Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Verhalten

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Verhalten

diedesi

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Guten Morgen liebe Frau Schuster! Unser Sohn ist gerade 7 Jahre alt geworden und besucht die zweite Klasse. Leider bin ich im Moment ziemlich ratlos und traurig, da er sich seit Schuleintritt stark verändert hat. Er ist vom Wesen her sehr vernünftig, sehr höflich, lieb, lustig und sehr sozial. Dieses Kind machte immer Spaß, war schon fast auffallend pflegeleicht. Es gab eigenartigerweise keine Trotzphase. Er hatte natürlich und ein Glück auch seinen Willen, aber war stets Alternativen zugänglich. Er war vor Schuleintritt ängstlich und es gab auch eine massive Trennungsangst. Sein Vater war selten präsent, und so war ich die alleinige Bezugsperson. In ein paar Wochen nach Schuleintritt gewann er ein tolles Selbstbewusstsein. Ihm macht die Schule großen Spaß und ist ein sehr guter Schüler. Ich erfreue mich natürlich an seinem Selbstbewusstsein, aber dieses ist nun zeitweise genau das krasse Gegenteil zu seinem eigentlichen Wesen. Er nimmt sehr stark Wörter und Eigenschaften von anderen Schülern an. Er wird mir und seiner kleinen Schwester (9 Monate) dann sehr frech. Versucht uns abzuschießen, gibt uns einen Stoß mit, wenn er an uns vorbei geht, und ist innerlich irgendwie total aggressiv. Was sich dann in kreischendendem, sehr körper-u.mundangespanntem Verhalten zeigt. Ich versuche ihn immer auf der Vernunftebene zu erreichen. Dass wir viel lieber unseren freundlichen Finni wieder hätten, oder der unfreundliche Finni sich mal kurz die Schimpfwörter im Badezimmer ausschüttelt. Oder ich sage ihm auch oft, er habe noch eine Chance, und setze dann auch zusammenhängende Konsequenzen. Ich denke, ich bin da schon erfinderisch, aber ich krieg ihn dann einfach nicht zu fassen, er ist fast wie im Zwang... Und wenn er dann doch mal einlenkt, dann fängt er nach kurzer Zeit wieder an. Es ist seit Monaten wirklich sehr anstrengend und auch so schade. Abends vor dem Schlafengehen sagt er sehr oft, dass er auch nicht mehr so sein möchte. Es belastet ihn auch, schreibt auch ständig Entschuldigungszettel, wann das wohl endlich aufhört mit ihm. Sehr bewegend! Aber irgendwie läßt ihn da das kleine Teufelchen nicht los... Können Sie uns vielleicht helfen? Verzeihen Sie bitte den so langen Text... Beste Grüsse, Désirée


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Hallo Désirée Ihrer Beschreibung nach scheint man dem Bewegungsdrang Ihres Sohnes nicht gerecht zu werden, sodass er sich auf eigene Art und Weise abzureagieren versucht. Gerade, weil er im kognitiven Bereich recht weit entwickelt zu sein scheint, fehlt ihm evtl. eine Aktivität, die ihn voll und ganz fordert ohne ihn dabei unter Druck zu setzen. Gleichzeitig wird er in einer entsprechenden Interessengruppe viel Anerkennung erhalten, was sein Selbstwertgefühl wiederum stärkt. Eine geeignete Freizeitgruppe ist meiner Ansicht nach z.B. die Mitgliedschaft in einem Schwimmverein, bzw. der Besuch eines Schwimmkurses. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


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