Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

abstillen bzw. mit Abpumpen aufhören?

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: abstillen bzw. mit Abpumpen aufhören?

Sylvia_1985

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Hallo und zwar haben wir folgendes Problem. Die Geburt meiner Tochter war alles andere als einfach. Es wurde am 10. Tag eingelegtet und ich lag 38 Stunden in Wehen und am Schluss rutschte sie nicht richtig ins Becken, das dauerte Ewig, dann blieb sie auch noch mit der Schulter hängen und kam dann schlaff und ohne Atmung zur Welt. Sie wurde sofort abgenabelt und auf die Intensivstation gebracht. Ich durfte sie das erste Mal dann 2 Stunden später als ich auf die Station gebracht wurde sehen. Sie atmete dann zum Glück wieder von selbst, leider bekam sie eine Blutgruppenunverträglichkeit, AB0-Unverträglichkeit nannten sie das. Daher bekam sie eine extrem starke Gelbsucht weshalb sie ihre erste Lebenswoche rund um die uhr unter blaulichtlampen lag. Wir durften dann 1 Woche nach ihrer Geburt nach Hause. Leider klappte das Stillen absolut nicht. Sie schlief beim Anlegen sofort ein und brauchte oft 2 Stunden zum trinken. 1 Stunde an meiner Brust und 1 Stunde am Fläschchen, wobei sie dieses schlecht trank, weil sie ja bei mir schon eingeschlafen ist. Die im Krankenhaus haben ihr leider von anfang an einen Schnuller gegeben und das Fläschchen. Seither auf Anraten der Ärztin pumpe ich ab und gebe ihr muttermilch im Flascherl und was sie noch trinkt zusätzlich mit Pulvernahrung und ab und zu hab ich sie angelegt, was stunden dauerte. Jetzt meine Frage bringt es was dies noch weiter zu machen oder sollte ich lieber entweder auf Pulvernahrung umstellen komplett oder versuchen voll zu stillen? Ich muss dazu sagen dass ich psychisch momentan nicht so auf der Höhe bin weil die Geburt so traumatisch war und die ganze Zeit danach im Krankenhaus und ich eigentlich dies alles noch nicht verwunden hab und mir jetzt schon eigentlich alles zu viel wird. Mit alle 2 Stunden abpumpen, sie füttern mti der Flasche und dann noch anlegen. Ich kann irgendwie nicht mehr, bin schon total erledigt und hasse das abpumpen und bin schon nur mehr mit muss dabei und auch das füttern ist nicht schön sondern ein muss. Und wenn ich nun aufhöre mit dem Abpumpen wie geht das? will keine Medikamente nehmen, nur tut mir die linke brust schon sehr weh und beide Brustwarzen da ich ja nur mehr am abpumpen und sie anlegen bin. Was würden sie uns raten?


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Sylvia, Sie suchen eine Legitimation für stillen, pumpen, füttern. Diese Legitimation kann ich Ihnen nicht geben. Die muss von Ihnen kommen. Schauen Sie, was Sie wollen. Dann tun und zu dieser Entscheidung stehen! Jede Entscheidung hat Ihre "Für und Wider"! Und jede Entscheidung zieht die Frage nach sich: Ist das richtig? Hätte ich was besser machen können? Bin ich eine schlechte Mutter, weil ich nicht mehr stille? Schauen Sie, ob ein Kompromiss möglich ist! Vielleicht geht es so: Das Kind bekommt die Flasche mit Pre-Nahrung. Sie pumpen 2-3 mal (oder wenn wegen Spannungsgefühls nötig mehr) und bereiten aus der Muttermilch die Kalorienbombe "Muttermilchsahne". Meist führt das zu einem Zunahme- und Entwicklungskick. Dazu wird Muttermilch ausgestrichen oder abgepumpt, in 10 ml Spritzen aufgezogen und dann kopfüber in ein Glas gestellt (meint: mit der Spitze nach unten). Sie sollten aber ein wenig Luft in der Spritze lassen, denn die Schwerkraft wird den Kolben evtl. etwas weiter in die Spritze drücken... Oben auf der Milch wird sich eine Fettschicht absetzen, der Muttermilchrahm. Nach ca. 2 Stunden können Sie den wässrigen unteren Teil der Milch ausdrücken und Ihrem Kind die verbleibende Sahne in den Mund träufeln. Gibt nach ein paar Tagen einen Gewichtskick. Liebe Grüße Martina Höfel


