Anilux
Hallo Frau Höfel, Ich habe noch eine Frage,die mir sehr auf dem Herzen liegt. Meine erste Geburt war sehr traumatisch für mich.Nach 16h starken Wehen, PDA und Wehentropf gings kaum vorwärts. Mein Sohn drehte sich nicht richtig mit dem Kopf in den Kanal. Nach totaler Erschöpfung wurde zur Austreibung hin,der Kristeller-Handgriff angewendet.Die eine Ärztin stellte sich sogar auf den Stuhl um mit dem ganzen Körpergewicht auf mich einzudrücken.Ich wedelte mit den Armen, rang um Luft. Mir wurde des öfteren schwarz vor Augen.Eine weitere Hebamme hatte beide Hände in mir, der Chefarzt zog an der Saugglocke. Es war einfach schrecklich. Mir ist klar dass es eine Notsituation war und es unvermeidbar war. Trotzdem geht's mir immer schlechter,je öfter ich zurückdenke. Ich bin wirklich froh spontan entbunden zu haben und dass es meinem Sohn gut ging aber so eine Erfahrung,vor allem das kristellern, möchte ich nie wieder erleben. Obwohl ich weiß dass spontan die bessere Wahl ist, liebäugle ich mit einem Kaiserschnitt, beim 2. Kind. Was soll ich nur tun? Bin verzweifelt. Vielen Dank liebe Frau Höfel für die Antwort und sehr gern auch von anderen Mamas mit so einer Erfahrung.
Liebe Anilux, nicht verzweifeln! Verzweiflung macht untätig! Sprechen Sie mit der geburtshilflichen Abteilung. Fordern Sie klare Regeln. Die stehen Ihnen nämlich zu! Spontane Entbindung mit Zeit und Finger weg vom Bauch! Bei Bedarf einen Kaiserschnitt in Ruhe. So haben Sie die Chance, eine zweite entspannte Geburt zu erleben. Liebe Grüße Martina Höfel
Menixe
Liebe Anilux, Ich kann mir vorstellen dass du Angst vor einer weiteren Horrorgeburt hast nach dem was du erlebt hast. Das klingt wirklich schrecklich. Ich war immer absoluter Gegner von geplanten Kaiserschnitten und dachte, wenn es irgendwie geht sollte man spontan entbinden. Rundum zuversichtlich und optimistisch bin ich letztes Jahr in die Geburt meiner Tochter gegangen, ich war mir sicher, PDA, Kaiserschnitt, brauch ich alles nicht. Tja nach 16 Stunden Wehen im 4minuten-Takt wollte ich dann doch eine PDA und nach 18 Stunden hatte meine Kleine sich immernoch nicht ins Becken gedreht. Als der Arzt dann einen Kaiserschnitt machen wollte war ich tatsächlich sehr dankbar das Ganze endlich zu Ende bringen zu können, ich hatte wirklich keine Kraft mehr, mir wurde bei jeder Wege schwarz vor Augen und dadurch furchtbare Angst vor der Austreibungsphase. Vor der OP selbst hatte ich eine Riesen Angst, lag schlotternd auf dem OP-Tisch, aber es ging alles gut und das 1. Quäken meiner Tochter ließ mich eh alles vergessen. Die ersten Monate danach hab ich ganz schön damit gehadert dass ich nicht spontan entbinden konnte, mittlerweile ist es mir egal - meine Kleine und ich sind kerngesund und glücklich, das ist alles was zählt. Wenn du solch eine Angst vor der nächsten Geburt hast ist deine Entscheidung für einen KS total verständlich. Ich bin immernoch der Meinung spontan ist der natürliche und damit der Weg der 1. Wahl und man sollte sich nicht leichtfertig für einen Kaiserschnitt entscheiden (ist ja auch ein geoßer Eingriff!). Aber traumatisiert in eine Spontangeburt gehen ist auch nicht grad das Wahre und wenn du lieber einen KS hättest dann brauchst du kein schlechtes Gewissen haben! Das war viel Text... Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen helfen und wünsch dir für die nächste Geburt alles alles Gute! LG, Menixe
Mummellein
Huhu, Ich habe ähnliches erlebt wie du. Leider klappte es mit der Saugglocke bei uns beiden nicht und es endete mit einer Zangengeburt und einem sehr tiefen Schnitt. Ich möchte auch nicht zu weit auf meine Geschichte eingehen. Nach vier Monate leide ich immer noch unter den Folgen der Geburt, das offene Reden mit meinem Mann hat viel geholfen. Dennoch fühlte ich mich gerade von Fachlicher Seite nicht ernst genommen. Die Sprüche man soll doch froh sein, dass die Kleine da ist und gesund ist möchte ich nicht mehr hören. Mir hat es geholfen eine Rose niederzulegen. http://www.gerechte-geburt.de/home/roses-revolution/ In dem Link mehr dazu. Das Reden hilft meiner Meinung nach am Meisten. Gern kannst du mir auch eine PN schreiben. Ich bin noch nicht soweit über ein zweites Kind nachzudenken. Wünschen ja, beim Gedanken an die Geburt eher nein. Dennoch denke immer daran: Es muss nicht genauso sein. Jede Geburt ist anders! Meine Hebamme sagte mir: wenn du das nicht möchtest spreche das in der Klinik beim zweiten Mal an und sage du möchtest einen geplanten Kaiserschnitt. Dafür hätte jede Klinik Verständnis. Und man muss sich dafür auch nicht schämen. Oder lasse dich in der Schwangerschaft von einer Belegehebamme begleiten, die dann auch bei der Geburt dabei sein kann. Das nimmt auch viel Druck. Aber Vorallem reden reden reden! Ein Zitat aus dem Buch "Das Geheimnis zufriedener Babys" von Nora Imlau gefällt mir zu diesem Thema sehr gut: „Nein, es ist nicht undankbar, unglücklich über den Geburtsverlauf zu sein, auch wenn das Baby nun gesund und munter neben einem liegt. Es geht bei einer Geburt eben nicht nur um das Endergebnis, sondern auch um die Gefühle von uns Müttern. Ein Dammschnitt, eine Saugglockengeburt, ein Kaiserschnitt - all das sind Erfahrungen, die wir ersteinmal verarbeiten müssen. Und über die wir nicht glücklich sein müssen, da sie uns oder unser Baby gerettet haben. Sie haben uns trotz allem auch verletzt!" Liebe Grüße
emilie.d.
