Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Beikost verbessern...

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Beikost verbessern...

MamiLotti

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Hallo Frau Neumann, ich bin mir momentan so unsicher mit der Beikost bei meinem Sohn. Er ist jetzt 7 Monate alt, vor 6 Wochen haben wir mit der Beikost begonnen, davor habe ich voll gestillt. Begonnen haben wir klassisch mit Pastinake und auch Karotte, es wurde aber nie mehr als einige Löffelchen. Nach einer Woche hab ich Kartoffel dazugenommen, nach einer weiteren Woche Fleisch (das aus dem Gläschen, Gemüse selbst gekocht und portionsweise eingefroren) Er hat es angenommen und gut vertragen, aber nur seeehr langsam mehr gegessen. Nach den Mahlzeiten hab ich immer gestillt, bzw. Stille noch. Vor gut einer Woche wollte ich ihm einfach mal was anderes anbieten, dachte vielleicht schmeckt ihm das besser und dann klappts auch besser. Er bekommt jetzt Getreide-obst-brei (wollte Gluten auch noch vorm 7. Monat einführen) Und das schmeckt ihm sehr, seit er das bekommt isst er auch Mittags mehr, aber bei beiden Breien sind es immer nur ca. 130g. Hier mal ein ca. Tagesablauf: 6:00 stillen Manchmal ca. 9:00 stillen 10:30 Mittagsbrei (später war er immer zu müde) danach stillen vorm Mittagsschlaf 15 Uhr stillen 17 Uhr Getreide- Obst 19 Uhr Stillen Schläft die Nacht durch Muss ich ihm zusätzlich was zu trinken geben? Ich weiß normal fängt man nach dem Mittags- mit dem Abendbrei an, aber das wollte ich nicht wegen der Milch... Das Abends stillen genießen wir beide so, und ich weiß grad gar nicht wann ich den Abendbrei und wie Einführen soll. Mit Kuhmilch anrühren oder mit Pre-milch? Kann ich ihm den Abendbrei dann ca. Zwischen 17 und 18 Uhr geben, und beim zu Bett bringen noch stillen? Oder ist das zu viel? Und den Nachmittagsbrei dann ca. 15 Uhr geben und nicht mehr stillen? Denke so wird sich das für mich mit der Mumi noch am besten einpendeln, wenn ich nur morgens und Abends Stille. Ach ja, gut zugelegt hat er, hat jetzt schon 9,2 kg :) Vielen Dank im Voraus und liebe Grüße, MamiLotti


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo MamiLotti es ist alles ganz wunderbar, so wie du das machst. Die üblichen Empfehlungen geben dir eine Orientierung vor und sind als Wegweiser zu verstehen. Als Stillmama hast du viele Möglichkeiten, um deinem Baby Beikost zu geben. Du kannst die Beikost sehr individuell und flexibel gestalten. Als Stillmama solltest du deinem Baby zwar Beikost anbieten, brauchst aber nichts zu ersetzen. Du darfst zusätzlich immer nach Bedarf stillen. Zusätzliche Flüssigkeit bräuchtest du ebenfalls noch nicht zu geben. Neben Mumi gibst du deinem Baby mit der Beikost auch die Möglichkeit, um sich an eine andere Esstechnik, an neue Aromen, an neue Konsistenzen zu gewöhnen. Mit diesem behutsamen Einstieg in die Beikost kann sich der Verdauungstrakt langsam umgewöhnen und dein Baby kann sich langsam mit der neuen Essweise anfreunden. Ziel ist es, deinem Baby zusätzlich zum Stillen neue Esseindrücke zu geben. Die Mengen steigern sich stetig und werden mit steigendem Alter imer größer. 130g sind momentan eine durchaus "große" Portion. Dein Baby wird auch immer nur so viel oder so wenig essen, wie es braucht. Ist es dein Ziel, Stillmahlzeiten zu reduzieren? Als Stillmama kannst du Kuhmilch und Co gut umgehen, in dem du weiterhin ausreichend, nach Bedarf, stillst. Da dein Baby bereits schon 2 Breie bekommt und auch noch sehr jung ist, zudem Muttermilch nach Bedarf erhält, könntest abends statt dem klassischen Milchbrei bspw einen Mix aus zerdrückter Avocado mit zerdrückter Banane anbieten, wenn du magst, Und natürlich kannst du den Brei auchmit Wasser zubereiten und anschließend stillen. Die Platzierung der Breie im Tagesverlauf kannst du so vertauschen, wie es für dich als Mama und für dein Baby optimal passt. Wie wäre es, wenn du zusätzlich zum Brei auch mit breifrei weiter machst? Meld dich gerne wieder, wenn du daran interessiert bist. Grüße Birgit Neumann