phoebe87

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Das ist jedem seine Entscheidung! Hast du mal mit deiner hebi gesprochen? Ich hab so was ähnliches erlebt ....allerdings hab ich das Fläschen abgelehnt und bin immer rüber zu ihm. Schnulli, ja hat er auch bekommen von denen aber ich konnte Nicht Nein sagen da er mir so leid tat als er ganz allein in ein anderes kh gefahren wurde, ich kam zwar später mach aber.... du machst das genauso wie abstillen. Immer Stück für Stück bzw Mahlzeit für Mahlzeit und immer an die die pausen denken also nichtvgleich heute morgens , morgen mittags. ...sondern heute und die nächsten 4 Tage morgens dann 4 Tage Vormittags oder 3 tage...ich hab langsam abgestillt;-). Probierst doch nochmal mit anlegen? Wie alt ist sie? Wir waren auch keine profis...sind aber gut zusammen gewachsen nach ner zwit. Du brauchst Geduld und zeit...ich weiß :'/ aber es lohnt sich! Kopf hoch! Und was die Geburt betrifft...ich bin jetzt nach 2 Jahren wieder schwanger und die Geburt ist immer present...ich hB jetzt schon angst vor November :-/ und dachte ks aber wenn Ich so drüber nachdenke probier ich s nochmal. ...das bin ich mir und ihm schuldig ;') Alles gute!


Sylvia_1985

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Danke für deine Antwort. Ja habe schon mit meiner Hebi gesprochen bzw. mit 2 Hebammen, die eine meinte dass ich mich entscheiden müsste zwischen voll stillen, was sehr langwierig werden könnte und psychisch belastbar, sie hat mir eher geraten voll auf Fertignahrung umzustellen. Die andere Hebamme meinte ich solle die kleine so oft es geht aufwecken und füttern und sofort die Flasche rein oder anlegen. hmmm... ich muss dazu sagen dass unsere kleine vieel zu wenig trinkt und net zunimmt, weshalb ich eben eher zum abstillen bzw. abpumpen aufhören tendiere. Sie trinkt maximal in 24 Stunden 300ml und sollte laut Arzt 600ml trinken und sie hat bisher noch nicht ihr Geburtsgewicht zurück, sie wird am Montag 4 Wochen. Und ich bekomm auch net wirklich viel Milch. Beim Ampumpen schaff ich so ca. 40-50ml in 3-4 Stunden. bzw. alle 2 Stunden 20-30ml. also viel zu wenig für sie, so dass wir sowieso fertitnahrung dazu geben müssen. wenn sie an meiner Brust trinkt dauert das oft auch schon 2 stunden und sie hat danach immer noch hunger. ich habe angst um sie eben weil sie so wenig isst und nicht wirklich zunimmt und deshalb eben meine Tendenz dazu dass wir nur noch Fertignahrung geben und sie dann vielleicht eben wenn sie nur eine Nahrung bekommt und net ständig was anderes, flascherl mal mit muttermilch, mal mit pulver, mal die Brus, dass sie dann besser zunimmt und mehr trinkt und besser verträgt. hmmm..... momentan echt a schlimme Zeit :-(


rabenmama

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hallo, bei und war es leider auch so - war für mich auch schlimm, dass es mit der Geburt nicht so geklappt hat und dass die kleine dann noch Gelbsucht hatte - unsere Maus hat auch so schlecht getrunken und hat weder aus der Brust noch der Flasche ausreichend getrunken - deswegen haben wir dann einen Sauger mit einem größeren Loch genommen, nach einer Woche hat sie dann gut getrunken. da haben wir dann wieder den s-sauger benutzt. ob mumi oder pre ist meiner Meinung nach in dieser Situation nicht "kriegsentscheidend". wichtig ist, dass die kleine mehr Nahrung bekommt und dass es der mama gut geht! hoere auf deinen Bauch! LG rabenmama


