Truddel
Noch eine Frage: in welchen Mengen kann ich einem Kleinkind (1 Jahr) Mohn und Quark geben (in einem Kuchen)? Danke!
Hallo Truddel also, da muss ich wieder ein bisschen ausholen, um dir Erklärungen zu geben :-) Erst mal zum Mohn: Tatasächlich gibt es im deutschsprachigen Raum kaum Literatur dazu. Auch keine konkreten Angaben, Warnungen, Empfehlungen oder dergleichen wie viel Kleinkinder tolerieren. Zum Einen gibt es Warnungen und Hinweise auf und wegen möglicherweise erhöhter Cadmiumwerte. Dies gehört in Anbetracht der tatsächlichen Verzehrsmenge allerdings eher in die zweite Reihe. Mohn jedoch gilt als die "Mutter aller Drogen". Und genau hier liegt die Sinnigkeit beim Ausspruch für eine echte Warnung für die Verwendung für Mohn in der Kinderernährung. Im Prinzip ist der gewöhnliche Speisemohn, den man im Laden kaufen kann, harmlos. Aber Ausnahmen gibt es. Da gab es sogar Berichte in den Medien, dass ein Mann an der Flughafenkontrolle einmal ins Visier der Fahnder geraten ist, weil er vorm Einchecken ein Mohnbrötchen verspeist hatte...so irgendwie war das. Eine besonders gute Erklärung findest du hier: http://www.das-eule.com/Eule1von2009_S_1-3.pdf So, wenn du das gelesen hast, dann aber nicht in Hysterie verfallen. Es ist nur eine mögliche Erklärung auf deine Frage, warum Mohn in der Kinderernährung möglicherweise keinen guten Ruf hat. Vor allem weil das zu früheren Zeiten noch nicht so kontrolliert wurde, wie heute. Da hat so manche Hausfrau Mohn im Garten angebaut...und da gibt es viele verschiedene Sorten....:-), die sich im Hinblick auf ihre Inhaltsstoffe stark unterscheiden können. Beim Quark ist es anders: Hier ist nicht die Natur dafür verantwortlich, dass Quark in der Kleinkindernährung gemieden werden sollte. Nein, hier sind technologische Verarbeitungsmethoden verantwortlich. Es gibt sogar zwei verschiedene Quarksorten, die sich in ihrer Nährstoffzusammensetzung unterscheiden: Nämlich handgeschöpften Quark bzw Topfen und den Quark, den man üblichweise hier in D im Supermarkt im Kühlregal findet. Beim Quark, der später als Topfen verkauft wird, funktioniert das so: Es wird (im traditionellen Verfahren zur Quarkherstellung) Magermilch verwendet, die mit Starterkulturen ( wie L. acidophilus und B. bifidus) versetzt wird. Dann wird erhitzt und übrigbleibende Molke abgegossen. Diese Masse wird in einem sog. Quarkseparator eingedickt und weitere, sich gebildete Molke wird entfernt, der Quark dadurch eingedickt. Dann wird gekühlt und das Produkt so lange bearbeitet, bis ein homogenes Produkt entstanden ist. Der Laktosegehalt beträgt etwa 3%. weitere Bestandteile sind bspw Casein. Anschliessend wird Sahne zugegeben, um einen bestimmten Fettgehalt zu erreichen. Usus bei der Quarkherstellung der neuen Generation sind allerdings andere Verfahren. Sie unterscheiden sich vor allem im Endprodukt im Hinblick auf die Zusammensetzung. Der Laktosegehalt und der Anteil an Molkeneiweiss ist höher. Kurz gesagt, ist es so, dass dieser Quark fast wie konzentrierte Kuhmilch mit einer etwas anderen Zusammensetzung ist. Kleine Mengen sind deshalb schon so gehaltvoll wie Trinkmilch. Der Eiweißanteil ist dabei allerdings höher. Grüße B.Neumann
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