Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Trotz

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Trotz

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Hallo, ich habe die Beiträge zum Thema Trotz gelesen, sie betreffen ja id Regel ca 3 Jährige Kinder. Unser Sohn ist derzeit 15 Monate alt. Er läuft bereits seit 3 Monaten und ist den ganzen Tag ununterbrochen unterwegs. Es kommt mir vor, als würde er für einen Marathon trainieren.Jetzt hat er noch entdeckt, daß man auf Stühle und andere Hindernisse steigen kann, eine neue Form des körperlichen "Work-out". Er wird 2,5 Tage in der Woche von unserer Kinderfrau betreut, die er sehr liebt und morgens stürmisch begrüßt,das gleiche tut er abends mit mir. Er schläft durch und ißt gut, ist selten krank, rundum ein fittes Kerlchen, wäre da nicht der Trotz: Er führt bereits Tänze der besonderen Art in Supermärkten etc auf. Er will dann weder in den Wagen, noch laufen, noch auf den Arm, will aber meinen Haustürschlüssel und solange er den nicht kriegt, brüllt er. Einen eigenen Schlüssel hat er natürlich längst, der interessiert ihn aber nicht. Leise zureden und drücken hilft nichts, nur wenn es ein kleines Donnerwetter setzt, sprich einen Brüller meinerseits, fügt er sich in sein "Schicksal". Aber das ist doch keine Lösung . Unser Sohn drängt mich mit solchen Aktionen in eine Rolle, die ich nicht spielen will und ich muß ihn dann in den Wagen hinein"pressen" damit wir nicht auf dem Bürgersteig übernachten müssen!! Wenn er dann drinsitzt, ist nach 20 Sekunden Ruhe und er beschäftigt sich friedlich mit irgendwas. Bei seiner Kinderfrau ist er wesentlich weniger auf Konfrontationskurs. Ich weiß, daß es ein häufiges Phänomen ist, daß Kinder ihre Rolle in der Kita oder bei anderen Betreuern spielen und sich bei Ihrer Mutter erst entspannen, aber unser Sohn macht insgesamt einen zufriedenen Eindruck bei ihr, nur abends bei der Übergabe dreht er völlig durch. Er will dann nicht spielen, kein Buch anschauen und ist nicht genießbar. Soll ich ihn dann, obwohl er noch so klein ist und sich bestimmt freut, daß ich wieder da bin, mit Nichtachtung strafen, bis er sich beruhigt hat? Will er mich mit solchen Aktionen für mein Wegsein bestrafen: Kann er das überhaupt schon? Die Trotzreaktionen sind an den Tagen, an denen ich zu Hause bin übrigens nicht seltener Muß ich auf Trotz und Bockigkeit anders reagieren als von Ihnen für 3 Jährige beschrieben?? Wird das irgendwann wieder besser? Vielen Dank im voraus Tanja H.


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Hallo Tanja Auch 15 Mon. junge Kinder haben einen großen Erfahrungsdrang, den man ihnen nach Möglichkeit auch nur dann nehmen sollte, wenn man einen wichtigen Grund dafür hat. Mag er beim Einkauf z.B. nicht im Wagen sitzen, da dort seine Bewegungsfreiheit doch arg eingeschränkt ist, überlegen Sie einmal, ob Sie ihm eine eigene (Schub-)Karre besorgen können, in die er diverse Einkäufe verstauen kann um dann von Ihnen gelobt zu werden, wie gut er schon helfen kann. Ebenso bietet ein Bollerwagen viel mehr Möglichkeiten, den Einkauf als interessant zu empfinden.- Übernehmen Sie abends Ihren Sohn von der Kinderfrau, braucht er erst ein wenig Zeit um sich umzuorientieren. Gönnen Sie ihm diese Übergangsphase, indem Sie sich schweigend zu ihm setzen und vielleicht ein eigenes Buch anschauen. Seine Neugier wird siegen, und sobald er sich orientiert hat, wird er von sich aus auf Sie zukommen um zu sehen, was Sie machen.- Je mehr Ruhe Sie selbst bewahren, umso ruhiger wird auch Ihr Sohn werden. Ebenso wie bei 3 Jährigen können Sie sich auch bei ihm verständnisvoll aber konsequent durchsetzen. Liebe Grüße und: bis bald?


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