Liebe Frau Ubbens,
Unser Sohn ist fast zwei und testet derzeit die eine oder andere Grenze.
Aber es gibt nun mal Grenzen, die nicht überschritten werden können, z.B. darf er nicht einfach auf die Straße rennen. Das ist ihm aber völlig egal. Wenn er keine Lust hat, reagiert er einfach auf nichts: kein: "komm her", kein "nein", keine Erklärung. Er will seinen Willen haben und wenn er den nicht bekommt, wirft er sich schreiend auf den Boden. Oder fängt an Spielzeug durch die Gegend oder uns an den Kopf zu werfen. Oder er reagiert mit Treten, Schlagen, Beißen, Heulen, Schreien.
Wie reagieren wir richtig? Er soll natürlich lernen, dass er nicht mit allem durchkommt, aber wir sind derzeit etwas ratlos, wie wir das erreichen können.
Für einen konkreten E Rat wäre ich dankbar.
von
karinasnow
am 19.05.2021, 19:51
Antwort auf:
Wie reagiere ich richtig auf Trotz
Liebe karinasnow,
sind Sie mit Ihrem Sohn an einer Straße unterwegs, sollte es die Regel geben, dass er an der Hand geht. Sie können an einem ungefährlichen Ort, wie z.B. in einem Park, üben, dass er alleine geht und er auf Ihr Stopp reagieren muss. Hört er nicht auf Sie, geht es anschließend auch mit Protest an die Hand. Loben Sie Ihren Sohn, wenn er stehen geblieben ist.
In anderen Situationen können Sie Ihrem Sohn regelmäßig eine Alternative statt eines Nein anbieten. "Einen Keks kannst du jetzt nicht bekommen, ich kann dir aber einen Apfel klein schneiden." So muss Ihr Sohn nicht wütend über das Nein werden, sondern kann über die Alternative nachdenken. Ggf. hilft auch noch Ablenkung. Ihr Sohn möchte beispielsweise auf dem Sofa turnen, dann können Sie ihm vielleicht anbieten, ihm etwas vorzulesen oder mit ihm im Garten zu spielen. Bieten Sie dies schon an, bevor Ihr Sohn wütend wird.
Wird er dennoch wütend, da Sie ihn nicht immer ablenken können, lassen Sie ihn wüten, solange es ungefährlich ist. Wirft er mit Dingen, legen Sie die Dinge weg. Bewirft er Sie oder möchte Sie treten, hauen oder beißen, halten Sie ihn auf Abstand. Ggf. verlassen Sie kurz den Raum. "Ich möchte nicht getreten werden, darum gehe ich kurz raus." Auf das Schreien und Heulen können Sie reagieren, in dem Sie ihm Trost anbieten. Mag er annehmen ist gut, wenn nicht, bleiben Sie in seiner Nähe, reden aber nicht auf ihn ein. Er kann sich Trost suchen, sobald er soweit ist.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 19.05.2021
Antwort auf:
Wie reagiere ich richtig auf Trotz
Auf alle Fälle ruhig bleiben! Auch wenn es schwer fällt.
Bring dein Kind in sein Zimmer. Erkläre ihm ruhig und verständlich, dass sein Verhalten nicht i.O. ist und er Zeit hat sich zu beruhigen.
Das erfordert für euch eine Menge Durchhaltevermögen und Kraft an den ersten Tagen. Da ihr unbedingt Ruhrme bewahren müsst.
Aber es zahlt sich aus.
Es ist normal,dass sie Grenzen testen.
Ihr müsst hin und wieder neue Wege schaffen, ihm seine Zeit zu geben um das zu verstehen, zu akzeptieren.
Er ist noch klein und kein Erwachsener der alles gleich umsetzen kann.
Liebe Grüße
von
16Mandy8
am 19.05.2021, 21:56
Antwort auf:
Wie reagiere ich richtig auf Trotz
Vielen Dank für die Tipps.
Wir wohnen am Stadtrand am Ende einer kleinen Straße, daher ist die Gefahr direkt hier nicht sehr groß. Trotzdem darf er natürlich nicht losrennen.
Auf "stop" reagiert er nur, wenn er Lust hat, an der Hand will er gar nicht gehen, da wirft er sich sofort auf den Boden.
Sollen wir dann abwartend bei ihm stehen bleiben? Wenn ja wie lange und was ist der nächste Schritt? In den Buggy und ab nach Hause? Was, wenn er sich sozusagen "ein-schreit" und nur noch außer sich ist?
Alternativen helfen leider gar nicht. Er will DAS und nichts anderes.
Wenn er mit Dingen wirft, kommt von uns ein "Nein" und die Warnung "nächstes Mal ist es weg". Dann kommt das Spielzeug außer Reichweite. Wenn er sofort mit dem nächsten Teil wirft, kommt er in sein Krabbelställchen. Da kann er nichts anstellen und es steht in der Küche. Ist das okay? Wie lange sollen wir warten, ob er sich beruhigt? Getröstet werden will er normalerweise nicht.
von
karinasnow
am 20.05.2021, 15:23
Antwort auf:
Wie reagiere ich richtig auf Trotz
Liebe Karinasnow,
üben Sie das "Stop" draußen. Erklären Sie Ihrem Sohn, bevor Sie das Haus verlassen, dass er nicht wegrennen darf und er auf Ihr Stop hören muss. Hört er nicht und kommt an die Hand, dann haben Sie die Geduld und warten, bis Ihr Sohn sich beruhigt hat. Anschließend können Sie ihn fragen, ob er nun hören wird. Ist seine Antwort Nein bzw. läuft er schon wieder los, geht es wieder ins Haus.
Stellen Sie Ihren Sohn gerne in den Laufstall. Er wird sehr bald erkennen, dass dies für ihn eine Auszeit zum Runterfahren bedeutet, damit er sich beruhigen kann. Warten Sie ab, bis er sich beruhigt hat. Bieten Sie ihm dann eine Kuscheleinheit als Trost an.
Viele Grüße Sylvia
von
Sylvia Ubbens
am 20.05.2021