Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Kaiserschnitt oder spontane Geburt bei Bandscheibenprothese

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Kaiserschnitt oder spontane Geburt bei Bandscheibenprothese

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Guten Tag, ich habe seit zwei Jahren eine Bandscheibenprothese (Chrom-Kobalt) in der Wirbelsäule (L5/S1), also genau über dem Kreuzbein. Diese Prothese hat ein Kugelgelenk und ist beweglich. Man weiß allerdings nicht, wie lange so eine Prothese "ganz" bleibt, es gibt keine Langzeitstudien. Ich bin jetzt in der 33.SSW und muß mich langsam festlegen, ob ich eine spontane Geburt riskiere oder mich für einen Kaiserschnitt mit Vollnarkose anmelde (Durchführung 10 Tage vor ET.) Leider gibt es noch keine Erfahrungen mit solchen Prothesen und ihren Belastungsgrenzen während einer spontanen Geburt. Obwohl weder der Orthopäde noch der Gynäkologe von einem drohenden Defekt der Prothese während der Geburt ausgehen, kann und will mir keiner zusichern, dass nichts passiert. Das Für und Wider eines geplanten KS mit Vollnarkose wurde mir ausreichend erklärt. Was eine kaputte Prothese bedeuten würde(selbst bei minimalem Risiko), wäre für mich absoluter Horror. Ich war vor Einsetzen der Prothese wegen starkem Bandscheibenverschleiß trotz meiner damals erst 29 Jahre ca. 1,5 Jahre nahezu unfähig zu gehen und mich um mein damals kleines Kind zu kümmern. Trotzdem kann ich mich nicht entscheiden, welchen Geburtsvorgang ich favorisieren soll. 1) Bin ich überängstlich wegen der Prothese? 2) Kann ich mich einfach nicht von dem starken instinktiven Bedürfnis nach einer weiteren Spontangeburt verabschieden? (1. Tochter kam vor sechs Jahren spontan, komplikationslos als Wassergeburt zur Welt. Damals war die Wirbelsäule noch gesund) 3)In den letzten Tagen/ Wochen vor der Geburt tritt das Köpfchen ja sowie so tiefer ins Becken. Ist dann der größte "Brocken" (Kopf), der drücken könnte, nicht sowieso schon an der kritischen Stelle L5/S1 bzw. daran vorbei? 4) Wie stark ist denn der Druck während der Geburt an dieser Stelle? Vielleicht hätten Sie einen Rat/ Denkanstoß für mich? Herzlichen Dank und freundliche Grüße, kakadu


Martina Höfel

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Liebe kakadu, da es noch keine gesicherten Befunde über die Stabilität der Scheiben gibt, ist Ihre Skepsis Unsicherheit begründet. Der Druck an der operierten Stelle ist unter der Geburt am geringsten, wenn Sie im Vierfüßlerstand entbinden. Da es Ihr zweites Kind ist, wird es ja auch ziemlich zügig gehen. Muß es denn unbedingt eine Vollnarkose sein (wie sieht der Rest der WS aus?)? Liebe Grüße Martina Höfel


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Hallo, entschuldigung, dass ich mich hier als "Nicht-Expertin" einmische. Ich bin aber in einer ähnlichen Situation. Ich habe auch ein starkes WS-Problem bei L5/S1 (Keine Bandscheibenprothese). Mir haben die Ärzte hier zu einem Kaiserschnitt geraten, da dies für die WS einfacher zu verkraften sei. Ich werde dies wahrscheinlich meinem Rücken zuliebe dann auch so entscheiden. Vielleicht hilft's Dir ja ein wenig. Gruß Viktoria


Mitglied inaktiv

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Guten Morgen! Herzlichen Dank für Ihre Antwort. Die Ärzte mit denen ich gesprochen habe, schließen alle eine PDA aus. Das waren zwei Oberärzte in der Entbindungsklinik und der Professor (Orthopäde), der mir die Prothese vor zwei Jahren implantiert hat. Für mich stehen genau zwei Alternativen zur Verfügung: spontane Entbindung mit unbekanntem Restrisiko für die BS-Prothese oder Kaiserschnitt mit Vollnarkose... Danke nochmals für einen Ratschlag und freundliche Grüße, kakadu


Martina Höfel

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Liebe kakadu, Sie müssen sich doch sicher nicht heute entscheiden, oder? Vielleicht wird die Entscheidung mit zunehmender Belastung des Rückens deutlicher - sicher nicht einfacher! Liebe Grüße Martina Höfel


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