Rosarot6835
Hallo Birgit. Ich würde gern mal wissen, ob ich die Fleischmenge jetzt langsam mal erhöhen oder doch später vielleicht eher reduzieren soll. Momentan bekommt meine Tochter mit 9 Monaten 3x Fleisch pro Woche à 20-25g. Reicht das für den Eisengehalt noch aus? Ich lese oft von 5x 30g. Und dann bin ich mir zum Thema Familienkost etwas unsicher. Ich gebe meiner Tochter ab und zu (vielleicht 2-3x pro Woche) etwas Butterkäse zum Probieren. Wenn es hochkommt ist es vielleicht ein Viertel der Scheibe manchmal. Ist das zuviel wegen der Milch? Sie bekommt ihre 200ml Vollmilch ja schon im Brei. Oder kann sie quasi so gut wie alles bekommen? Außer den üblichen Dingen wie Nüsse usw. verständlicherweise. Also in Ausnahmefällen auch etwas Kuchen oder prägt das zu sehr auf Zucker? Ich bin bei dem Thema vielleicht etwas zu locker, zumindest ernte ich oft schiefe Blicke von anderen Müttern. Für deinen Ratschlag bin ich dir sehr dankbar. Liebe Grüße
Hallo Rosarot6835 du kannst die Fleischmenge erhöhen und zwar auf ca 150 g (= 5 x ca 30g oder 6 x ca 25g) die Woche. Du kannst alle mehr geben als bisher. Oder - wenn du weniger Fleisch geben magst bzw bei der aktuellen Menge bleiben möchtest, dann bitte zusätzlich adäquate fleischfreie Gerichte, entsprechende Zutaten und Breie anbieten. Fleischfrei bzw fleischreduziert (= wenn langfristig weniger Fleisch als üblich empfohlen auf dem Speisezettel steht) bedeutet nämlich, dass adäquate Alternativen angeboten werden müssten/sollten und deine Tochter davon langfristig wirklich genügend und gerne isst. Wenn du reduzieren oder beim aktuellen Wert bleiben willst, dann bitte eisenreiche Alternativen anbieten: Haferflocken, ab und zu Hirseflocken, verschiedene Sorten Nussmus, leicht verdauliche Hülsenfrüchte, Getreidemischungen (Mehrkornflocken), Gemüsesorten als Mix zubereiten. Statt einer eisenreichen Mittagsmahlzeit kann das alles auch beim Frühstück oder Abendessen/ Zwischenmahlzeiten berücksichtigt werden. Hülsenfrüchte mit Kartoffeln zum Mittagessen, plus frisch gedämpftes Gemüse mit einem Schuss Öl, dazu und ein paar Schlückchen frisch gepressten Mandarinensaft (Vitamin C). Da Milch die Eisenresorption eher hemmt, sollte aus diesem Grund die vegetarische Mittagsmahlzeit vorerst weiterhin milchfrei sein. Haferflocken sind der Ersatz schlechthin, wenn man Fleisch weg lassen möchte. Ab und zu kannst du auch mal Hirseflocken anbieten. Auch empfehlenswert ist das Anbieten von Hülsenfrüchten und Nussmusen im Rahmen der vegetarischen Beikost, ggf ab 8.-10 Lm. Magst du selbst gerne Hülsenfrüchte und Co? Bspw Kicherberbsen (ggf als Chana Dal) oder rote Linsen? Besonders empfehlenswert sind geschälte Kichererbsen wie beim Chana Dal oder kleine gelbe oder rote Linsen. Koche sie immer sehr weich und gib etwa 1 EL zum Brei. Mengen sind steigerbar. Wenn du Produkte aus dem Glas, Dose verwenden möchtest - es gibt eine Firma, welche das salzfrei anbietet. Hülsenfrüchte kannst du dem Brei in kleinen Mengen zufügen. Die individuelle Verträglichkeit bei eurem Baby müsstet ihr herausfinden und euch langsam, mit steigernden Mengen herantasten. Haferflocken sind als