Mein Sohn wird im Februar drei Jahre alt, und ich habe aktuell das Gefühl, dass er mich nur noch provoziert oder gar nicht mehr hört. Ich bin ehrlich gesagt mit meinem Latein am Ende. Wenn ich ihm etwas sage, ignoriert er mich komplett oder macht absichtlich genau das Gegenteil. Ein Beispiel ist der tägliche Weg zur Kita: ich erlaube ihm, mit dem Fahrrad zu fahren, aber er bleibt an jeder Ecke stehen. Für einen Weg, der eigentlich zehn Minuten dauert, brauchen wir manchmal über eine Stunde. Ich kann ihm zwanzigmal sagen, dass er bitte weiterfahren soll – er stellt komplett auf Durchzug. Wenn wir über die Straße wollen, bleibt er entweder mitten drauf stehen oder rennt plötzlich los, ohne Rücksicht darauf, ob ein Auto kommt. Es ist einfach gefährlich. Wenn ich ruhig mit ihm spreche, bringt es nichts. Wenn ich bestimmter werde oder auch mal lauter, interessiert es ihn genauso wenig. Am Ende muss ich ihm oft das Fahrrad wegnehmen und ihn in die Karre setzen, weil wir sonst gar nicht weiterkommen. Dann flippt er völlig aus, schreit, weint, tobt – aber an seinem Verhalten ändert sich dadurch nichts. Zu Hause läuft es ähnlich. Wenn ich sage, er soll bitte aufräumen, weigert er sich. Manchmal sagt er frech „Nein“ oder schmeißt extra noch mehr Spielsachen umher. Das Komische ist: bei meinem Mann funktioniert es – wenn er etwas sagt, macht unser Sohn es. Ich bin hochschwanger, und diese ständigen Kämpfe und das viele Meckern strengen mich unglaublich an. Ich fühle mich inzwischen wie eine schlechte Mutter, weil ich fast nur noch schimpfen und schimpfen muss.