Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Abendessen 18 Monate altes Kind

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Frage: Abendessen 18 Monate altes Kind

DeSimi

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Sehr geehrte Frau Baumann, unser Sohnemann war schon immer ein schwieriger bzw. wählerischer Esser. Etwas zu finden, was er wenigstens für eine gewisse Zeit mag, ist schwierig. Wenn er dann etwas gefunden hat, gibt es auch keine Alternative. Mir geht es vor allem um das Abendessen und den Milchkonsum. Sein Essensplan sieht aktuell so aus (in Klammern die vorangegangene Variante) Frühstück: Brot mit Butter und selbstgemachte Marmelade, zuckerfreier Saft, Milch möchte er nicht, für Obst ist er zu satt (Kindermüsli mit 1 zerdrückter Banane, Milch) Snack für die Kita: Marmeladenbrot, Obst, Fruchtzwerg (Reiswaffel, Obst, das reichte aber nicht mehr) Mittags: normales Essen Nachmittags: GOB, Obstriegel, Obst mit Reiswaffel...Bei schönem Wetter ein Eis Abends: leicht gebutterte Nudeln/Kartoffeln mit Fisch oder Dinos oder selbstgemachten Klöpschen, 100ml Milch (Butterbrot) Trinken: Wasser Wie Sie sehen, ist der Milchanteil relativ gering, glaube ich. Beim Abendessen dachte ich zunächst, dass es nur eine Phase sei. Aber die hält nun schon 2 Monate an. Da er nur 6 Zähne hat und vieles an Fleisch schlecht kauen kann, bleiben manchmal nur die ungesunden Varianten. Er fordert sie aber auch ein. Brot/Brötchen jeder Art mit jeder Form von Belag lehnt er ab. Marmelade möchte ich ihm nicht geben. Salat mag er auch nicht. Maximal mal ein Stückchen Gurke. Ist das so i.O.? Was kann ich alternativ probieren? Erhält er bei diesem Plan alle nährstoffe? Um sein Gewicht mache ich mir dabei keine Gedanken. Er ist sehr schmal im Vergleich. Vielen Dank! DeSimi