Fleisch"ersatz" täglich möglich. vegetarischer Brei: 100g Gemüse, 50 g Kartoffeln in Wasser wie gewohnt dünsten dann 10g feine Haferflocken zufügen, weitergaren lassen bis alles weich und gar und fertig, dann pürieren. Dann etwas abkühlen lassen und 30g Vit C- reichen zufügen sowie 8 g Öl zugeben. oder so: 100g Gemüse 50 g Kartoffeln wie gewohnt dünsten mit 30g Vit C reicher Obstsaft (unbedingt) pürieren 20g Baby-Instant-Haferflocken zugeben 8g Öl zugeben der Saftanteil im Brei dient der verbesserten Eisenaufnahme, was bei der vegetarischen Variante wichtig ist: das gleichzeitige Vorhandensein von Vit C (im Brei) begünstigt die Resorption. Dafür sollte der Vit C-Gehalt im Saft entsprechend hoch sein. Wenn du stillst, dann hätte das ebenfalls einen diesbezüglichen günstigen Effekt, da Muttermilch die Eisenresorption ebenfalls positiv beeinflusst. anstatt Brei z.B. als ZMZ Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Du kannst auch Nussmus dazugeben: Nussmus-Bananenkekse zum Frühstück oder als ZMZ: 1 reife Banane ca 75g Haferflocken 1 EL Nussmus Banane zerdrücken und alle Zutaten vermischen, kleine Kekse formen und aufs Backblech geben, bei Umluft 180° C ca 15 min backen bis fertig. Soweit einmal zu deiner ersten Frage. Der zweite Teil zu deiner weiteren Frage folgt noch, Grüße Birgit N. P.S. ob mehr Fleisch oder weniger - ganz allgemein dazu: Es geht hierbei, sagen wir mal so, auch und eher um eine grundsätzliche Frage ob du selbst (die ganze Familie) und zukünftig hauptsächlich eher eine gewöhnliche Mischkost (mit Fleisch) essen wollt oder ob ihr langfristig auf eine eher vegetarische (pflanzenbasierte/vegane) Kost umschwenken möchtet. Wenn das so ist, dann ist es ist, dann ist auf jeden sinnvoll und hilfreich eure Tochter bereits schon jetzt an vegetarische Zutaten und Gerichte zu gewöhnen. Grundsätzlich wäre es ohnehin gut, eurer Tochter ein vielfältiges Angebot bei Tisch anzubieten, damit sie alles, von Fleisch über Fisch über Milchprodukte und Hülsenfrüchte, Nussmusen bis zu Sprossen alles kennen- und lieben lernen kann. Ca 150g die Woche sind ein ungefährer Richtwert für Kinder im Alter deiner Tochter. Seit einigen Jahren gibt es auch offizielle und konkrete Empfehlungen für eine vegetarische Beikost. Nur von einer komplett veganen Beikost/Kleinkinderkost wird derzeit eher abgeraten*. Eine gute Lösung wäre es durchaus, wenn du weiterhin Fleisch im Speiseplan lässt (weil es eure übliche Familienkost ist) und deiner Tochter entweder jetzt noch mehr davon anbietest als bisher oder entsprechende Alternativen als Ausgleich für sie bereit hältst. Anregungen findest du oben geschrieben. *für die Vollständigkeit: es gibt konkrete Ernährungsempfehlungen (mit Supplementen und dringendst empfohlenen, regelmäßigen ärztlichen Kontrolluntersuchungen) für eine komplette Pflanzenkosternährung auch schon für die Kleinsten. Wer das machen möchte, sollte sich entsprechend informieren und ggf individuell beraten lassen - und unbedingt das ganze Vorhaben auf Machbarkeit prüfen und gewissenhaft und geplant umsetzen sowie alles auf Sinn und Zweck prüfen, durchdenken, um nach bestem Wissen und Gewissen zu handeln.
