Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Welche Schule?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Welche Schule?

Mitglied inaktiv

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Liebe Frau Schuster, ich mache mir Gedanken, welche Schule unsere Tochter nächstes Jahr besuchen soll. Vielleicht können Sie mir bei meiner Entscheidungsfindung helfen:o) Wir sind letztes Jahr in eine anderes Dorf gezogen und haben hier ein Haus gekauft. Hier gibt es für unsere 5-jährige Tochter in der Nachbarschaft viele Spielkameraden, mit denen sie sich ab und zu eher unverbindlich trifft (d.h. man sieht sich Draussen beim Spielen). Sie geht in einen anderen Kindergarten als die Nachbarskinder. Da wir ihr einen Wechsel zusätzlich zum Umzugsstress ersparen wollten, geht sie in unserem "alten" Dorf, was nur ca. 10 km entfernt ist. Nun bin ich hin und her gerissen. Ich könnte sie in die grosse Grundschule des Kreises einschulen lassen, wo die Nachbarskinder alle hingehen. Dort könnte sie irgendwann alleine und/oder mit den Nachbarskindern mit dem Bus hinfahren. Sie würde so Selbstständigkeit lernen, ich hätte es natürlich bequemer und sie wäre in das Dorf integriert. Und dann ist da die Dorfschule unseres alten Dorfes, wo ihre Kindergartenkumpel hingehen. Die Schule hat einen ausgezeichneten Ruf, ist klein, hat engagierte Lehrer. Wir müssten sie allerdings hinfahren; ein Bus fährt eher unregelmäßig. Stören würde uns das allerdings nicht so. Meine Tochter ist ein sensibles Kind, was schnell aufgeregt und irritiert ist, so dass ich die "Bullerbü-Schule" des alten Dorfes die der grossen Schule vorziehen würde. Nun höre ich Äußerungen wie: ich würde ihr dann die Integration im Dorf verbauen. Und: das Leben ist eben kein Ponyhof, das muss sie früh genug lernen. Wie würden sie das sehen? Ich muss auch noch erwähnen, dass meine Tochter eine auditive Hörverarbeitungsstörung hat, und alleine durch einen hohen Geräuschpegel irritierbar ist. Sie ist schon verunsichert, wenn ich verunsichert bin, so wie jetzt :o) Ein feinfühliges Mädchen ist sie, dass sich selbst unter Druck setzt, um mithalten zu können. Vielleicht können Sie meine Befürchtungen verstehen; wobei ich sie natürlich nicht verzärteln oder verwöhnen will. Ich danke für Ihre Meinung und entschuldige mich für den langen Text: Viele Grüsse, Johanna


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Hallo Johanna Ohne Ihre Tochter zu kennen, denke auch ich, dass eine Einschulung in die Schule, in Die auch die jetzigen Nachbarkinder gehen für Ihre Tochter geeigneter ist. Sprechen Sie bei der Einschulung gleich das Handicap Ihrer Tochter an, wird es sicherlich möglich sein, für sie einen Platz in der Klasse zu finden, der ihr gerecht wird. Die Kontakte sowohl innerhalb des Schulvormittags, wie auch am Nachmittag sind für die Kinder von sehr großer Wichtigkeit: es kann gemeinsam gelernt oder über Schulereignisse gesprochen werden; die gegenseitige Hilfsbereitschaft wird gefördert; es entstehen Privat-Kontakte iw z.B. Einladungen zum Geburtstag und das "Taxi-Mama" wird zunehmend als lästig und peinlich empfunden. Ihre Tochter wird zunehmend vertrauter mit den Nachbarkindern (und die Nachbarkinder mit ihr), sodass sie von sich aus gewissermaßen ein Schutzschild um sich ziehen und zunehmend nur noch die vertrauten Kinder um sich herum wahrnehmen wird. Die übrigen Geräusche wird sie weitestgehend verdrängen, wie auch erwachsene Menschen, die nahe der Bahngeleise wohnen, diese Geräusche gar nicht mehr wahrnehmen. Haben Sie Ihre Tochter schon mal selbst gefragt, welche Schule sie besuchen möchte und sie auch über die Vor- und Nachteile informiert? Liebe Grüße und: bis bald?


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ich würde sie dort einschulen, wo ihr jetzt wohnt. sie wird die trennung von ihren kindergartenfreunden verkraften. kinder wollen nach der schule mit ihren freunden spielen. wenn du sie dazu immer fahren musst habt ihr einen erhöhten logistischen aufwand und deine tochter wird solange von deiner fahrbereitschaft abhängig sein bis sie alt genug ist, die strecke mit bus oder fahrrad allein zu meistern. trau ihr zu dass sie den "komplettwechsel" in euer neues dorf verkraftet! kinder verkraften viel, man muss es ihnen aber auch zutrauen.


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Danke für die Antwort. Hier geht es allerdings nicht nur um das verkraften Ortswechsel/andere Kinder. Das Problem sehe ich eher in der Grösse der Schule bzw. der Klassengrösse. Durch die Hörverarbeitungsstörung gerät sie schnell durcheinander, so dass ich eine kleine Schule für idealer halte. Und in der Kreisschule (die grosse Schule) kommen Kinder aus dem ganzen Umland. Fahren müsste ich da sicher auch, weil Kinder eben aus den ganzen umliegenden Dörfern zusammenkommen. Die aus ihrem Dorf dann eben halt auch, aber auch aus anderen. Sie hat dann eventuell auch Freunde aus weiterer Entfernung, die sie auch mit dem Rad nicht hinbekommt, "gehört aber dazu", da eben alle Nachbarskinder dort hingehen. Wobei keiner von denen mit ihr eingeschult wird.


Mitglied inaktiv

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Danke für Ihre Antwort Frau Schuster. Meine Tochter würde lieber in die Schule der Nachbarskinder gehen. Obwohl sie mit den Kleineren spielt, und diese 1 Jahr später eingeschult werden. Meinen sie wirklich, dass sich eine Hörverarbeitungsstörung von alleine gibt? Und sich dadurch keine Probleme im Schulalltag ergeben? Ich stehe dieser "Diagnose" noch etwas hilflos gegenüber.


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Hallo nochmal. Nein. Als Nicht-Medizinerin glaube ich nicht, dass sich die Hörverarbeitungsstörung von alleine gibt, aber meiner Meinung nach wird Ihre Tochter lernen Damit umgehen zu können. Liebe Grüße


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Vielen Dank nochmal. Einen schönen Tag wünsche ich Ihnen noch. :o)


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