Guten Tag, Frau Schuster,
mein süßer Sohn (4J3M) hat gerade eine Phase, die mich regelmäßig zur Furie werden lässt) so dass ich mich selbst nicht mehr mag, weil ich plötzlich rumbrülle, weil ich so genervt bin...
Er trödelt. Egal wobei. Anziehen, essen, nach dem Pipi machen, Hände waschen...alles funktioniert nur, wenn ich mindestens 10 Mal bitte und ermahne und erinnere. Manchmal macht er absichtlich langsam und provoziert damit einen Wutausbruch meinerseits.
Egal auch, wie ich reagiere, es ändert nichts. Bin ich ausgesucht nett und ermahne ich mich selbst zur Geduld, hat das nicht mehr Erfolg, als zu schimpfen. Im Gegenteil. Gestern habe ich ihn nach so einer Aktion (er war auf dem Klo und hat sich untenrum komplett entkleidet und spielte seit 10 Minuten im Bad, statt sich die Hände zu waschen und zum Frühstück zu kommen) nach zig fruchtlosen Ermahnungen, die dann am Schluss seinerseits mit Hauen und "Du blöde Mama" kommentiert wurden, geschnappt und in sein Zimmer gebracht, in sein Bett gesetzt und bin raus gerauscht um mich abzuregen. Er hat geheult und gezetert, sich dann aber anstandslos angezogen und die Hände gewaschen.
Warum funktioniert es, wenn ich ausraste aber nicht, wenn ich es im Guten probiere?
Wir probieren es auch durch "positive Verstärkung" - also seinen Ehrgeiz zu wecken, sich zu sputen. Er bekommt dann Stempel auf ein Plakat und für jeden Stempel darf er mit Papa so Mini-Filmchen auf Youtube gucken. Aber wenn er wegen seiner Trödelei keinen Stempel bekommt, sagt er "Ist doch mir ganz egal" (und ist es ihm auch). Ihm ist sowieso vieles egal.
Über einen Tipp, wie ich damit klug umgehen kann, würde ich mich sehr freuen.
Danke und Grüße
Sis
Mitglied inaktiv - 20.05.2010, 11:15
Antwort auf:
Trödeln und "ist doch mir egal"
Hallo Sis
Da Ihr Sohn sich vermutlich sehr aktiv mit Allem, was er tut, auseinandersetzt, wird er seine "Trödelei" erst bemerken, wenn Sie ihn konkret ansprechen.
Werden Sie dann laut oder beginnen Sie zu schimpfen, sieht er so recht keinen Grund dafür, sodass er sich nicht verstanden fühlt, aber auch Ihre Reaktionen testet.
Lassen Sie ihn darum jeweils nur kleine "Aufträge" erledigen, um dann die nächste Bitte an ihn heranzutragen.
Ebenso wird er aus möglichst logischen Folgen lernen MÜSSEN:
Spielt er z.B. zu lange im Bad, wird er kaum oder gar keine Zeit mehr haben zum Frühstücken!
Zieht er sich abends nicht in angemessener Zeit aus, wird keine Zeit mehr für eine Geschichte bleiben!
Erleichtern können Sie ihm, sich an vorgegebene Termine zu halten, indem Sie z.B. eine Sanduhr oder auch einen Wecker stellen.
Unterschiedlich lang laufende Sanduhren finden Sie z-B. unter kidoh, my toys, edumero usw.
Dass die Stempel eher einer Erpressung gleich kommen, ihn aber kaum einsichtig lernen lassen, hat er mit 4 Jahren vermutlich bereits herausfinden können -auch wenn ihm noch lange nicht Alles egal ist, wie er sagt und was er nur dazu benutzt, um "cool" dazustehen-.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 20.05.2010
Antwort auf:
Trödeln und "ist doch mir egal"
Liebe Frau Schuster,
vielen Dank für Ihre Antwort. Leider wirken die logischen Folgen nicht in der Weise, dass unser Sohn daraus lernt. Es ist ihm wirklich an vielen Tagen (nicht immer!) gleichgültig, im Schlafanzug in die Kita zu müssen oder das Frühstück ausfallen zu lassen (oder den Teller weg genommen zu bekommen. Haben wir alles schon probiert.... und auch die unterschiedlich lang laufenden Sanduhren sind im Einsatz. Gerade, weil das alles nicht die erhoffte Wirkung hat, setzen wir jetzt auf Belohnung...naja, vielleicht ist das alles nur eine Phase...
Viele Grüße
Sis
Mitglied inaktiv - 20.05.2010, 21:34