Wie mit Problemen in der Familie umgehen?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Wie mit Problemen in der Familie umgehen?

Liebe Frau Schuster, ich bin mir nicht so richtig sicher, ob Sie mir weiterhelfen können, denn es handelt sich nicht direkt um eine Erziehungsfrage, sondern eher um ein Problem in unserer Familie und die Frage, wie man damit am besten umgeht. Auch mit Blick auf die Kinder. Kurz zur Situation: Ich lebe mit meinem Partner seit 17 Jahren zusammen, wir haben zwei Kinder (6 und 1 Jahr alt).Beide Großelternpaare wohnen in weniger als 10 km Entfernung und eigentlich besteht ein sehr guter Kontakt, wir sehen uns regelmäßig, sie kümmern sich oft um die Kinder und helfen uns damit auch sehr. Allerdings hat mein Freund ein massives Problem mit meinen Eltern. In den ersten Jahren war alles gut, wir wohnten mit in meinem Elternhaus. Als ich nach mehreren Jahren Berufstätigkeit ein Studium begann, war er der Meinung, dass meine Eltern in der finanziellen Pflicht waren. Nur: uns ging es damals finanziell nicht schlecht (sein Job, mein elternunabhängiges Bafög, meine Nebenjobs). Sie hätten uns, wenn man es mal genau nimmt, höchstens noch einen dritten Urlaub im Jahr finanzieren können. (Das ist ironisch gemeint) Mittlerweile hat er sich komplett von meinen Eltern zurückgezogen, er spricht nicht mehr mit ihnen, geht nicht mehr mit hin, nicht mal an Feiertagen. Er will auch nicht, dass meine Eltern zu uns zu Besuch kommen. Er schweigt einfach, ich bekomme ihn nicht zum Reden. Nun stehen die Geburtstage der Kinder an. Meine Eltern möchten nun auch nicht mehr zu uns kommen, weil sie das "Spiel" satt haben. Da ist aber nun sehr schlimm für die Kinder. Als nächstes steht der Schulanfang an. Bei uns wird sowas groß gefeiert, aber wenn nur das andere Großelternpaar kommt, ist das doch kein Feiertag für unseren Großen. Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich damit umgehen soll, was ich tun kann. Wie mache ich das den Kindern klar, wenn sie Fragen stellen - der Große bekommt einiges mit, das weiß ich? Wie erklärt man sowas kindgerecht? Ich kann die Situation nicht ändern. Sie ist wie sie ist. Ich möchte mich auch nicht entscheiden müssen - Partner oder Eltern. Haben Sie eine Idee, ob es Sinn macht, sich an eine Beratungsstelle (welche???) zu wenden? Bekommt man als unverheiratetes Paar mit Kindern überhaupt irgendwo Hilfe? Wenn, dann würde ich wahrscheinlich eh alleine hingehen. Ich mache mir hauptsächlich Sorgen, dass unsere Kinder unter seiner Sturheit zu sehr leiden müssen. Aber ich bin alleine unfähig, das Problen zu lösen. Vielleicht weiß eventuell eine andere Leserin einen Lösungsansatz (bitte nicht sagen, dass das Kindergarten ist, was er hier treibt - das weiß ich selber - aber die Situation ist trotzdem sehr angespannt). Danke + viele Grüße.

Mitglied inaktiv - 19.03.2012, 14:36



Antwort auf: Wie mit Problemen in der Familie umgehen?

Hallo Zweizahn Als Expertin kann ich Ihnen leider nicht weiterhelfen aber ich versuche Ihnen als selbst Frau und Mutter ein paar Tipps zu geben: Da Sie sich in einer eheähnlchen Gemeinsachaft befinden und vermutlich auch Beide das Sorgerecht für die KInder haben denke ich, dass eine Familienberatung auch für Sie in Frage käme. FRagen Sie dazu doch einmal bei der Gemeinde nach oder bei unserer Rechtsberatung, Nicola Bader. Rein rechtlich gesehen sind Ihre Eltern meines Wissens nach für Ihre erste Berufsausbildung verantwortlich. Da Sie aber elternunabhängiges Bafög beziehen können, werden Sie ja bereits mind. 6 Jahre in einem Beruf gearbeitet haben? Das Bafög-Amt hätte sonst ganz bestimmt Ihre Eltern zu Zahlungen aufgefordert!! Bitten Sie Ihren Partner doch wenigstens an so besonderen Feiertagen seinen Kindern zuliebe ein wenig mehr Toleranz zu zeigen. Überlegen Sie mit ihm gemeinsam, ob sich evtl. eine gemeinsame Feier an einem neutralen Ort einrichten ließe. Da sich der Konflikt vor den Kindern sicherlich nicht dauerhaft verheimlichen lässt, bitten Sie Ihren Partner (oder auch Sie gemeinsam mit ihm), zumindest schon mal den Älteren kurz und knapp, aber sachlich darüber zu informieren, dass er diese Oma und diesen Opa nicht besonders gerne mag und die Großeltern auch ihn nicht mögen, sodass sie sich lieber aus dem Weg gehen bevor es noch zu einem Streit kommt. Allerdings wird er sich auch eine kindgerechte Erklärung überlegen müssen, warum er die Großeltern nicht mag.- Halten Sie selbst denn diesen ständigen Konflikt aus oder wäre es nicht für alle Beteiligten einfacher sich räumlich etwas mehr voneinander zu trennen?- Liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 19.03.2012



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