Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Bindung zum Kind

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Bindung zum Kind

Mila-1

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Hallo liebe Expertin!  Ich dachte immer, dass ich eine sehr gute Bindung zu meinem Kind (22 Monate) habe. Sie wird noch nach Bedarf gestillt, wurde in den letzten 22 Monaten sehr wenig von anderen Menschen betreut und wurde immer nur von mir in den Schlaf begleitet. Eigentlich haben wir die letzten 22 Monate fast ausschließlich rund um die Uhr miteinander verbracht und ich habe das sehr genossen. Da ich im Herbst wieder arbeiten gehen muss haben wir mit der Eingewöhnung in der Kinderkrippe begonnen - ich dachte wir starten lieber erwas früher und dafür ohne Stress und ganz langsam. Heute war sie das erste Mal 1 Stunde ohne mich in der Krippe. Sie hat das ganz toll gemeistert. Beim verabschieden (ganz kurz und schnell damit es für sie leichter ist) gab es Tränen aber sie hat sich bei der Betreuuerin ganz schnell wieder beruhigt. Nach einer Stunde habe ich meine Tochter wieder abgeholt und eigentlich dachte ich, dass sie mit freudestrahlend um den Hals fallen wird und nicht mehr los lassen möchte. Nun ist es so, dass sie kurz zu mir gelaufen ist und mir dann alles zeigen wollte, sie wollte das ich mich zu ihr in den Spielraum setze - also nicht die freudige Umarmung wie gedacht.  Nun mache ich mir Gedanken, ob ich etwas falsch gemacht habe und ich doch nicht so eine gute Bindung zu meiner Tochter habe wie ich dachte. Natürlich bin ich froh und erleichtert, dass es ihr in der Krippe so gut gefällt aber auch plagt mich das schlechte Gewissen, weil die eben nicht direkt zu mir gestürmt ist. Wie sieht das Abholen bei bindungsstarken Kindern aus? Wird die Mutter im Normalfall freudestrahlend Empfangen oder zeigt sich eine sichere Bindung beim Abholen auch anders? Habe ich etwas falsch gemacht und meine Tochter freut sich nicht auf mich? Gedanken über Gedanken. Ich freue mich auf Ihre Antwort. Vielen Dank im Voraus.    


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Mila-1, wie meine Vorrednerin schon geschrieben hat, hat das Verhalten Ihrer Tochter nichts mit einer vermeintlich nicht guten/sicheren Bindung zu tun. Vielmehr war  sich Ihre Tochter so sicher, dass sie wiederkommen werden und für sie da sind, dass sie vertrauensvoll entspannt sein konnte. Sie musste aus dem Grund nicht freudestrahlend, aus Erleichterung, dass sie tatsächlich wiedergekommen sind, auf sie zukommen. Viele Grüße Sylvia


Veve86

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Liebe Mila,  ich glaube, du misinterpretierst das: eure Bindung ist so eng, dass es für deine Tochter ganz selbstverständlich ist, dass du wieder kommst, und ihre Freude darüber äußert sich so, dass sie dir stolz zeigt, was sie in der Zeit ohne dich gemacht hat :) bei uns war es ähnlich 


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