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo DeSimi das Kauen von Fleischstücken kannst du umgehen mit (magerem) Rinder- Hackfleisch. Du kannst das zerkleinerte Fleisch in vielen Varianten zubereiten: Frikadelle (Bulette, Klöpschen, Klößchen, Bratlingen oder wie sie all überall heißen...), als Füllung, als Sosseneinlage, als Hackbraten u.v.m. Hier ist ein Standardrezept: Rezept Frikadellen: 500g Hack mit 1 verquirltem Ei vermischen würzen mit: 1/4 TL Zucker, 1/4 TL Salz, Prise Pfeffer, 1/2 EL getrocknete italienische Kräuter untermischen, Semmelbrösel zugeben und vermischen - soviel Semmelbrösel zugeben, bis die Konsistenz der Hackmasse gut formbar wird. Aus der Masse Frikadellen formen. In wenig, aber ausreichend Öl, in einer beschichteten Pfanne braten. Du kannst die geformten Bratlinge auch einfrieren. Du kannst die Masse ohne jede Bindung herstellen: Das Fleisch würzen und auf Semmelbrösel oder eingeweichte alte Brötchen (wie es in manchen Rezepturen verlangt wird) verzichten. Der Bratling erhält eine weichere Struktur und ist geschmacksintensiver. Die Gewürze im Bratling kannst du nach Gusto variieren. Du kannst den Geschmack pur belassen und nur die Grundgewürze wie Salz einarbeiten. Du kannst frische Kräuter oder getrocknete Kräuter verwenden. Du kannst Gewürzmischungen nehmen oder mal mit Curry o.a. würzen. Du kannst auch mal fein geriebene Gemüseraspel einarbeiten und dadurch den Gemüse/Ballaststoffanteil erhöhen. Bolognesesosse/Lasagne bzw Bolognesesosse auf Pizza, in Pizzaschnecken oder in Blätterteigschnecken verarbeitet - das finden die meisten Kinder lecker. 3 mal die Woche ein Hackgericht - das reicht. 2 mal die Woche Fisch, einmal Ei . Hühnerfleisch kannst du im Multizerkleinerer zerhäckseln (danach gründlichst reinigen!) zu Nuggets formen und panieren - braten - fertig sind die selbstgemachten Nuggets. Du kannst das Hühnerbrustfilet-Fleisch auch ohne die vorherige Zerkleinerung einfach in nuggetgroße Stücke teilen und panieren. Zum essen könntest du die fertig zubereiteten Nuggets nochmals (vor den Augen deines Kindes) in mundgerechte Stücke schneiden. Hühnernuggets selbst gemacht: Hühnerbrustfilet (oder nur das Hähncheninnenfilet) kaufen in kleine Stücke oder Streifen schneiden. Leicht salzen/würzen (Paprikapulver) , durch ein verquirltes Ei ziehen, in Semmelbröseln wälzen und in geeignetem Öl braten. Alternative zu Fleischbratlingen: Süßkartoffelfingerfood: 150g Süßkartoffel 1 mittelgroße Zwiebel 2 TL getrocknete Petersilie 1 EL Margarine/Öl Salz Öl 50g Haferflocken, zerkleinert Zwiebel fein schneiden, in der Margarine weich dünsten. Die Süßkartoffel dämpfen, mit der Gabel zerdrücken. Zwiebel und Gewürze untermischen, Hafer dazu geben. Ca 20 min quellen lassen. Aus der Masse kleine Patties formen. Mit feuchten Händen, anschließend in Semmelbröseln wälzen, und vorsichtig und sanft leicht anbraten Gebratene Speisen sollte es allerdings möglichst nicht häufiger als 2 mal die Woche geben. Wie wär´s damit? Pestosonnen aus Dinkelblätterteig grünes oder rotes Pesto oder Tomatensugo geriebener Gouda oder Edamer oder Mozzarella den Blätterteig (frisch oder TK) ausbreiten. Mit einem runden Gefäß (= ca 13-14 cm) zwei Kreise ausstechen. Auf eine Hälfte das Pesto streichen und mit Käseflöckchen betreuen. Den zweiten Kreis darüberlegen. Mit einem kleineren Gefäß (= ca 4-5 cm) einmal darauf die Mitte markieren ( = Abdruck). Jetzt mit einem Messer den Teig ringsum, bis zur kleinen Kreismarkierung, einschneiden. Erst an den Punkten um 12 Uhr, 15 Uhr, 18 Uhr, 21 Uhr. Dann je 2 weitere Einschnitte dazwischen. Du erhältst 16 Stränge. Verdrehe jetzt jeweils 2 Stränge miteinander. Danach kannst du aus dem Blätterteig zwei weitere, kleinere Kreise ausstechen. Einen Kreis legst du in die Mitte deiner Sonne. Dem anderen Kreis kannst du zuvor ein Gesicht aufmodelliieren.und dann auflegen. Backen bei 220° vorgeheizt ca 20 min. Siehe Foto Herzoginkartoffeln 