Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

ab 17:00 Uhr nur noch in Mama´s Armen und an der Brust-non-stop, bis 23:00 Uhr

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: ab 17:00 Uhr nur noch in Mama´s Armen und an der Brust-non-stop, bis 23:00 Uhr

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Ich kann nicht mehr... meine kleine ist 2 wochen alt und seit 4 tagen will meine kleine ab ca. 17:00 Uhr noch noch in meinen Armen sein oder an meiner Brust. Lege ich sie ab, schreit sie und sucht die Brust. Ist sie dann wieder an der Brust, ist sie beruhigt, trinkt ein wenig und genießt MAMA. Ich verstehe, dass die kleine die Nähe braucht, gerade nachmittags/ abends, wenn sie das vom Tag erlebte verarbeitet. Aber nur an der Brust, über so viele stunden????? Ich kann das nicht mehr, ich bin fix-und-fertig.... Wenn nachmittag gekommen ist, habe ich schon HORROR, was mich wieder erwartet. Ich brauche Ihren Rat und Ihre Hilfe, was ich machen könnte. LG und danke für Ihre Antwort. Diana


Martina Höfel

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Liebe Diana, Ihr Kind steckt in seinem ersten Wachstumsschub (ja, so früh) und deshalb hat der "Fressflash" einen Namen: Clusterfeeding! "So kleine Babys wollen im Schnitt zwischen acht und zwölf Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Im Schnitt heißt, es gibt Babys die seltener nach der Brust verlangen (eher wenige Babys) und es gibt Babys, die häufiger an die Brust wollen (die Mehrzahl). Nun ist es jedoch nicht so, dass ein Kind zügig zwanzig Minuten trinkt und sich dann nach drei Stunden das nächste Mal rührt, sondern es kommt immer wieder zu Stillepisoden, die so ablaufen: das Kind trinkt eine kurze Weile, hört auf, döst vielleicht sogar weg und beginnt erneut kurz zu trinken usw. Dieses Verhalten heißt Clusterfeeding und ist absolut normal für kleine Babys. Besonders gehäuft treten diese Stillepisoden am Nachmittag und Abend auf, wie überhaupt die Abstände zwischen den Stillzeiten im Verlauf des Tages immer kürzer werden. Dazu kommt, dass in bestimmten Alterstufen Wachstumsschübe zu erwarten sind, in denen die Baby manchmal schier ununterbrochen an die Brust wollen. So einen Wachstumsschub macht Ihr Kind gerade durch. Das Dauerstillen kann sehr anstrengend und auch nervend sein, aber es hat seinen Sinn. Rein wissenschaftlich gesehen ist es so, dass das Baby durch den Stillmarathon die Prolaktinausschüttung anregt und so dafür sorgt, das die Milchbildung angeregt wird und genügend Milch für das Kind zur Verfügung steht." (Text Biggi Welter) Außerdem: Ihr KInd verarbeitet gegen Abend seinen Tag, auch wenn dieser anscheinend ganz ruhig verlief. (Ruhig für uns: für ein Kind in diesem Alter ist der Rasenmäher, die laute Stimme des Nachbarn, das Müllauto usw. jedesmal eine neue Erfahrung- und zwar aus dem Nichts!). Und das ist okay so! Wichtig ist , dass Sie diese Unruhe akzeptieren lernen! Es ist die Sprache Ihres Kindes! Es kann nicht anders ausdrücken, was Ihm auf der Seele liegt! Und da ist es egal, ob es sagen will: "Mir ist warm" oder "Ich habe Dich lieb und will hier nie mehr weg!" Diese Unruhe ist für Eltern sehr schwer auszuhalten und sie tun (fast) alles für Ihr KInd! Und da liegt manchmal die Crux! Denn jede Intervention (Schnuller rein, mal auf dem Arm, mal in die Wiege oder Wippe, hier ein Spielzeug und da eine Rassel, zwischendurch Wickeln ) stört es in seiner Mitteilung: es will erzählen und darf nicht! An Ihnen ist es, DAS auszuhalten und DA zu sein! Diese Stunden heißen auch "Großmutter-Stunden", da Großmütter einfach die Ruhe haben, damit umzugehen. Kind in Wiegehaltung auf dem Arm, leise erzählend und auf-und-ab gehend. Diese Ruhe hat frau als frisch gebackene Mutter einfach noch nicht, da immer im Hintergrund das Bild des seelig lächelnden Säuglings (aus Werbung und Literatur) im Hinterkopf spukt. Und natürlich macht frau sich auch Sorgen, ob das Kind etwa krank ist. Und ob frau gar eine schlechte Mutter ist, da sie das Kind nicht zur Ruhe kriegt! Wie gesagt, Ihr Kind ist okay - halten Sie es, geben Sie ihm Sicherheit. Läßt Ihr Baby die Brust von selber los - oder wechseln Sie nach der Uhr? Wichtig ist, dass Sie während einer Mahlzeit eine Seite gut leertrinken lassen, bevor Sie wechseln oder am besten eh nur eine Seite anbieten. Und zwar aus folgendem Grund: die Brust spendet zuerst Vordermilch (nicht mit Vormilch zu verwechseln), die dient dem Durstlöschen. Erst nach 3-7 Minuten wird die sattmachende Hintermilch produziert. Bekommt ein Kind z.B. immer beide Brüste 5 Minuten, dann bekommt es fast nur durstlöschende Milch!!! Also: eine Seite pro Mahlzeit. An dieser Seite kann es während der Mahlzeit natürlich mehrmals angelegt werden. Und fragen Sie jemand nach einem Tragetuch! Darin kann Ihr Kind liegen (hat Nähe und Wärme) und Sie haben die Hände frei! Gibt es die Möglichkeit, dass Kind am WE mal zwei Stunden mit dem Vater über Land zu schicken? Zu Oma? Damit Sie Zeit für eine ausgedehnte Lümmelei auf der Couch haben (Hausarbeitsverbot!)? Und: diese Zeit geht vorbei! Und dann macht Stillen erst Spaß! Liebe Grüße Martina Höfel