MamiLotti

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Vielen Dank für die ausführliche Antwort Frau Neumann! Also ich wollte schon langsam auch mal eine oder 2 Stillmahlzeiten ersetzen... Da mein Sohn ja nachts gar nicht mehr trinkt, ist mein Busen morgens seeehr gut gefüllt, sehr unangenehm. Und das reguliert sich seit Wochen nicht, denke deswegen weil ich dann doch tagsüber recht oft Stille. Habe versucht mittags zum Brei mal Wasser aus dem Fläschchen mit anzubieten, auch weil er grad so sehr festen Stuhlgang hat. Aber da kriegt er einfach nichts raus! Habe 4 unterschiedliche Flaschen und Sauger probiert. Er nimmt aber auch von Anfang an keinen Schnuller, er kaut auf beidem nur rum, und spielt damit. Haben sie dafür vielleicht auch einen Tip? Irgendwann gibt man doch auch Milchflaschen, wenn ich mal abgestillt habe, und bis zu welchem Alter eigentlich? Und was ist denn die aktuelle Empfehlung zur Kuhmilch, also ist es von Vorteil ihm die erst so spät wie möglich zu geben? Zum Thema Breifrei: daran bin ich auch interessiert, am liebsten wäre mir momentan wenn er erst seinen Brei bekommt, und dann mit uns am Tisch noch ein bisschen Fingerfood bekommt wenn wir essen. Er sitzt noch nicht und somit kann ich ihn noch nicht im Hochstuhl sitzend probieren lassen, aber bei mir auf dem Schoß hab ich ihm weich gedämpfte Karotte und auch mal Banane gegeben. Hat aber kein großes Interesse gezeigt, obwohl alles andere immer sofort im Mund landet :) Wenn ich ihm die Banane an den Mund gehalten habe hat er gierig gesaugt, aber selbst hat er sie dann nur gehalten. Was könnte ich ihm sonst noch geben? Und gibt es auch Rezepte für Kekse o. ä. ohne Zucker die er schon probieren dürfte? Besten Dank und viele Grüße


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo MamaLotti die Methode des Stillens nach Bedarf plus Beikost ist sehr häufig eine sehr individuelle Angelegenheit. Die Beikostpläne sind auf das Ersetzen von Milchfläschchen (Säuglingsmilch) abgestimmt. Die Breie samt ihren Rezepturvorgaben sind so konzipiert, dass sie die Säuglingsmilch in adäquater Weise ersetzen können. Der Energiegehalt eines Breies entspricht in etwa dem von einem Fläschchen und auch die Anzahl der Breie entspricht in etwa der Anzahl der Milchfläschchen. Anders ist das bei nach Bedarf gestillten Babys. Hier ist das Ersetzen einer Stillmahlzeit häufiger nicht in der Form durchführbar. Denn Stillmahlzeiten variieren häufiger in der Anzahl der Mahlzeiten und auch bei der jeweils pro Mahlzeit zugeführten Energiemenge. Im Laufe der letzten 5 Jahren hat sich unter Stillmüttern zunehmend immer mehr die Methode der freifreien Beikost durchgesetzt. Im Zuge dieser Entwicklung, welche auch als bedürfnisorientierte Beikost bezeichnet wird, wurde die breifreie oder eben bedürfnisorientierte Beikost auch für nicht gestillte Babys immer populärer. Pre- und/oder 1 er Milch kann hier, ähnlich wie beim Stillen nach Bedarf, gegeben werden. Insgesamt hat sich dadurch einiges getan. Die üblichen Breipläne geben trotzdem weiterhin eine Orientierung und dienen als Grundlage. Sie können jedoch sehr viel freier und individueller bei der Methode des Stillens nach Bedarf Verwendung finden. Ganz besonders deutlich wird dies in Bezug auf die Essmengen der einzelnen Mahlzeiten. Während Säuglingsmilch bzw Fläschchen reduziert werden sollten, darf bei der bedürfnisorientierten Beikostmethode (beim Stillen nach Bedarf) zusätzlich so viel (oder so wenig) zusätzlich gestillt werden, wie nötig. Eine Flasche (Wasser) bräuchtest du nicht anzubieten. Wenn du deinem Baby tagsüber dennoch etwas Wasser geben möchtest, so kannst du einen kleinen Becher ohne jegliche Aufsätze nehmen. Das Trinken aus offenen Gefäßen (kleiner Becher) ist nach etwas Übung möglich. Die festere Stuhlkonsistenz kann verschiedene Ursachen haben. Sie kann auch mit einem Reifeprozess in Zusammenhang stehen. Kuhmilch kannst du in einer Menge bis zu 200 ml in einem Brei anbieten. Als Trinkmilch gilt Kuhmilch im 1. Lj als ungeeignet. Du kannst als Stillmama im 1. Lj komplett auf Kuhmilch verzichten. Stillfragen kann dir Biggi Welter (Kristina Wrede) im Nachbarforum beantworten. Eine der familiären Situation angepasste Methode der Beikost, welche das Stillen evtl weiterhin in einer wünschenswerten Weise ermöglicht, wäre sicher die optimale Lösung. Sie können dir auf jeden Fall eine Antwort geben, ob du Muttermilch durch Fläschchen mit Pre-Milch ersetzen müsstest, falls du das Stillen vor dem 1. Geburtstag stark reduzieren würdest wollen. Breifreie Speisen solltest du deinem Baby nicht in die Hand geben und auch nicht vor den Mund halten. Breifreie Angebote muss sich dein Baby immer selbständig nehmen. Erst so wird dein Sohn die breifreien Speisen vielleicht zum Mund führen und vielleicht essen. Beim BLW bekommt das Baby die Möglichkeit, das angebotene Essen selbständig kennenzulernen. Hier hat dein Baby die Möglichkeit, sich spielerisch und aktiv mit der angebotenen (gefahrenfrei zubereiteten) Kost, auf langsame und spielerische Art und Weise, in seinem Tempo auseinanderzusetzen und diese ausgiebig kennenzulernen. Damit meine Antwort nicht zu lange wird, gebe ich dir noch ein paar Links, in denen du ein bisschen querlesen kannst. https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Breifrei-und-Obstsaft_48389.htm Kurzversion des BLW für Beikostanfänger: https://www.rund-ums-baby.de/kochen-fuer-kinder/Blw_46586.htm https://www.rund-ums-baby.de/experten/kochen-fuer-kinder/Breifrei-Rezeptvorschlaege-Anhang_46758.htm Grüße Birgit Neumann


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