Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Abendbrei mit 19 Wochen?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Abendbrei mit 19 Wochen?

Julia2002

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Hallo, Unser Sohn ist 19 Wochen (fast 20 Wochen) alt und zeigt großes Interesse an Essen. Allerdings scheint er sowohl von Möhre als auch von Pastinake Bauchschmerzen zu bekommen. Er hat nur kleine Mengen bekommen, isst es sehr gerne aber ist danach sehr unruhig und zieht häufig die Beine an. Das Abführen fällt ihm dann auch sehr schwer. Sollten wir lieber noch warten mit der Beikost, obwohl er es super macht und offensichtlich auch mag? Kann man auch mit dem Abendbrei starten, wenn er den Mittags Brei nicht so gut verträgt? Viele Grüße Julia


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Julia2002 bekommt dein Baby Muttermilch oder Säuglingsmilch? In beiden Fällen sollte dein Baby nach dem Brei noch die Möglichkeit bekommen, um sich anschließend mit der Milch satt und zufrieden zu trinken. Hast du dem Gemüsebrei schon Öl hinzugefügt? Auch Kartoffeln kannst du anteilig zum Gemüsemus dazu mischen. Gestalte das Beikostabenteuer als wiederkehrendes tägliches Ritual - Lätzchen anziehen/umbinden, ggf Hände säubern, an den Tisch setzen. Beginne mit einem Löffelchen Brei am ersten Tag. Gib deinem Baby 2 Löffelchen am zweiten Tag. Gib deinem Baby drei Löffelchen Brei am dritten Tag und so weiter. Bleibe bei einer Sorte Gemüse und gib am 4.Tag etwas Öl dazu. Gib deinem Baby vier Löffelchen von diesem Brei. Am nächsten Tag kannst du vielleicht schon 6 Löffelchen geben usw. Nach einer Woche kannst du entweder schon ein paar Löffel pro Tag zusätzlich steigernd mehr geben oder du mischst jetzt Kartoffel zu Gemüse und Öl und steigerst die Breimenge damit kontinuierlich in kleinen Schritten weiter. Nach dem Brei kannst du jeweils die gewohnte Milch geben. Wenn die Breimenge (mit allen Zutaten - Kartoffeln, Gemüse und Öl) bereits groß genug ist, etwa 120-140g, kannst du das Fläschchen hinterher allmählich reduzieren um es bald komplett ersetzt zu haben. Wenn du stillst, kannst du weiterhin stillen, falls Bedarf bestünde. Anstatt mit dem klassischen Gemüsebrei zu beginnen, könntest du auch eine andere Breisorte wählen oder den Brei zu einem anderen, ggf besseren Zeipunkt geben. Grüße Birgit Neumann


Julia2002

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Hallo, Er bekommt Muttermilch. Öl habe ich dem Brei hinzugefügt. Ich werde es jetzt noch mal so versuchen, die ersten zwei Tage hat er auch nur ein kleines bisschen gegessen, dann fand er so gut, dass er tatsächlich schon so um die 70 g gegessen hat. Vielleicht war das einfach zu viel? Also ich verstehe ihren letzten Satz jetzt so, dass wir theoretisch tatsächlich mit dem Abendbrei starten könnten, wenn der Gemüsebrei nicht so richtig gut ankommt? Viele Grüße Julia


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo Julia2002 ja, das hast du richtig verstanden. Du kanst ganz frei agieren, wie es euch gefällt. Ich empfehle euch allerdings tatsächlich sehr behutsam vorzugehen und wirklich langsam zu starten. Löffelchenweise täglich gesteigerte Mengen anzubieten ist die beste Vorsorge, um evtl Verdauungsirritationen zu vermeiden. DIe ersten Tage und Wochen der Beikosteinführung sind eine Annäherung an eine andere Kost als nur Muttermilch. Dein Baby wird damit in den ersten Tage wirklich ganz gefordert sein. Damit der Übergang gut und nachhaltig gelingen kann, darfst ud solltest du langsam und in kleinen Schritten vorwärtsgehen. Die Essmengen sind anfangs sehr klein. Anfangs ist das Breiessen für dein Stillbaby mehr ein Gewöhnunsgprozess - an das Neue. - an Geschmack, an das Schlucken, eine neue Essposition und andere Dinge. Die Beikosteinführungszeit stellt einen großen Meilenstein in der Essbiografie deines Kindes dar. Damit die Einführung gut gelingen kann, ist es hilfreich wenn du als fütternde Person einen klaren Plan verfolgst. Denn Kontinuität ist besonders für die ersten Tage empfehlenswert, da diese einen Rhythmus und Struktur vorgibt. Das wiederum gibt deinem Baby Sicherheit. Und mit dieser Sicherheit und einer nachfolgenden Routine kann sich dein Baby an die Beikost gewöhnen. Als Stillmama kannst du die Beikost sehr gelassen gestalten. Beikost kannst du wörtlich nehmen und Beikost einfach zusätzlich zum Stillen anbieten. Es geht anfangs weniger um die Nährstoffe oder die Essmenge. Es geht anfangs vielmehr um das Neue, was auch die allgemeine Gewöhnung an Nahrung (fürs Mikrobiom u.a) und auch motorische Aspekte einschließt. Als Stillmama brauchst du keine Mahlzeit zu ersetzen. Als Stillmama darfst und kannst du die Stillmahlzeiten ergänzen. Du kannst deinem Baby Brei geben und danach stillen. Muttermilch ist für die Aufnahme von Eisen aus der Beikost förderlich. Als Stillmama kannst du die Beikost sehr entspannt angehen. Ab Beikostreife kannst du als Stillmama die Beikost zunächst als Ergänzung zur Mumi sehen, die deinem Baby vor allem Abwechslung und Annäherung (s.o.) ermöglicht. Anders als bei mit Säuglingsmilch ernährten Babys steht bei nach Bedarf gestillten Babys nicht das Ersetzen einer Milchmahlzeit im Vordergrund, sondern das Ergänzen. Finde die beste Uhrzeit für eure Breiabenteuer. Bleibe aber ruhig bei der bisher gewohnten Uhrzeit und fütterm wenn du magst, einen anderen Breitypus. Beginne aber auch hier, da dein Baby noch unter 6 M ist, mit kleinen Essmengen zur langsamen Gewöhnung. Also dann Grüße Birgit Neumann


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