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Hallo, die Antwort wird dir vielleicht nicht so gefallen, aber bei unserer Maus war es genauso. Gegen halb sechs ging die Sirene an und sie ging erst aus, als wir gegen halb zwölf ins Bett sind. Mein Mann und ich waren permanent am rumtragen oder ich am stillen. Es war eine ziemlich belastende Zeit, weil man zu nichts anderem mehr kam. Bei uns hat die Phase die ersten 10. Wochen angehalten. Danach war von einem Tag auf den anderen Ruhe. Drück dir die Daumen, aber ich habe schon von ganz vielen gehört, das die ersten 3 Monate so ablaufen. Wir haben uns dann immer wieder gesagt, Sophia kann nichts dafür, ihr geht es halt grad richtig schlecht und das will sie uns halt mitteilen. Das hat UNS sehr geholfen, denn man hatte nach ein paar genervten Momenten wieder die Ruhe und Ausgeglichenheit sich um Sophia zu kümmern. Ich hoffe du weißt wie ich das meine.


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Hallo3Engelchen, ich kann sehr gut verstehen, daß das für Dich sehr anstrengend ist und Du derzeit damit ziemlich unglücklich bist. ABER Deine Kleine ist 2 Wochen alt. Sie wurde aus dem kuschelig, warmen und so vertrautem Bauch herausgeboren und ist nun in einer Welt, die hell, schnell-lebig, laut und kalt ist. Ganz anders, als noch vor 2 Wochen, in Deinem Bauch. Dort hörte sie ständig Deinen beruhigenden Herzschlag, das RauschenDeines Blutes, das Gluckern in Deinem Bauch und es war immer abgedunkelt und warm. Dort wurde sie ständig geschunkelt. Bei jedem Schritt, den Du gegangen bist, wurde sie sanft hin und her gewiegt, was beruhigt hat. Wenn Du Dich ausgeruht hast, wurde sie vermutlich aktiv und hat Kontakt aufgenommen. Sie war aber 24 Stunden bei DIR! Nun soll alles anders sein? Du schreibst selbst "den Tag verarbeiten. Vielleicht ist der Tagesablauf noch zu viel für sie. Versuche wirklich ganz wenig mit ihr zu machen. Tagsüber ihr sehr viel Nähe und Geborgenheit zu geben, so daß sie nicht bis nachmittags damit warten muß. Versuche, sie möglichst wenigen Reizen auszusetzen. Alleine eine neue Umgebung, mit neuen Gerüchen, Geräuschen und Farben ist schon ein riesen Reiz für die Kleinen. So daß sie damit ggf. überfordert ist. Auch, wenn es schwer zu ertragen ist - das jetzt zu lesen: ABER es ist ganz normal, daß sie diese Nähe braucht. Und auch das Saugbedürfnis ist ganz normal. Einzige Möglichkeit, die ich sehe ist, daß Du ein Tragetuch oder eine geeignete Babytrage kaufst/leihst und sie dann ganz dicht an Deinem Körper trägst, so daß Du Dich nachmittags nicht einigeln mußt. So kannst Du wenigstens umhergehen. Und tagsüber, wenn sie ggf. mal schläft, wäre es gut, wenn Du Dich mit ihr hinlegst, damit Du Kraft schöpfen kannst. Vielleicht bekommst Du auch gerade an der Anfangszeit bißchen Unterstütztung vom Partner, Freundin, Mutter,... die bißchen Haushalt, Kochen, Einkauf, Bügelwäsche o.ä. übernehmen? Das entlastet auch. Glaube mir, die Zeit wird besser - anders - und Du lernst, damit umzugehen. Ihr müsst Euch erstmal alle an das neue Leben gewöhnen! Und das braucht ein bißchen Zeit! Alles Gute! Puw


