dohnlohd
Liebe Frau Schuster, ich hoffe auf Ihre Einschätzung als Expertin, als Mutter fehlt einem oft der klare Blick von außen... :-) Mein Sohn ist im November 4 geworden. Seit einiger Zeit beobachten wir ein Verhalten an ihm aus dem wir weder schlau werden noch eine Lösung parat haben: gegenüber bekannten Personen wie z.B. Nachbarn, Kitaeltern, o.a. zeigt er seit einiger Zeit immer eine totale Scheu. Er kennt die Leute aber, hat schon oft mit ihnen geredet, sogar schon einige Stunden zum Spielen dort verbracht. Und plötzlich bleibt er stehen, blickt sie nicht an und dreht sich weg. Er reagiert einfach gar nicht, auf kein Hallo, kein Gespräch, auch nicht wenn wir ihn bitte doch zumindest mal hinzusehen. Warum tut er das? Auch häufen sich in den letzten Monaten die Situationen, in denen er sich die Ohren zuhält und sich ängstlich an mich/seinen Papa drückt, aber bei eigentlich relativ harmlosen Geräuschen aus dem Alltag, also Straßenverkehr, Kaufhaus"lärm", öffentliche Verkehrsmittel. Auch daraus werden wir nicht so ganz schlau. Körperlich ist er gesund. Die einzige "Auffälligkeit" ist die, dass er ca. 1 1 /2 Jahre weiter ist in seiner kognitiven Entwicklung. Darauf haben uns seine Erzieherinnen aufmerksam gemacht als er 2,5 Jahre alt war und wir stehen seitdem in Kontakt diesbezüglich. Sehen Sie da einen Zusammenhang? Mich würde einfach interessieren was die typischen Marotten eines Vierjährigen sind, damit ich das alles besser einordnen kann... um ehrlich zu sein ist es mir natürlich auch unangenehm wie er reagiert (nämlich gar nicht), denn die Leute kennen ihn und uns und sind immer so freundlich.. Vielen Dank generell für Ihre tolle Arbeit hier, und im Voraus für Ihre Antwort auf meine Frage :-) Susanne
Christiane Schuster
Hallo Susanne Ihr Sohn scheint vorübergehend seine sichere Orientierung verloren zu haben: er fremdelt. Je mehr Sie auf seinen Wunsch nach Ihrer Sicherheit vermittelnden Nähe eingehen umso rascher wird er zu seiner bisherigen Selbstsicherheit zurückfinden. Möchte er Jemanden nicht ansehen, bzw. nicht begrüßen usw.: braucht er auch nicht, wenn er die logischen Folgen akzeptiert auf Die Sie ihn sachlich aufmerksam machen: dann wird auch er wohl nicht mehr begrüßt werden; er wird bald keine Freunde mehr haben; er wird einfach ignoriert werden, da man ja gar nicht weiß, was er möchte und als angenehm empfindet!- Erklären Sie ihm immer wieder geduldig die entsprechenden Geräusche, bzw. das Verhalten der Personen, die ihm gegenüberstehen, wenn er sich ängstlich an Sie oder Ihren Mann drückt. Geben Sie ihm immer wieder zu verstehen dass er gar keine Angst zu haben braucht solange Sie oder eine andere Bezugsperson in seiner Nähe sind. Bitten Sie ihn Sie (Ihren Mann, die Erzieherin,...) doch lieber nach dem Warum zu fragen statt sich "zu verdrücken". Haben Sie auch schon mal seine Seh- und Hörfähigkeit überprüfen lassen, da entsprechende Schwächen nicht selten ein unsicheres Verhalten hervorrufen KÖNNEN? Viel Erfolg, herzlichen Dank für Ihr Lob und: bis bald?
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