Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Obst-Getreide-Brei bzw. Beikost

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Obst-Getreide-Brei bzw. Beikost

adarna

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Hallo, unser Sohn ist 8,5 Monate alt und isst seit 01.08.21 Beikost. Zudem wird er gestillt. Bisher konnten wir zwei Breie einführen: mittags Gemüse-Brei (teils mit Fleisch/Fisch) und abends Milch-Getreide-Obst. Er isst in der Regel viel davon. Den dritten Brei konnten wir noch nicht anbieten, da er Nachmittags schläft und der Abstand zum anderen Brei gefühlt zu gering ist. Muss der dritte Brei denn Nachmittags gegeben werden (das steht überall so) oder ginge auch Vormittags? Zudem hätte ich gerne gewusst, ob es besser ist, den Milch-Getreide-Obst-Brei lieber mittags zu geben, da ich gelesen habe, dass Obst etc. abends nicht so gut verdaut werden kann. Wie viel zeitlicher Abstand sollte zwischen den Breien sein? Und was kann ich ihm an Obst und Gemüse roh anbieten? Vielen Dank schonmal!


Birgit Neumann

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Hallo adarna im Alter deines Babys jetzt kannst du vielleicht sogar komplett auf einen weiteren Brei verzichten und deinem Stillbaby gleich eine angemessene, stückige, breifreie Kost als Zwischenmahlzeit und ergänzendes Essen anbieten. Du könntest also idealerweise im Lauf des Vormittags einfach ein paar weiche, rohe Obststückchen anbieten. Diese Stückchen könnte sich dein Sohn selbständig mit der Hand in den Mund befördern. Meinst du, das klappt? Zeigt dein Kind schon Interesse am self-feeding? Beikost kannst du an jetzt auch auf eine spielerische Art für dein Baby weiter ausbauen. Dabei hätte dein Baby die Möglichkeit, sich spielerisch und aktiv mit der angebotenen (gefahrenfrei zubereiteten) Kost, in seinem Tempo auseinanderzusetzen, um diese neuen Speisenangebote ausgiebig kennenzulernen. Neben Mumi undbereites zwei gefütterten Breien gäbest du deinem Baby die Möglichkeit neue Aromen und neue Konsistenzen kennen zu lernen. Du könntest deinem Kind dadurch neue Möglichkeiten geben, um neuartige Esseindrücke zu erhalten, was die Familienkostzeit welche ohenhin demnächst folgt, bereits schon sanft einleiten würde. Das angebotene Essen (ggf vorerst weiche Obst) sollte mit den Kauleisten und zwischen Kiefer und Zunge leicht zu zerdrücken bzw zu kauen und nachfolgend gefahrenfrei schluckbar sein. Dies ermöglicht deinem Baby einen ersten spielerischen Zugang zu (fester) Nahrung, durch selbständiges Agieren. Nämlich durch Berühren und Betasten der Lebensmittel - mit den Händen und dem Mund. Es gibt hierzu "nur" konkrete Empfehlungen zur Beschaffenheit und/oder zu den Zubereitungsweisen der verschiedenen Lebensmittel. Alle Nahrung muss babygeeignet und sicher (!) sein. Erlaubt ist was gefällt und deinem Baby nicht direkt schadet - Stichwort verantwortungsbewusste Lebensmittelauswahl. Meinst du, das wäre was für euch? Wenn nicht, kannst du natürlich auch Brei füttern. Anstatt nachmittags wäre das ebenso gut vormittags möglich. Vielleicht ei Mix aus zerdrückter Avocado mit zerdrückter Banane? weitere Möglichkeiten für Obstsnacks - als Brei oder als breifreie Variante: fein geriebener (roher) oder selbst gemachtes Apfelmus. Banane am Stück, in Stückchen geschnitten oder zerdrückt zum Löffeln. Weiche Birne (wenn reif = weich) in Stückchen ist ideales Fingerfood. selbst gemachtes Birnenmus. Presse einen Saft aus frischen (unbehandelten Mandarinen (Clementinen oder was auch immer). Den milden Saft wird dein Baby lieben. Orangenfilets, Mandarinenfilets (ohne weiße Haut) sind auch geeignet. Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi, geviertelte, kernlose Trauben - all das ist möglich. weiche Kaki, ggf püriert Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 Ei verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. Waffel(stückchen) als Fingerfood: 1 Ei verquirlen, mit ca 80g Kürbismus oder Apfelmus (Gläschen oder selbstgemacht) und ca 1 EL (Raps)Öl sowie 200 ml Haferdrink (oder Reisdrink/Mandeldrink) und ca 100g Dinkelmehl (Type 1050) VERRÜHREN und quellen lassen. Waffeln backen. Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleinere die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern und ihren Babys beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Wie gut dein Sohn mit den verschiedenen Speisen zurecht kommt, das musst du einfach mal beobachten. Weich und ungefährlich schluckbar - daran kannst du dich orientieren. Was sind deine liebsten Obstsorten? Kann dein Sohn bei dir mitessen? Grüße Birgit Neumann


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