Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Beikost-großes Problem

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Beikost-großes Problem

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hallo Frau Höfel! da sie mir in der SS immer gut helfen konnte wende ich mich heute mit einem Problem Betreff Beikost an Sie. Unser Jannis, 18 Wochen, bekommt seit 1 Woche Brei. er istt ihn seit 3 Tagen mit vollem Genuss, ein ganzes Gläschen mit 190gr. nur hat er anschliesend immer noch hunger und fängt an zu weinen. Mit Tee etc, haben wir alles schon ausprobiert, das spuckt er komplett wieder aus, bekommt er noch mal eine Flasche mit Pre Nahrung trinkt er noch mind. 140ml, ich finde das etwas viel oder sehe ich das falsch? Sollten wir komplett auf die Milch verzichten auch wenn er weint oder sollen wir ihm noch milch geben, wenn ja die 1er Nahrung oder die zweier Nahrung? er hat sonst immer seine regelmäßigen Trinkzeiten. Morgens um 7 Uhr 240 ml, dann mittags das Gläschen plus Milch, dann um 16 Uhr 240 ml und um 19.45 Uhr auch 240 ml. Über Ihre Hilfe wäre ich SEHR Dankbar!!! Liebe Grüße Kerstin Babin


Martina Höfel

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Liebe keba, ich muss jetzt erstmal sortieren. Ihr Kind wird nicht mehr satt. Deshalb bekommt er jetzt mittags immernoch etwas dazu - 190 ml. Danach würde er noch 140 ml trinken. Was ist bei den anderen Mahlzeiten? Wird er nur mittags nicht satt? Wie verhält er sich nach den anderen Mahlzeiten? Ich finde 190g auf einmal als feste Nahrung ziemlich viel. Der kleine Magen wird wahnsinnig belastet. Ich würde die Mahlzeit aufteilen und jeweils die Hälfte vorweg füttern, dann eine Pre-Nahrung nach Bedarf hinterher. Eine 2er Nahrung ist komplett überflüssig. Bitte nicht enttäuscht sein, wenn Ihr Sohn in 14 Tagen kein Interesse mehr am Löffel und damit am Brei hat - das ist normal. Dann wieder Flasche und 4 Wochen Ruhe mit dem Löffel geben. Bis zum Alter von sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei Milchmahlzeiten. Ganz allgemein: Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Milchnahrung betrachten. Ohnehin sollte der Begriff BEI-Kost wörtlich verstanden werden, es ist ergänzende Kost, die die Milchnahrung nicht ersetzen, sondern ergänzen soll. Sollte die Milch durch die Beikost ersetzt werden, würde es ANSTATT-Kost heißen. Wird in Zusammenhang mit der Beikostmahlzeit gestillt, kann das Kind außerdem einige Nährstoffe aus der Beikost besser aufnehmen und verwerten. Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr, insbesondere, wenn das Kind allergiegefährdet ist. Liebe Grüße Martina Höfel


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Abgesehn davon, daß Euer Beikostanfang sehr früh stattfindet ist es normal, daß ein junger Säugling nach der Gemüsemahlzeit noch eine Milchmahlzeit verlangt. Gemüse hat wesentlich weniger Kalorien als Milch, außerdem heißt ein "Säugling" nicht umsonst so: das Saugen ist extrem wichtig für ihn!


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Was denn Anfang betrifft, dazu haben mir meine Hebamme und mein KiArzt geraten da Jannis nicht richtig satt wurde, deshalb auch der Zeitpunkt. Aber das sollte ja jedem selbst überlassen sein.


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Selbstverständlich sollte der Zeitpunkt der Beikosteinführung jedem selber überlassen sein, auch wenn die Empfehlungen der Wissenschaftler einen Zeitpunkt in der Gegend von 6 Monaten empfehlen. Einem Kind jedoch, das "nicht satt wird" anstelle der Milch eine weniger sättigende Gemüsemahlzeit anzubieten ist sicher kontraproduktiv.


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hallo andrea, du sprichst mir aus dem herzen! leider gibt es so viele mamis, die ihren bereits zwei/drei monate alten säuglingen den brei hineinschieben! naja, die langzeitfolgen werden die späteren erwachsenen dann am eigenen leib erfahren - leider!!! es hat leider auch keinen sinn, die mama darauf hinzuweisen, der mutterinstinkt sagt ihnen etwas anderes! in diesem sinne einen schönen sonntag ~ evi & liza, die 11 monate voll gestillt wurde und mit ihren nun 19 monaten immer noch nach ihrer brust verlangt


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Der vielbeschworene "Mutterinstinkt" ist ja oft nur rudimentär ausgeprägt... Wie sonst käme es zu Fragen wie "darf ich mein Kind bei mir im Bett schlafen lassen" oder "mein 4 Monate junges Kind weint immer beim Essen/macht den Mund nicht auf etc.etc., wie bekomme ich es dazu"; beliebig fortsetzbar. Und dann kommen so Ratschläge wie "auf keinen Fall im Bett schlafen lassen, Du bekommst es nie mehr raus" oder "nach dem Löffel gleich den Schnuller reinschieben, dann muß das Baby schlucken..." (alles schon gelesen!) - manchmal richtig gruselig.


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jaja, mein umkreis schüttelt über mich und unsere methoden ständig den kopf - gleichzeitig ist unsere tochter aber so ausgeglichen, freundlich und heult nur selten, wenn z.b. fremde kommen! mit ihren 19 monaten ist sie sehr selbständig, kann alleine spielen und weiß, mama oder papa sind immer für sie da! ich verlasse mich wahrhaftig auf meine instinkte und die sagen mir, stillen, familienbett, nicht weinen lassen! lg ~ evi


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