Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie lernt mein Kind Selbstbehauptung?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie lernt mein Kind Selbstbehauptung?

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Ubbens, meine Tochter ist vier Jahre alt. Sie ist ein offenes Mädchen, etwas schüchtern vielleicht. Sie hat eine allerbeste Freundin, sehr selbstbewusst und mit viel Quatsch im Kopf. Wenn diese ihr nun im Spiel sagt, was sie tun soll, dann tut meine Tochter das. Und wenn es Sand essen ist. Oder rückwärts die Rutsche runter rutschen oder oder oder. Wie kann ich meiner Tochter beibringen, dass sie nur das tut, was sie selbst für richtig hält oder wozu sie Lust hat? Ihre Freundin hat nicht nur sie, sondern auch andere Kinder im Griff, aber bei meiner Tochter ist es eben die beste Freundin. Wir sprechen über die Situationen, ich bestärke sie immer wieder darin, dass sie "nein" sagen soll - aber im "realen Leben" funktioniert das nicht. Haben Sie Ideen, was ich tun kann, außer darüber zu sprechen? Vielen Dank und schöne Grüße, Melli


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Melli, ich kann mich der Antwort meiner Vorrednerin anschließen und werde die Worte hier nicht wiederholen. Eine kleine Ergänzung: Animieren Sie Ihre Tochter zu Rollenspielen. Spielen Sie mit Puppen oder Kuscheltieren entsprechende Situationen nach. Wechseln Sie regelmäßig die Rollen. Mal ist Ihre Tochter der "Bestimmer", mal Sie. Zeigen Sie ihr so auf spielerische Art, wie sie noch reagieren kann, wenn sie zu etwas aufgefordert wird, was sie nicht tun möchte (wenn dem denn so ist). Viele Grüße Sylvia


cube

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Hi. Ich glaube, mehr als sie darin bestärken, auch mal "nein" zu sagen, kannst du momentan nicht tun. Du kannst (aber vermutlich tust du das bereits) mit ihr auch darüber sprechen, wie sie sich dabei fühlt. Wenn nicht so gut, eben fragen "was könntest du denn statt dessen tun"/"wie würdest du dich denn besser fühlen" etc. Also sie dahin führen, sich das sozusagen selbst zu erarbeiten. Wenn es aber so ist, dass sie sich eigentlich gut dabei fühlt und die Dinge ans ich auch gar nicht schlimm sind, wird das eher schwer. Manchmal ist es es auch so, dass wir Eltern meinen, Kind kann das doch gar nicht gut finden und intervenieren, Kind selbst aber ziemlich zufrieden ist und das ganz anders sieht. Daher würde ich eben auch raten, mal mit ihr darüber zu sprechen, um herauszufinden, ob sie sich überhaupt untergebuttert fühlt. Gehen die beiden zusammen in den KiGa? Wenn ja, würde ich da mal mit den Erzieherinnen sprechen, wie die das Ganze sehen und ob diese ggf. da auch mal eingreifen können.


Mitglied inaktiv

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Hallo, Danke für Deine Worte. Leider ist es aber so, dass meine Tochter sich in vielen Fällen nicht wohlfühlt. In anderen Fällen stört es sie vielleicht nicht so sehr. Mein Problem ist aber auch ganz stark, wie ich damit umgehe. Je mehr wir darüber reden, desto wichtiger und größer wird es. Reden wir aber nicht darüber, fehlt ihr die Bestärkung und immer wieder die Info: DU entscheidest, nicht die Freundin. Reden ja, aber nicht zu viel, wieviel ist zu viel. Ich finde, es ist eine sehr schwierige Gratwanderung. SG


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Melli, machen Sie es nicht zu häufig zum Thema. Ihre Tochter weiß grundsätzlich Bescheid. Vielmehr bestärken Sie sie darin, dass Sie ein tolles Mädchen ist, dass Sie sie lieb haben, dass sie ... gut gemacht hat. Um zu innerer Stärke zu gelangen, muss Ihre Tochter nicht an dem einen Punkt "arbeiten". Bestärkung in den verschiedenen Bereichen wird mit der Zeit auch zu mehr Selbstbewusstsein der Freundin gegenüber werden. Dies wird aber sicherlich noch ein wenig dauern, da Ihre Tochter noch sehr jung ist. Probieren Sie es gerne mit den Rollenspielen aus. Viele Grüße Sylvia


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