Du hattest eine traumatische Geburt und möchtest nicht noch einmal eine traumatische Geburt erleben. Ein KS löst dieses Dilemma leider nicht. Ich war nach meiner Geburt wegen einer postttraumatischen Belastungsstörung fast ein halbes Jahr in psychologischer Behandlung und hatte überhaupt keine Austreibungsphase. Aber einen sek. KS. Du solltest im Vorfeld abklären, warum es bei Deiner Geburt zu so einer dramatischen Situation kam und wie man das beim nächsten Mal vermeiden kann. Es kann auch Sinn machen, die Klinik zu wechseln. Ich weiß natürlich nicht, ob meine Therapeutin mich nur beruhigen wollte, aber sie meinte, sie hat noch nie erlebt, dass sich so eine Geschichte bei entsprechender Planung im Vorfeld wiederholt. Ihre Wand hängt voll mit Dankesschreiben und Babyfotos und "zauberhaften" zweiten Geburten.
Miezemau1978
Hallo, ich habe eine ganz ähnliche erste Geburt erlebt. Erst habe ich diese Erfahrung verdrängt, schließlich hatte ich ja ein gesundes, wenn auch gefühlt dauerbrüllendes Kind bekommen. In der zweiten Schwangerschaft holte mich diese schlimme Geburtserfahrung wieder ein. Ich dachte auch ernsthaft über einen geplanten Kaiserschnitt nach. Meine Frauenärztin riet mir zu einer spontanen Entbindung mit einer weiten Indikation zur Sectio und überwies mich zum Geburtsplanungsgespräch ins Krankenhaus. Das ist etwas anderes als die normale Geburtsanmeldung. Als Begründung führte sie Zustand nach Vakuumextraktion an. Im Krankenhaus führte ich ein ausführliches Gespräch mit einer Hebamme, die meine Geburtsgeschichte aufschrieb. Ich erzählte von meiner großen Angst vor dem erneuten Kristellern, was ich als echte Gewalterfahrung erlebt hatte,und stellte klar, dass ich mich auf den Versuch einer Spontangeburt nur unter der Bedingung einlasse, dass ich jederzeit (sofern noch medizinisch machbar) die Sectio verlangen könnte. Dies wurde mir durch die Hebamme als auch durch den später untersuchenden Arzt fest versprochen. Für mich war klar, dass ich einen erneuten Geburtstillstand, der sich nicht durch sanfte Methoden beheben ließe, durch einen KS beenden würde. Nach diesem Geburtsplanungsgespräch konnte ich einigermaßen beruhigt auf die Geburt meiner Tochter warten. Diese lief dann vollkommen unkompliziert. 03:00 Blasensprung, ab 07:15 schmerzhafte Wehen, PDA gelegt, die leider nicht gut saß, was aber den Vorteil hatte, dass ich diesmal fühlte, wann und wohin ich pressen sollte. Um kurz vor 09:00 war die Kleine da. Nur minimale Geburtsverletzungen. An einen Kaiserschnitt hatte ich unter der Geburt gar nicht mehr gedacht, weil alles komplikationslos lief. Es gibt also einen Mittelweg zwischen Spontangeburt und Wunschkaiserschnitt. Abschließend kann ich nur sagen, dass die Erinnerungen an die zweite gute Geburt die bösen Erinnerungen an die erste Geburt überlagern. Ich kann mich zwar noch daran erinnern, aber ich fühle das nicht mehr körperlich. Ich wünsche Dir, dass Du für Dich die richtige Entscheidung triffst und dass beim zweiten Mal alles so gut läuft, wie bei mir! LG
Mitglied inaktiv
Kann ich gut nachvollziehen. Bei mir waren es 22,5 Std, samt Schulterdystokie. Muss ehrlich sagen, sollte ich wider Erwartung irgendwann noch einmal schwanger werden, werde ich wohl auch ehe den KS wählen. ich hätte einfach zu viel Panik davor, das es beim zweiten Kind nicht mehr so glimpflich ausgeht. Zumal bei mir wohl eh ein Problem mit Rücke-Lende-Becken vorliegt. Nur hat das beim ersten keiner so beachtet.
Anilux
Vielen lieben Dank für eure Antworten! Es ist erleichternd zu hören, dass man mit diesen Geburtserfahrungen nicht alleine ist. Ich werde mir auf jeden Fall noch Gedanken machen und für mich die richtige Entscheidung treffen. Mit Sicherheit muss das Erlebnis verarbeitet werden. Reden hilft auf alle Fälle sehr :-) schönen Abend euch
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