Liebe Frau Ubbens,
meine Tochter ist die jüngste in der Klasse und kommt sehr gut im Unterricht mit. Sie ist von jeher ein ängstliches Kind. Sie hat jetzt gerade Schwimmunterricht in der Schule. Sie hatte schon privat einen Schwimmkurs besucht und ihr Seepferdchen gemacht. Bei diesem privaten Schwimmkurs hatte sie schon panische Angst vor dem Tauchen und Springen. Auch das Haarewaschen war immer schon ein Drama. In den Sommerferien war ich mit ihr öfters schwimmen, um sie spielerisch daran zu führen - Schwimmen kann sie gut, aber Tauchen wollte sie nicht. Jetzt jedoch beim Schulschwimmen ist der Druck da, denn wenn sie das Tauchen und Springen verweigert, wird dies laut Lehrerin jedes Mal mit der Note 6 quittiert. Ein Gespräch mit der Lehrerin brachte leider gar nichts. Jetzt hat sie vor dem Schwimmunterricht panische Angst und weint zu Hause. Laut Lehrerin wird keiner gezwungen, aber dennoch wird sie ja durch die schlechten Noten weiter demotiviert. Außerdem ist sie gemäß Lehrerin das einzige Kind mit solchen Problemen. Hilfsmittel wie Taucherbrille sind leider verboten. Ich weiß nicht, ob es gut ist, sie trotz physischer Beschwerden zum Schul-Schwimmunterricht zu schicken, aber Vermeidung erscheint mir auch keine Lösung. Ich sage ihr, sie soll es so gut machen wie sie es kann und es wenigstens probieren. Ich hatte noch gehofft, dass sie durch die anderen Kinder motiviert wird, aber die Angst ist mächtiger und sie leidet.
Wie kann ich ihr beistehen?
Vielen Dank im Voraus
von
Knegi
am 15.09.2022, 12:42
Antwort auf:
Wie unterstützen?
Liebe Knegi,
meine Vorrednerin hat schon gut geantwortet. Ich selbst habe jahrelang auch als Aquapädagogin gearbeitet und kann entsprechend bestätigen, dass ein regelmäßiger Schwimmbadbesuch Ihrer Tochter am besten helfen wird.
Und wenn es im Schwimmunterricht die Note 6 gibt, dann gibt es die Note 6. Es handelt sich um ein Grundschulzeugnis. Im nächsten Halbjahr geht es wieder in die Sporthalle und niemand spricht mehr über die Schwimmnote. Besprechen Sie mit Ihrer Tochter, dass es für Sie als Mama in Ordnung ist und sie ihr nicht böse sind, wenn die Note für das Schwimmen nicht so gut ausfällt.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 17.09.2022
Antwort auf:
Wie unterstützen?
Hallo Knegi.
Bei deinem hauptsächlichen Problem kann ich dir nicht weiterhelfen, aber vielleicht kann ich dir ein paar Tipps geben wie es mit dem Tauchen und Springen irgendwann klappen könnte. Da ich selbst Schwimmkurse gebe kenne ich genug Kinder, die Angst davor haben. Wie klappt es beim Haare waschen mit Wasser im Gesicht? Was ich dir zum Anfang raten kann, ist falls ihr eine Badewanne habt dort mal versuchen das Gesicht ins Wasser zu legen. Wenn das geht langsam rantasten. Erst Kinn untertauchen, dann Mund, Nase, Augen, dann erst der ganze Kopf. Wenn das mal geht, Spielsachen auf den Boden legen, festhalten und erst loslassen, wenn der Kopf unten ist. Wichtig, kein Druck. Sie bestimmt das Tempo. Zum Springen musst du allerdings ins Schwimmbad. Halte sie an den Händen und lass sie nicht los. Dann lass sie ‚springen‘. Wird vielleicht erst ein plumpsen oder reinfallen sein. Ist aber egal. Und so langsam das Vertrauen aufbauen, dass nichts passiert. Versuch wenigstens 1x in der Woche ins Schwimmbad zu gehen. Die Regelmäßigkeit entscheidet. Muss auch nicht lange sein. Wenn du mehr Infos willst oder noch Tipps brauchst schreib mir eine PN.
Ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen. Viel Erfolg.
Liebe Grüße
von
Rosarot6835
am 15.09.2022, 15:33