Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Verstärktes fordern von Aufmerksamkeit

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Verstärktes fordern von Aufmerksamkeit

Fritz01

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Mein Tochter ist 9 1/2 Jahre alt und geht in die 4. Klasse. Sie hatte im Halbjahreszeugnis gute Noten. Derzeit geht der Notendurchschnitt etwas runter, aber immer noch im akzeptablen Bereich. Sie ist aber mit den Noten nicht zufrieden. Zeitgleich versucht sie bei uns verstärkt Aufmerksamkeit zu erhaschen. Entweder macht sie sich kleiner als sie ist (Babysprache) oder versucht ein kleines Kätzchen nachzumachen. In letzter Zeit hält sie Ihre Finger schon mal beim Waschen unter einen warmen Wasserhahn und ruft dann Aua. Dann stellt sie den Wasserhahn etwas kälter und macht das gleiche nochmal. Natürlich immer ohne sich zu verletzen. Dabei bekommt sie sehr viel Aufmerksamkeit von uns. Wir unternehmen viel zusammen und mit Ihrer Oma macht sie auch fast jeden Tag etwas. Soweit ok, da sich das in der Familie abspielt. Nun fängt sie an beim Spielen mit den Kindern in der Schule über Mitleid Aufmerksamkeit erhaschen zu wollen, indem sie z.B. humpelt ohne wirklich verletzt zu sein. Natürlich merken ihre Mitschüler das und der Effekt ist dann natürlich genau das Gegenteil. Wir haben ruhig und freundlich mit Ihr darüber gesprochen und versucht zu ergründen warum sie das tut. Aber sie äußert sich nicht richtig dazu. Meine Frau und ich haben keine Idee mehr, warum sie sich derzeit so verhält. Haben Sie einen Ansatz, was man noch unternehmen könnte um ihr zu helfen? LG


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Lieber Fritz01, von Ihrer Tochter wird viel Selbständigkeit erwartet. Zudem wird vermutlich der anstehende Schulwechsel (oder besucht Ihre Tochter eine 6-jährige Grundschule?) ein Thema sein. Dies suggeriert ihr, dass sie nun groß und selbständig sein muss. Tief im Innern fühlt sie sich aber noch gar nicht so weit. Sie möchte weiterhin das kleine, umsorgte Mädchen sein. Sie sucht sich ihre Nischen, in denen sie es ausleben kann. Worte und andere "Erziehungsmaßnahmen" werden nicht helfen. Ihre Tochter wird gerade im Bezug auf das Spielen mit den Freundinnen merken, dass sie nicht sehr weit damit kommt. Kinder sprechen darüber und Ihre Tochter wird wieder mit dem Verhalten aufhören, auch zu Hause. Sie macht es nicht bewußt. Es passiert einfach. Ruft Ihre Tochter z.B. Aua, weil das Wasser zu warm war, dann antworten Sie, dass sie einfach noch ein wenig kaltes Wasser über die Finger laufen lassen soll. So reagieren Sie auf ihr Aua, ohne dem zuviel Aufmerksamkeit beizumessen. Ihre Tochter wird merken, dass sie auf diese Weise nicht die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt und auch wieder damit aufhören. Es wird aber vermutlich noch ein wenig dauern. Viele Grüße Sylvia


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