Wieviel Rhythmus braucht ein Säugling?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wieviel Rhythmus braucht ein Säugling?

Hallo, Wieviel Rhythmus braucht ein Säugling? Mein Kleiner ist 5 Wochen alt und wird voll nach Bedarf (Abstände zwischen 1 und 3,5 Stunden, auch nachts) gestillt. Insgesamt schläft er 16-18 Stunden am Tag. Ich schlafe gerne lange, und da die Nächte ja unterbrochen sind, kommt es oft vor, dass ich mir den Luxus gönne, bis 12 mittags im Bett zu bleiben, solange schläft er auch. Um 12 stehen wir meistens auf, dann ist er ein bis zwei Stunden wach. Das ist auch das einzig geregelte an dem Tag... Tagsüber schläft er auf dem Sofa, bei Helligkeit und normalen Hintergundgeräuschen. Nach dem Stillen gegen 22.30 und 0.30 (jeden Tag unterschiedlich) lege ich ihn in den Stubenwagen, im Dunkeln und Ruhigen. Ansonstan nachts beim Wickeln Ruhe und gedämpftes Licht, tagsüber Spielen und Schmusen. Natürlich muß cih auch mal früher aufstehen, wenn ein Termin ansteht, oder wir sind mal abends beim Grillen, was er alles gut wegsteckt. Er ist in der Lage, alleine einzuschlafen, ohne körperliche Nähe, wenn er sie aber zum Einschlafen braucht, darf er auch auf meinem Bauch einschlafen (bei allen "Einschlafereien" am Tag vielleicht ein drittel Einschlafen mit, zwei drittel ohne Körperkontakt). Seit neustem ist es aber so, dass er, wenn ich ihn dann zum Nachtschlaf hinlege, schreit und dann seine zwei- bis dreistündige Wachphase hat (so von 0 bis 3 Uhr) - er schreit dann auch nicht mehr, meckert höchstens mal, sondern will einfach nur auf den Arm. Unabhängig davon, ob es ein ganz ruhiger Tag war oder wir an diesem Tag unterwegs waren. Ich finde diese Wachphase um diese Zeit natürlich nicht so prickelnd... Was kann/muss ich am Rhythmus verändern, damit er mehr am Tag wach ist (habe mal gelesen, abends die letzte Mahlzeit immer zur gleichen Zeit zu geben, aber mir widerstrebt es, ihn dazu zu wecken), oder auch tagsüber feste Stillzeiten einzuhalten (widerstrebt mir noch mehr). Habe auch gelesen, das man Babys nachmittags dann wecken und beschäftigen soll, damit sie nachts müde sind - ich weiß nicht... Kann/darf/muss ich dem Baby schon so einen Rhythmus aufzwängen, ist es besser, die nächtlichen Wachphasen eben auszuhalten und zu hoffen, dass es vorbeigeht (da ich keine anderen Kinder habe und nicht arbeite, ist das Wachsein für mich nicht sooo schlimm) bzw. wenn jetzt noch nicht, ab wann muss ich dem Baby einen Rhythmus beibringen? Eine verunsicherte Jenn

Mitglied inaktiv - 13.06.2001, 13:37



Antwort auf: Wieviel Rhythmus braucht ein Säugling?

Hallo Jenn Jetzt schon an einen geregelten Rhythmus zu denken, halte ich für ein wenig verfrüht. So, wie sich die Aufsteh-Zeit eingependelt hat, werden sich auch die übrigen Zeiten regeln, wenn Sie Ihren Sohn genau beobachten und auf seine Wünsche eingehen. Damit Sie nachts selbst etwas mehr zur Ruhe kommen, bieten Sie Ihrem Sohn Hilfsmittel an, die ihn einerseits beschäftigen, ihm andererseits auch den Übergang vom Wachen zum erneuten Einschlafen erleichtern. Dabei denke ich an ein Schnuffeltuch (T-Shirt mit Ihrem "Duft"?) und eine Spieluhr. So spürt er Sie in seiner Nähe und kann der stets gleichen Melodie zuhören, bis ihm schließlich die Augen zufallen.- Auch ich vertrete die Ansicht, dass man den Kleinen helfen kann einen für die ganze Familie angenehmen Rhythmus zu finden, wenn man sie besonders vor dem Nachtschlaf zu ungefähr den gleichen Zeiten hinlegt. Erreichen kann man Das, indem man in der Zeit vor diesem Nachtschlaf besondere Aktivitäten durchführt, wie Baden, "Turnen" o.Ä. Meist sind die Kleinen mit ca. 6Mon. geistig und körperlich so mobil, dass sie von sich aus eine längere Schlaf-Phase benötigen um ihrem natürlichen Drang nach neuen Erfahrungen gerecht zu werden. Bis dahin sollten Sie sich -soweit es Ihnen möglich ist- nach den Bedürfnissen Ihres Sohnes richten. Alles Gute und: bis bald?

von Christiane Schuster am 14.06.2001



Antwort auf: Wieviel Rhythmus braucht ein Säugling?

Hi Jenn, ich hatte auch das Problem mit meinem Kleinen und habe dann versucht ihn regelmäßig so gegen 22 Uhr mit einem kleinen Ritual (leise Musik, spielen, singen) ins Bett zu bringen. Ich habe ihn dann natürlich noch gestillt, auch wenn er keinen Hunger hatte - dann eben nur kuscheln. Mit der Zeit hat es gut geklappt und er tobt jetzt nachts nicht mehr rum. Dieser Rythmus hat sich gehalten - auch wenn es der einzige ist den wir haben ;-)) Liebe Grüße von Celia

Mitglied inaktiv - 16.06.2001, 22:14



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