750g geschälte Kartoffeln in Salzwasser kochen. Wasser abschütten, Kartoffeln stampfen, zu Kartoffelbrei. Etwas auskühlen lassen. mit 1 Ei, 1 Eigelb, Salz, 1 EL Butter vermengen, Hauch Muskat nach Belieben. Alles gut vermischen und mit dem Spritzbeutel Rosetten auf eine Backblech spritzen. Wenn das zu mühselig ist, also für die Alltagsküche, kann man den Teig auch mit Hilfe von zwei TL als Nocken auf ein Backblech setzen. Die Dinger werden noch mit einer Eigelb/Milch-Mischung bepinselt und ca 15 min im Ofen bei 190° gebacken. Auch Sahne reicht zum Bepinseln aus. Sie werden dann nur nicht so schön leuchtend gelb. Grießschnitten: 200ml Kuhmilch ca 35g-40g (+/-) Grieß Grieß mit der Milch in einem geeigneten Topf aufkochen, rühren, rühren, rühren und kurz quellen lassen, danach auf einen Teller streichen, stehen lassen, bis es gut fest ist. Das geht schnell. Jetzt kannst du entweder Motive ausstechen oder den festen Brei in Stücke schneiden. In einer beschichteten Pfanne etwas Butter schmelzen, die Grie0stücke einlegen,,leicht in der Butter erwärmen und auf einen Teller geben. Dazu Obstmus (selbst zubereitet) Siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/forenbilder/index.htm?seite=10&forum=kochen-fuer-kinder&bild=4#start Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. siehe Foto im Anhang Zerkleinere die Nahrung ggf so klein, dass sie dein Kleiner gut essen und schlucken kann. Kleingeschnittene Spaghetti in Tomaten-Hacksosse sind bspw ein Kompromiss zu einem gewöhnlichen Brei oder grobem Fingerfood. Aber eigentlich suchst du ja nach Ideen für das Abendessen. Gebutterte Nudeln (ggf mit Vollkornanteilen) sind wunderbar geeignet. Sie sind ein guter Ersatz fürs AbendBROT. Was mich bei deiner Aufzählung allerdings irritiert ist: du schreibst: "mittags: normales Essen" und abends zählst du noch einmal ein nach üblicher Definition normales Mittagsessen auf. Sind das die Rest von mittags? Prima - das ist doch wunderbar, wenn dein Sohn abends noch einmal davon essen möchte. Ansonsten wäre Brot und Milch mit Belag und evtl Gemüse(Rohkost) oder saure Gurken prima. Bei dem Abendessenangebot, welches du beschreibst , gibt es doch kaum Verbesserungsvorschläge. Was die Milchmenge betriffft - dies musst du in Relation zu den sonst üblichen Verzehrsmengen sehen. Wenn dein Kind auch sonst eher nur kleine Portionen isst, ab und an auch mal ein Eis, den Fruchtzwerg, Käse in Gerichten, dann kann das ausreichen. Möglicherweise kommt ein kurzzeitig erhöhter Appetit auf Milch beim nächsten Wachstumsschub. Aber nichtsdestotrotz darfst du deinem Sohn weiterhin Milch als Getränk anbieten. Du kannst Milch auch in Gerichte einarbeiten, wie bspw in Pfannkuchen oder Joghurt in Muffins, Käse auf dem Auflauf oder der Pizza. Lass ihn auch mal Frischkäse oder milde (kräftigere) Käsesorten als Brotbelag probieren. Biete deinem Kind generell immer, spielerisch, Probiermengen von neuen Speisen an. Am besten von Speisen, die ihr am Familientisch oder zwischendurch gemeinsam essen könnt. Familienkost gelingt meist gut, wenn sich die Kleinsten über einen längeren Zeitraum an immer wieder neue Aromen, neue Konsistenzen gewöhnen können. Dafür am besten kleine Mengen von neuen Speisen neben bereits bekannten und bewährten Speisen (Breie, Basics) anbieten. Wichtig sind jetzt im Wesentlichen regelmäßige, möglichst gemeinsame erlebte Mahlzeiten, mit einem "gesunden" und ausgewogenen Speisenangebot. Vermittle deinem Kind eure Esskultur mit allem Drum und Dran. Der Fokus liegt ab jetzt besonders in der Vielfalt der Speisen - bei Geschmack und neuen Eindrücken, Gemeinsamkeit bei Tisch, Esskultur., das Erleben neuer und auch einmal außergewöhnlichen Geschmackserlebnisse. Also dann esst lecker und vielseitig, so kann sich auch dein Kind an viele neue Dinge gewöhnen, heranwagen und Neues lieben lernen. Hast du noch Fragen? Grüße Birgit Neumann

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