Bäumchen85

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Hallo Sylvia, also ich kann dich sehr gut verstehen und deine Situstion gut nachfühlen. Ihr habt beide eine schwere Geburt hinter euch, die weder deine Tochter noch du leicht wegstecken. Dazu war die Stillberatung im KH offenbar nicht gut. Die Geburt meines ersten Kindes war auch nicht leicht, aber kein Vergleich zu eurem Erlebnis. Trotzdem habe ich lange daran geknabbert. Im Krankenhaus dann auch ne schlechte Beratung gehabt: zufüttern, Saugverwirrung, wunde Brustwarzen, Milchpumpe. Ich habe mein erstes Kind so 8 Wochen pumpgestillt und dann zwecks wiederkehrender Brustentzündungen aufgehört. Mein zweites Kind ist so alt wie deines. Bei ihm waren die Brustwarzen sofort hinüber und ich pumpe wieder. Insgesamt 5 Mal am Tag. Milch habe ich nicht genug - etwa die gleiche Menge wie du. Da er 600 ml trinkt, reicht das 2 Muttermilchfläschchen am Tag. Ich denke mir das ist besser wie nichts. Mehr Pumpen um die Milchmenge zu steigern, ist mit 2 Kindern einfach nicht drin. Dein Programm erst stillen, pumpen, Flasche wäre mir auch zu viel. Ich denke du musst für dich überlegen was du willst. Die Möglichkeiten sind: - komplett stillen und Milchpumpe verbannen. (Es gibt ein sogenanntes Brusternährungsset mit dem das Kind während es an der Brust trinkt noch Pre bekommt) Aber es dürfte sehr schwer werden. - komplett pumpen - komplett pulvermilch - nicht mehr anlegen, aber noch pumpen und den Rest zufüttern Entscheiden kannst das nur du - auch wenn es schwer ist. Du schreibst es selbst: Der einfachste Weg wäre abzustillen, zumal es dir psychisch auch nicht gut geht und du nicht weißt ob du die Kraft dazu hast. Aber ich weiß aus eigener Erfahrung, dass man das nicht leichtfertig tut und sich eigentlich schon wünscht das Stillen würde klappen und das Kind komplett MuMi bekommen. Liebe Grüße Bäumchen


Lovie

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Ich hatte auch eine schwere Geburt, 30 std wehen und auch wie bei dir, nabelschnur umschlungen, Knoten drin und dann war der Kopf da und die Schulter steckte fest. Auch meine Tochter musste beatmet werden und war dann zwei Tage auf der kinderstation. Gelbsucht hatten wir auch, gsd musste unsere nicht unter die Lampe. Ich kenne das Programm mit stillen, pumpen, pre also auch zur genüge... Aber: dank meiner sturheit, der wunderbaren Unterstützung durch meinen Mann und meiner Hebamme stillen wir jetzt voll, und ich bin so unglaublich froh darüber! Es war ein harter, schmerzhafter weg aber für meine Psyche das beste was passieren konnte! Ich mache mir immer noch Vorwürfe, dass ich mich nicht für einen kaiserschnitt entschieden habe und mein Kind deswegen so leiden musste, aber das stillen tut uns beiden unglaublich gut! Allerdings: die kleine ist trotz Flasche mit pre immer gut an die Brust gegangen und hat gut gesaugt. Auch wenn wir zum Teil vier Stunden am Stück gestillt haben... das war's wert!


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