Trotzanfälle - wie ignorieren bzw. was tun danach?

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Trotzanfälle - wie ignorieren bzw. was tun danach?

Hallo, unser Sohn - er wird im April 3 Jahre alt - steckt mitten im Trotzalter. Bisher waren die trotzigen Situationen allerdings immer einigermassen "kontrollierbar" bzw. zeitlich nicht sehr lange. Im vergangenen November haben wir noch ein Baby bekommen. Die erste Zeit war nicht einfach, aber doch zu packen. Seit ein paar Wochen allerdings hat unserer älterer Sohn immer schlimmer werdende Tobsuchtsanfälle, die oft auch über eine halbe Stunde dauern! Er war immer ein sensibles Kind und eigentlich sehr folgsam, lieb und fröhlich. Nun ist er oft sehr schlecht gelaunt, bockig und es reicht eine Kleinigkeit und es kommt eben zu so einem Ausbruch. Als Ergänzung sollte ich vielleicht noch sagen, dass er seit ein paar Wochen mittags nicht mehr schläft und leider aber in der Nacht deswegen auch nicht länger... das heißt, er ist eigentlich immer irgendwie müde. Und je größer die Müdigkeit ist, desto "kürzer ist die Zündschnur". Ich weiß, dass ignorieren das beste Mittel dagegen wäre, aber wie soll ich mein Kind ignorieren, wenn es ständig brüllend an mir rumzerrt und versucht, mir Sachen aus der Hand zu reißen. Bzw. wenn er Sachen kaputtmacht oder herumschmeißt. Wenn ich aus dem Zimmer gehe, dann läuft er mir hinterher. Wenn ich einfach etwas anderes tue, dann ist das dann der "neue Grund zum Schreien" - ein arger Kreislauf! Was soll ich tun?? Und auch: Was macht man NACH so einem Ausbruch?? So tun als ob nix gewesen wäre oder die Sache besprechen? Die Situation macht mich schon ziemlich betrübt, weil ich ihm gerne aus dieser Wut heraushelfen würde, aber scheinbar ist derzeit alles "falsch". Danke für ein paar Tips :) Ach ja, noch eine Frage: Wie bringe ich ihn dazu, wieder für eine Weile alleine zu spielen?? Seit das Baby da ist, spielt er überhaupt nichts mehr alleine. Vorher hat er das schon immer wieder mal gemacht. LG Christine Sieberer

von FamSieberer am 05.03.2013, 20:34



Antwort auf: Trotzanfälle - wie ignorieren bzw. was tun danach?

Hallo Christine Bitte versuchen Sie Ihren Sohn um die Mittagszeit zu einem (gemeinsamen? Ohne Baby?) Nur-Ausruhen bei sanfter Musik, einem Hörspiel, mit Bilderbuch o.Ä. anzuregen. Er wird dann insgesamt hoffentlich ein wenig ausgeglichener sein. Regen Sie ihn möglichst oft KONKRET und in Ihrer Nähe zu ansprechenden Aktivitäten an. Er ist zwar Ihr Großer, aber dennoch ein Kleinkind dass die Sicherheit vermittelnde Nähe seiner Bezugsperson braucht. Da Ihr Sohn auch ein "Besprechen" noch nicht versteht rate ich Ihnen geduldig in seiner Nähe abzuwarten, bis er seine Wut auf Ihre Anregung hin angemessen rauslassen konnte. Dann wird er sicherlich damit einverstanden sein von Ihnen getröstet zu werden. Lassen Sie Ihren Sohn mit immer wieder neuer, konkreter Anregung in Ihrer Nähe spielen. Loben Sie jedes selbstständige Handeln, da ein Lob zu weiterem eigenständigen Tun anregt. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?

von Christiane Schuster am 06.03.2013



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