Hallo Rosarot6835 hier der nachfolgende Teil 2: biete deiner Tochter jetzt alles an, was prinzipiell babygeeignet ist und nicht gefährlich ist. Es ist ganz wunderbar, wenn deine Tochter mitessen kann und mitessen will und darf. Auch Käse und Kuchen. Du machst das schon ganz richtig : mit Freude und Bedacht. Gib ihr all das vom Familienesstisch, von euren Tellern, direkt aus euer Hand zum Probieren, was prinzipiell geeignet ist.* Festere bzw stückige (aber weiche) Kost und Brot - all das sollte deine Tochter komplett selbständig mit ihren Händen/ Fingern greifen und essen. Das ist im Groben alles, was du wissen musst. Es ist sozusagen egal, ob deine Tochter süßen Kuchen isst oder süße Tafeltrauben. Süß ist das Geschmacksempfinden bei Beidem. Wenn deine Tochter sieht wie du Kuchen isst, dann lass sie probieren, wenn sie das möchte. Sieh es einfach so - es ist ein Unterschied, ob du deine Tochter süßen Kuchen mal bei dir probieren lässt, weil es sich gerade so ergibt, oder ob du deiner Tochter jeden Nachmittag sehr süßen Kuchen vom Konditor alternativlos als Nachmittagssnack anbietest. Letzteres wäre eher weniger empfehlenswert. Es geht um das Gesamtding. Es geht immer um den Gesamtgeschmackseindruck, den eure Tochter beim Probieren erhält. Halte dich an die üblichen Ernährungsempfehlungen zur groben Orientierung und ergänze ihre üblichen Essgewohnheiten mit Familienkost. Damit eure Tochter jetzt schon viele verschiedene Geschmackseindrücke erleben kann. So kann sie sich langsam daran gewöhnen. Deine Tochter kann jetzt tatsächlich fast alles mitessen, was ihr als Familie esst. Es gibt nur noch ein paar Ausnahmen (siehe *), doch das Meiste kannst du immer bei der Zubereitung und der Stückgröße und Konsistenz anpassen, dass deine Tochter davon wenigstens probieren kann. Die angebotenen Speisen sollten sämtlich ungefährlich sein und weitestgehend natürlich. Du kannst sämtliche Speisen ganz klein scheiden oder sogar pürieren. Du kannst manche Speisen weniger intensiv salzen und würzen und bei anderen Speisen kleine Handgriffe vornehmen, um sie babygeeignet zu machen. Eure Tochter wird das am liebsten essen und essen wollen, was ihr als Familie alle esst. Und insbesondere das, was ihr als Eltern gerne und genußvoll und immer und immer wieder auf und in euren Tellern habt. Du kannst hier alles so steuern, wie ihr das langfristig haben wollt. Kuchen ist mal okay, zum Probieren. Wenn du Kuchen als Mahlzeit einplanst, dann besser eine weniger intensiv süße Variante mit vielen Nährstoffen wählen. Bspw Obstpizza oder Gemüsemuffins mit wenig Zucker. Aber lass deine Tochter ruhig verschiedenste Geschmackserfahrungen sammeln. Das schult den Geschmackssinn. Je mehr positive Geschmackserlebnisse deine Tochter hat, desto lieber wird sie künftig viele neue Speisen probieren wollen. Also dann Grüße Birgit N. * Es gibt nur ein paar wenige Punkte, auf die du im Besonderen achten solltest, um die übliche Familienkost so anzupassen, dass sie babygeeignet ist: bspw kein Honig, kein Alkohol, Kaffee und Co, und keine harten (kleinen) Stücke. Man spricht von einer "verantwortungsbewussten Nahrungsauswahl!" Sicherheit ist immer oberstes Gebot. Sei sparsam mit Salz und Zucker. Komplett meiden musst du es im Rahmen der Familienkost aber nicht. Dein Baby bekommt dadurch ggf mehr Durst. Verwende Salz sparsam und würze euer Essen ggf nach. Dein Kind sollte alle angebotenen Speisen gut und gefahrenfrei kauen und schlucken können. Die Kost sollte weitestgehend frisch und lecker sein. Die Kost sollte in der richtigen Portionsgröße angeboten werden. zu meiden sind AUCH heikle LM (so wie du es sicher noch aus den Empfehlungen der Schwangerschaft kennst - bspw nicht durchgegartes Ei, Fisch/Sushi, Fleisch/Mett, Rohwurstsorten, Rohmilch(käse) etc) Fertigprodukte (da zu salzhaltig, zu viel Zucker, sonstige Inhaltsstoffe, Aromen, Vitamine und Co) meiden - probieren aber in diesem Alter erlaubt Kleine LM, harte LM, kleine kleinen runden LM (bspw Nüsse, Nussstückchen, Saaten, Kerne, rohes Apfel rohe Möhre, ganze Erbsen (diese einfach plattdrücken), ganze Johannisbeeren (einfach platt drücken), ..., - wegen der Aspirationsgefahr Scharfe LM/Gewürze - kann deinem Baby bspw auch Schmerzen beim Essen verursachen Stark quellende LM (bspw größere Mengen Leinsamen oder Chiasamen) - damit sie im Darm nicht zu stark aufquellen und die Verdauung beeinträchtigen, kleine Mengen aber okay. Zu vermeiden sind auch: ganze Salatblätter und Co sowie Haut und Schale von manchen unzerkleinerten Früchten/Gemüse - weil das einfach beim Schlucken ggf Probleme verursachen könnte. Für die Vollständigkeit: !!! Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben.
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