich hätte auch noch eine Frage zur Milch. Er bekommt das Aptamil 3 Milchpulver. Von Aptamil gibt es ja auch die Kindermilch. Ich kenne mich da nicht so aus, aber ist es sinnvoll auf Kindermilch umzusteigen? Oder sättigt das Milchpulver besser? Normale Milch haben wir schon versucht, aber die nimmt er überhaupt nicht. Ich weiß das mein Sohn essen sollte, aber ich sitz oft mit Ihm 1 Stunde am Tisch und er isst einfach nicht viel, so dass er das Fläschchen doch noch braucht. Ich möchte Ihn aber auch nicht zwingen und Ihm das Essen "reinstopfen". Ich habe schon so viel versucht, dass er mal anständig isst, aber leider erfolglos. Irgendwann fängt er mit brüllen an und klettert aus seinem Hochstuhl. Ich vermute auch das es am zahnen liegen könnte. Er hat sehr große Probleme wenn er Zähne bekommt und sein Zahnfleisch ist auch oft geschwollen und rot. Also mit dem zahnen hat es Ihn echt schwer getroffen : ( Aber auch mit Brei bzw. weiche Sachen komme ich nicht an Ihn heran. Er isst seine 4 Löffel und dann ist für Ihn Schluss. Wenn er gute Tage hat (eher selten) isst er auch mal 10 Löffel. Aber dann wars das. Ich habe aber schon den Eindruck, dass er das essen mag und es gibt immer wieder abwechslungsreiches Essen. Mein Sohn war aber von Anfang an schwierig. Er war ein Schreikind und er ist sehr unruhig und immer in Bewegung. Er kann fast keine Sekunde ruhig sitzen. Schon wenn er ein kleiner Krümel auf dem Boden sieht ist er abgelenkt. Er ist sehr neugierig und aktiv, untersucht jeden Winkel und interessiert sich für alles und jeden. Manchmal ist es schon beängstigend, dass er so eigenständig und zielstrebend auf Dinge zugeht, auch wenn wir weiters weg stehen. Er ist für sein Alter auch noch etwas klein (78 cm und wiegt ca. zwischen 8 und 9 Kilo). Weiß nicht ob er da einfach noch nicht so viel braucht. Muss ich mir da Gedanken machen? Muss ich meinen Sohn doch erziehen und zwingen zu essen oder legt sich das mit dem Fläschchen irgendwann von selbst? Ich bedanke mich im Voraus ganz herzlich für Ihre Hilfe. Schön das man sich als "unerfahrene Mutter" an Sie wenden kann : )


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Liebe Goldfee, schön wieder von Ihnen zu hören. Das Thema Milch beschäftigt viele Mütter. Milch und Milchprodukte sind ein wichtiger Bestandteil im Speiseplan eines Kleinkindes. Sie liefern hochwertiges Eiweiß, Vitamine und Mineralstoffe, vor allem Calcium für stabile Knochen und gesunde Zähne. Für eine gesunde Entwicklung ist es aber auch wichtig, dass die Ernährung eines Kindes ausgewogen und abwechslungsreich ist und von den anderen Lebensmitteln ebenfalls einen gewissen Anteil enthält. So sollte im Speiseplan vor allem Getreide, Gemüse und Obst nicht zu kurz kommen. Auch ist es wichtig, dass Kinder in diesem Alter möglichst viel „Festes“ essen, damit sie den Umgang mit dem Löffel und das Kauen lernen. Laut den Empfehlungen des Forschungsinstituts für Kinderernährung braucht ein Kind im zweiten Jahr etwa 300 ml Milch oder Gramm Milchprodukt, am besten in kleineren Portionen über den Tag verteilt. Das kann eine Portion Milch aus dem Becher zum Brot sein, ein Milchbrei, ein Müesli, der Käse auf dem Brot, ein kleiner Joghurt zwischendurch. Auch Milchreis, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind dann möglich. Dabei muss