Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

(zu) enge Bindung an Mutter?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: (zu) enge Bindung an Mutter?

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Meine 16-Monate alte Tochter akzeptiert alle Regeln, die ihr Papa und Großeltern vorgeben. So spielt sie angeblich bei Oma und Opa fröhlich im Gitterbett, schläft sofort ein, wenn Papi sie ins Bett legt, etc. Nur bei mir dudelt sie es nicht, dass ich mich von ihr entferne, und wenn es nur 1 Meter ist. Sie protestiert lautstark, wenn ich sie kurz ins Gitterbett setzen will und schläft nur auf meinem Bauch ein. Versuche ich -wie mein Mann - sie wach ins Bett zu legen und aus dem Zimmer zu gehen, veranstaltet sie ein Heulkonzert, gepaart mit einem Wutanfall. Auch mein vierjähriger Sohn hängt sehr an mir, will nicht in den Kindergarten gehen und sagt: "Ich will dich immer haben." Entwicklungspsychologisch gesehen ist dieses Verhalten (zumindest bis zu einem gewissen Alter) ein gutes Zeichen im Sinne einer Symbiose von Mutter und Kind. Schön langsam zweifle ich aber daran, dass ein Kind ständig bei der Mutter sein muss, um Urvertrauen zu entwickeln. Kann ich selbst nicht loslassen?


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Hallo Ratsuchende Mit 4 Jahren ist es eigentlich nicht mehr erforderlich, dass die Kleinen nahezu ununterbrochen die unmittelbare und Sicherheit gebende Nähe ihrer vertrautesten Bezugsperson -meist ihrer Mutter- benötigen um sich altersgerecht entwicklen zu können und behutsam in eine sichere Selbständigkeit geführt zu werden.- Kleinkinder suchen in diesem Alter schon verstärkt den Vergleich mit Gleichaltrigen zur Nachahmung, zum Vergleich und zur unbewußten Stärkung des Selbstwertgefühls. Ihre 16-Monate junge Tochter wird hingegen gerade jetzt, wo sie feststellt eine eigene kleine Persönlichkeit mit eigenen Wünschen zu sein (Ich-Findung) Ihre Nähe verstärkt suchen.- Außerdem konnten beide Kinder bislang schon die Erfahrung sammeln, dass gerade Sie es sind, die das größte Verständnis und Mitgefühl für sie aufbringt, sodass sie bei Ihnen auch ganz besonders versuchen, ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse kompromißlos durchzusetzen.- An Ihnen liegt es nun besonders, den Kindern liebevoll und behutsam begründete Grenzen aufzuzeigen, indem Sie sich konsequent und zugleich verständnisvoll zeigen. Diese Grat-Wanderung ist m.E. nach das I-Tüpfelchen einer Erziehung und ganz besonders schwer, da man nicht für sich sondern im Sinne des Kindes und für das Kind Entscheidungen zu treffen hat.- Begründen Sie so z.B. Ihrer Tochter, dass sie auch bei Ihnen genauso gut im Bett spielen und später einschlafen kann wie beim Papa oder bei den Großeltern, versprechen Sie ihr, nach einer Weile noch mal nach ihr zu schauen und geben Sie ihr die Möglichkeit, sich selbst den Übergang vom Wachen zum Schlafen zu erleichtern, bevor Sie konsequent und gelassen ihr Zimmer verlassen. Gehen Sie nur wieder zu ihr um sie mit tröstenden Worten IM Bett zu beruhigen, wenn sie wirklich aus Angst und nicht aus trotz zu weinen beginnt. Liebe Grüße und: bis bald?


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