Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Umgang mit einem (getesteten) Springerkind

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Umgang mit einem (getesteten) Springerkind

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Sehr geehrte Frau Schuster, unsere älteste Tochter wurde 2005 als Kannkind (geb. Juli 1999) eingeschult und ist im November 2006 wegen leichter Schulauffälligkeiten von der Schulberatung IQ-mäßig gestestet worden. Das Ergebnis waren hohe bei extrem hohe Werte in fast allen Teilbereichen, weshalb die die Dame in der Schulberatung uns sofort dazu riet sie in die 3. Klasse springen zu lassen. Wir haben zuerst gezögert, weil sie ja schon Kannkind ist und die zweitjüngste in der alten Klasse war, es dann aber doch nach Weihnachten gemacht. Ausschlaggebend war auch ein Gespräch zwischen der Schulberatung und der Schule. Denn auch wenn die Schule den Sprung nicht vorgeschlagen hat, hat sie nachdem die Werte bekannt wurden sofort zum Sprung geraten. So weit, so gut. Nun geht meine "Große" seit 4 Wochen in die dritte Klasse, ist dort was die soziale Seite betrifft bereits super integriert, viel Glücklicher als in ihrer alten KLasse, obwohl sie ja 1 bis 2 Jahre jünger ist als die anderen und auch die Unterrichtsbeteiligung ist sehr gut. Sie kommt auch ebenfalls mit den HA gut klar. Nun zu meiner Frage: Natürlich hat sie noch eine Menge nachzuholen und man sieht natürlich auch noch, das sie viele Lücken hat, die wir nach und nach füllen sollen. Wie schon oben gesagt, die Klassenlehrerin kooperoert ganz toll. Wir können sie jederzeit anrufen usw.... Aber das große Problem ist meine Tochter selbst. Es ist einfach sehr schwer, sie dazu zu bringen irgendetwas zusätzlich ( z. B. denken wir so am WE jeden Tag eine Stunde) für die Schule zu tun. Sie realisiert einfach nicht, das sie noch nacharbeiten muß. Das Traurige dabei ist, ich merke immer mehr, das Testergebnis kam nicht von ungefähr, wenn sie nur ein bißchen mitmachen würde wäre das Ganze kein Thema. Aber das endlose Gezicke sobald sie was extra tun muß nervt enorm. Und ich habe noch zwei andere Kinder. Manchmal denke ich, laß sie doch reinfallen, man kann niemanden zu seinem Glück zwingen (und darf man vielleicht auch nicht?) Aber mir täte es schon sehr weh, weil sich viele so um sie jetzt bemüht haben und wir in der alte Klasse nach Aussage der Schulberatung ganz klar auch das Problem der Unterforderung haben würden. Sie fand es ja auch selber langweilg dort. Was können sie mir raten? Wie kann ich sie motivieren, sich ohne Gezicke mal am Wochenende hinzusetzen oder muß ich es irgendwann einfach akzeptieren, das sie vielleicht vom Verstand her das Springen schaffen kann, aber einfach zu faul ist und es deswegen eben doch nicht geht. Mit freundlichen Grüßen, Susanne


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Hallo Susanne Da Sie Ihrer Tochter vom Verstand her doch Einiges zutrauen, rate ich Ihnen, sie selbst darauf hinzuweisen, dass sie irgendwann wieder in ihre "alte" Klasse gehen muß, wenn sie nicht bereit ist, ein wenig mehr zu tun und sich helfen zu lassen. Holen Sie sich die Bestätigung über Ihre beabsichtigte Vorgehensweise bei der Klassenlehrerin und lassen Sie Ihre Tochter wirklich mal auflaufen, bzw. eigene Erfahrungen sammeln. Hat sie erst einmal eine Arbeits-Note erhalten, die "unter ihrem Niveau" liegt, wird sie evtl. ehrgeizig; und zwar von sich aus. Bieten Sie ihr Ihre Hilfe an, aber setzen Sie sie nicht unter Druck. Sollte sie dann wirklich in ihre "alte" Klasse zurück gehen, versuchen Sie, sie außerschulisch zu fordern und zu fördern, wie z.B. mit der Teilnahme an einer Interessengruppe (Ballett, Englisch, Musik, Sport...). Liebe Grüße und: bis bald?


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Sehr geehrte Frau Schuster, danke für die Antwort. Nach Rücksprache mit der Lehrerin hat sich nun ergeben, das sie bis Ostern nicht jede Klassenarbeit meiner Tochter werten wird. (Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, das sie mal gründlich auf die Nase gefallen wäre.) Dafür bekommt meine Tochter ab jetzt aber jeden Tag eine kl. Sonderaufgabe zum Nachholen des Stoffes, die zwar in Absprache mit mir gegeben wird, aber sie in der Schule zeigen muß. Ich hoffe, das meine Tochter so lernt, das das keine Laune von mir ist, sondern das auch die Schule ihr zwar im Moment noch die eine oder andere "goldene Brücke" baut, aber schon erwartet, das sie ihren Teil dazu tut, das das nur ein Übergangsstadium ist. Mit besten Grüßen, Susanne


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