die Milchmenge nicht täglich auf das Gramm genau eingehalten werden, entscheidend ist ein ausgewogener Wochendurchschnitt. Ich gehe jetzt in Ihrem Fall von der Milch im Morgen-Müesli und den 180ml Milch vor dem Bettgehen aus. Die zwei anderen Milchfläschchen bieten Sie ja verdünnt an. Nach diesen Beschreibungen bekommt Ihr Kind nicht zu viel Milch. Eine Folgemilch (wie z.B. 3-er) kann auch im Kleinkindalter weiter gegeben werden. Das Eiweiß der Folgemilch ist wie das einer Kindermilch kindgerecht reduziert. Auch sind sowohl der Folgemilch als auch der Kindermilch wertvolle Vitamine und Mineralstoffe zugesetzt, die ein Kind im Wachstum benötigt. Bei einer 3-er Folgemilch handelt es sich aber um eine sehr sämige Milch, dagegen hat die Kindermilch keine Stärke und ist leichter. Sie hat den Vorteil, dass sie mehr Platz für andere Lebensmittel lässt. Wenn Sie Ihren Kleinen dazu bringen möchten, dass er mehr feste Nahrung zu sich nimmt, dann wäre Kindermilch idealer. Probieren Sie aus womit der Kleine besser zurechtkommt. Kleinkinder legen ein sehr eigenwilliges Essverhalten an den Tag. Dazu kommt, dass Ihr Söhnchen von Anfang an nicht ganz einfach war und sich die Aufmerksamkeit schon immer auf ihn konzentriert hat. Kinder in diesem Alter entwickeln sehr schnell ein Gespür dafür, was sie anstellen müssen, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Die Mahlzeiten sind eine prima Gelegenheit für kleine „Löwenkämpfe“ und um Grenzen auszuloten. Solange Ihr Kind fit und munter ist, ist es der beste Weg gelassen zu bleiben, denn Sorgen, Ängste und Druck spürt der Nachwuchs. Sicher wird Ihr Kind regelmäßig dem Kinderarzt vorgestellt, er kann das Gedeihen am besten beurteilen. Stellt der Kinderarzt nichts Auffälliges fest, sind übergroße Sorgen unbegründet. Alle Methoden wie Druck, Zwang oder Ablenken funktionieren nicht um Kinder langfristig zu einem gesunden Essverhalten zu bewegen. Bieten Sie weiter gesundes Essen in ruhiger Atmosphäre an. Bei jeder Mahlzeit sollte eine Speise dabei sein, die Ihre Kleine kennt. Wir führen seit kurzem spezielle Kleinkindprodukte http://www.hipp.de/index.php?id=1125. Sicher ist da etwas für Ihren Sprössling dabei. Essen Sie ruhig und mit vollem Genuss vor Ihrem Kind. Ihr Söhnchen darf aus dem Angebot wählen. Will er nichts essen, sagen Sie nur ruhig „es ist etwas dabei, was Du essen kannst“. Sind es nur Spatzenportionen gibt es bis zur nächsten Mahlzeit nichts. Ich weiß als Mutter ist man leicht versucht dem Nachwuchs nach einer Spatzenportion noch Milch anzubieten. Aber Sie halten das ja sehr ihm Rahmen, sicher gelingt es Ihnen zu einem günstigen Zeitpunkt das frühe Morgenfläschchen und die Bettgehmilch mittags ab zu schaffen. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind eine gesunde Essensweise vorleben und dass Sie ihre Aufmerksamkeit nicht mehr ausschließlich auf Ihren Sohn konzentrieren. Es ist ein Stück Arbeit, aber wenn Sie beständig aber ruhig Ihren Standpunkt vertreten und weniger auf die Wünsche Ihrer Kleinen eingehen, wird das Essverhalten Ihres kleinen Schatzes in kleinen Schritten in richtige Bahnen kommen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Energie und mütterliches Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg


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