Hallo.
Unser Sohn hat immer noch keine Zähne. Die Breie machen ihn dadurch aber überhaupt keine Probleme. Er kaut einfach auf dem Zahnfleisch und zermalmt sich das Essen. Wie ist es aber mit einem festen Abendbrot? Er ist 11 Monate und ich möchte gerne mit festen Essen starten. Also ihn an unsere Familienküche gewöhnen. Kann ich das jetzt trotzdem schon versuchen. Braucht er dringend Zähne für ein paar kleine Stücke Brot? Oder meinen Sie ich sollte abwarten bis er ein Jahr alt ist? Was für Richtlinien gibt es denn - wann kann man mit der Familienkost beginnen? Ich danke Ihnen für die Arbeit.
Jenna
von
"Sylke"
am 26.10.2020, 13:47
Antwort auf:
Abendbrot auch ohne Zähne?
Liebe „Jenna“,
toll, dass Ihr Kleiner mit der Beikost so super zurechtkommt. Gerne kann das Essen jetzt auch „fester“ werden.
Wie steht Ihr Sohn denn zu Ihrem Vorhaben?
Manche Kinder sind von selbst aus, schon so erpicht auf den Familientisch, dass nichts vor ihnen sicher ist, andere mögen es lieber noch pürierter und schätzen die Breie. Beides wäre in Ordnung. Das Ende des ersten Jahres ist generell der Zeitpunkt bei dem langsam auf den Familientisch umgestellt werden kann.
Hat Ihr Kleiner denn schon Erfahrung mit „fester“ Nahrung. Wie kommt er mit Getreidehaltigem aus dem Babyregal zurecht. Ideal für den Knabberstart sind z.B. unsere Hirsestangen, sie lassen sich sehr einfach abbeißen, sehr gut „einspeicheln“ und lösen sich gut auf – alles ohne Zähne.
Zum Üben können Sie auch mal eine Reiswaffel vorab in etwas Tee oder Saft „tunken“, so wird diese weicher und lässt sich noch besser mit den Kauleisten zerdrücken.
Und gerne auch etwas Obst anbieten. Ideal für den Start ist die Banane. Auch anderes reifes, weiches Obst ist geeignet, wenn es mit dem rohen Obst noch nicht so klappt, dünsten es noch etwas an.
Klappt das, dann machen Sie es richtig, wenn Sie Ihrem Kleinen parallel zum Brei etwas zum Knabbern oder Bestandteile des Familientisches anbieten. Auch mal einen Happs von Mamas Teller ist in Ordnung.
Klappt das gut können Sie immer mehr in Richtung Familienessen gehen. So schaffen Sie einen sanften Übergang zur Familienkost.
Mittags reichen Sie zum Menü Fingerfood vom Familientisch, wie Kartoffeln, Nudeln und gedünstetes Gemüse. Wenn Sie für die ganze Familie, etwas kindgerechtes kochen, das nicht bis sehr wenig gesalzen und gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig ist, lassen Sie Ihre Kleine davon kosten. Steigert sich ihr Interesse am Essen der Großen, können Sie mehr und mehr vom eigenen Mittagessen zu ihren Breien etc. kombinieren.
Nachmittags reichen Sie zum Brei Getreidehaltiges aus dem Babyregal und reifes, weiches Obst dazu.
Und am Morgen und am Abend können Sie gerne ein paar Häppchen Brot zum Milchbrei oder Milch reichen. Irgendwann wird aus dem Milchbrei dann ein Brot und eine Tasse Milch.
Als „Brot“ eignet sich für den Start jedes feingemahlene, weiche Brot. Sie können Mischbrot, Graubrot, Weißbrot/Toast/Semmel oder Brot aus fein gemahlenem Vollkornmehl nehmen. Am besten vorerst die Rinde abmachen und in mundgerechte Stückchen schneiden.
Bleiben Sie einfach beim Essen immer dabei. Und geben Sie das Brot Ihrem Baby bitte nie im Liegen.
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen,
Annelie Last
PS.: Was ist darüber hinaus noch nicht geeignet? Das finden Sie hier https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/wissenswertes-zu-ernaehrung-im-kleinkindalter/essen-was-ist-nicht-geeignet/
von
Annelie Last
am 26.10.2020