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Danke für deine Antwort, ich sage mir ja auch immer, dass die kleine mir nur mitteilen will, dass sie mich braucht, meine Nähe, Sicherheit und meine Hilfe. Das Problem ist nur, das stundenlange stillen ohne Pausen und: ICH HABE NOCH 2 GROSSE KINDER: fast 10 J. und fast 6 J. Um die beiden kann ich mich, wenn sie aus Schule und Kita kommen, garnicht kümmern, das macht mich unendlich traurig und meine Kinder auch (so sehe ich das in ihren Augen). LG Diana


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Danke dir. Das was du schreibst, ist mir einleuchtend und auch klar. Habe schon 2 Kinder, die aber auch ihre Zeit mit mir wollen. Und gerade, wenn sie dann nachmittags zu hause sind, muss ich mich ausschliesslich um die kleine Maus kümmern. Aber, wir schaffen das schon, und wenn sie dann am Tage mich wieder anlächelt, dann ist eh wieder alles vergessen. LG Diana


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Hallo Diana, ach, Du hast schon 2 Kinder? Das wußte ich nicht,.. bzw. hab ich nicht rauslesen können. Na, dann weißt Du ja, daß die Anfangszeit unheimlich anstrengend ist,... ich bin gerade das 2. Mal schwanger und genau gestern stellte ich mir die Frage: wie läuft es dann mit 2 Kindern? Beim 1. hat man ja "nur" das Eine zu versorgen. Wenn natürlich noch 2 Mäuse rumlaufen, kann ich verstehen, daß es anstrengend ist!!! Sorry,... Meine Freundin sagte mir, daß es ihr Baby (7 Wochen) sehr beruhigt, wenn die große Schwester (4) Kinderlieder singt... und sie ganz fasziniert darüber ist. Vielleicht noch eine idee. Ansonsten wünsche ich Euch viel Kraft und Geduld. Ja, ein Lächeln entschädigt dann um Einiges;-) Puw


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Hallo, wie immer mal wieder ein qualif. Auskunft von PuW. Das mit dem Tragetuch stimmt, das hatte ich schon wieder verdrängt:o). Probier das doch mal, das hat bei uns auch gut geholfen und du hast die Hände frei. Meine hat dann immer friedlich vor sich hingeschlummert und ich konnte alles dabei machen. Du könntest dabei sogar sitzen und mit deinen anderen Mäusen Hausaufgaben machen oder so, geht echt alles. Viel Glück Euch Sandra


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Liebe Diana, meine kleine ist jetzt 7 wochen alt und wir haben das gleiche problem, ich habe auch 2 größere kinder(10,14j.). ich möchte dir mut machen wir waren bei 13-16 mahlzeiten, mittlerweile sind es 10 innerhalb von 24 std. also durchhalten und lieber mal fünf grad sein lassen. versuch die großen mit in die pflege einzubeziehen, meine tochter schafft es schon die kleine zu beruhigen.mittagessen muß z.z. nicht das gesündeste sein mal backofen pommes mit wiener oder tiefgekühlte kartoffeltaschen mit weißer soße. kann die oma für dich mitkochen? und vorallem spann deinen mann mit ein meiner verliert auch manchmal die nerven weil er im moment sehr viel machen muß, nur gönne ich ihm dann auch wieder auszeiten wie z.b. am wochenende eine kleine radtour oder ein fussballspiel in ruhe ansehen. halte durch jeder tag ist anders und es wird besser. lg renate


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