Frage im Expertenforum Hebamme an Evi Bodman:

Abstillen ohne Schnuller

Evi Bodman

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Frage: Abstillen ohne Schnuller

MariMari

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Hallo,  mein Sohn ist nun knapp 1 Jahr und er nimmt seit er ca. 3 Monate alt war keine Flasche und keinen Schnuller. Er wird also ausschließlich gestillt. Seit längerem stillen wir nur noch Mittags und Abends zum einschlafen und natürlich Nachts (3-4x). Nun möchte ich ihn gern langsam anfangen abzustillen und frage mich, ob ich ihm den Schnuller noch angewöhnen soll, damit sein Saugbedürfnis gestillt wird. Er hätte nämlich ohne Stillen gar nichts anderes zur Beruhigung bzw zum Einschlafen und Entspannen- kein Schmusetuch, kein Schnuller und keine Flasche. Allerdings stillt er wie gesagt auch nur zum Einschlafen.  Bin hin und her gerissen also bitte gib mir einen Rat.  LG Mari


Evi Bodman

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Hallo liebe Mari, das ist eine ganz nachvollziehbare Situation – und du machst dir da wirklich gute, vorausschauende Gedanken. 💛 Und ich kenne aus eigener Erfahrung mit einem Kind, was gerne an der Brust eingeschlafen ist, wie anstrengend das auf Dauer auch für einen selbst sein kann.  Grundsätzlich: Mit knapp 1 Jahr musst du das Saugbedürfnis nicht mehr unbedingt mit einem Schnuller ausgleichen, vor allem wenn er ihn bisher nicht kennt und auch nicht vermisst. In diesem Alter geht das Bedürfnis vom reinen Saugen langsam über in ein Bedürfnis nach Nähe, Bindung und Einschlafritualen – das lässt sich auch auf anderen Wegen gut auffangen. Wenn du also sanft abstillen möchtest, könntest du eher schauen, ob dein Sohn andere Formen der Beruhigung annehmen kann, z. B.: - Körperkontakt beim Einschlafen (z. B. im Arm kuscheln, Rücken streicheln) - ein immer gleiches Ritual (z. B. singen, Licht dimmen, kurze Geschichte, ein Lied vorsingen, Spieluhr) - evtl. langsam ein Schmusetier oder -tuch einführen – oft klappt das neben dem Stillen erstmal nicht, aber mit dem Abstillen entsteht Raum für neue Optionen. Einen Schnuller jetzt noch einzuführen, wenn er das nie gemocht hat, ist meist schwierig und bringt oft mehr Frust als Hilfe – vor allem, weil das „Einschlafstillen“ ja auch mit ganz viel Nähe und Vertrautheit verbunden ist. Könnte sein, dass der Frust bei ihm dann zu noch mehr Nähe suchen aufgrudn von Unsicherheit führt und genau das möchtest du ja nicht. Bei Veränderung ist es wirklcih wichtig Geduld mitzubringen, dem Kind viel Sicherheit zu vermitteln, damit keine Trennungsangst oder was in die Richtung entsteht, denn dauert jeder Prozess der Veränderung nur viel länger und ist anstrengend.  Ich würde sagen: vertrau auf die Bindung zwischen euch – und vor allem auf dein Bauchgefühl. Du musst das Stillen nicht abrupt beenden, sondern kannst z. B. erstmal die Einschlafstillzeiten verkürzen, andere Einschlafhilfen parallel anbieten und ganz behutsam umstellen. Mit einem Jahr wird ja auch das feste Essen interessanter und stetig über den Tag mehr werden, somit ist auch der Kalorienbedarf mehr darüber gedeckt und das Stillen wird dafür immer weniger benötigt. (aber das ist ein Prozess!). Wenn du irgendwann wirklcih abstillen willst, ist es wichtig, dass DU dir damit wirklcih klar bist. Denn nur dann kannst du das auch klar mit deinem Kind kommunizieren. Wenn du noch unsicher und hin und hergerissen bist, wird er das spüren und auch verunsichert sein. Abstillen bedeutete für viele Mamas auch Loslassen bis wirklich auch Trauer - das unterschätzt man vorher oft.  Nimm dir Zeit für dich und für dein Kind.  Meld dich gerne, wenn du noch weitere Fragen hast. Liebe Grüße Hebamme Evi Bodman


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