Mitglied inaktiv
Hallo Frau Schuster, ich möchte sie einfach mal um ihre Meinung über meinen 2 3/4 Jahre alten Sohn bitten. Ole ist (ohne daß ich jetzt angeben will) in einigen Dingen sehr weit. Er lernte vor 4 Monaten alle Farben, dann die Zahlen (bis 40 lesen, legt Ziffern aus Schnüren und schrieb heute seine erste 1) und lernt auch erste Buchstaben. Er puzzelte um Weihnachten herum mit Begeisterung Puzzle mit 35 Teilen, wobei er sie auswendig lernt. Probiert wird nicht viel. Er lernt auch sonst viel auswendig, z.B. die Namen sämtlicher Sesamstraßenfiguren. Es ist keineswegs so, daß mein Mann und ich ihn darauf trainieren, ganz im Gegenteil, wir unterstützen jedes Fantasiespiel, jedes Höhle-Bauen, spielen im Sand und im Garten. Diese Lernerei geht von Ole aus. Neulich wurde mir gerade, mich beim Werner-Otto-Institut wegen ihm zu erkundigen, was ich allerdings für übertrieben halte. Ole hat andererseits kaum Ruhe, sich Geschichten anzuhören und wenn, dann immer dieselbe. Er hörte über längere Zeit gerne Musik-CDs, im Moment will er allerdings nur Videos sehen (was wir ihm wegen seiner Asthma-Inhaliererei 2x täglich für ca. 30 Minuten auch erlauben) aber auch da weiß er nach kurzer Zeit vieles auswendig. Oles Schwester ist 6 Monate alt und er liebt sie sehr. Sie ist sehr pflegeleicht, so daß ich mich meist auch um ihn kümmern kann, wenn er es fordert. Er bezieht sie schon viel in sein Spiel ein. Er war wohl ein Zeitlang sehr eifersüchtig, was vor allem ich als Abneigung zu spüren bekam, jetzt ist unsere Beziehung allerdings richtig gut und auch "kuschelig". Was mir jedoch Sorgen macht, ist, daß Ole hartnäckig nicht aufs Töpfchen geht, obwohl er es im Sommer mehrmals "erfolgreich" benutzt hatte. Auch ein Toilettensitz war nur zum Probesitzen interessant und jedes Angebot von mir wird abgelehnt. Ganz selten setzt er sich selbst drauf. Ich denke wirklich, daß ich ihn nicht dränge. Ich biete es ihm vielleicht alle 14 Tage mal an, aber er lehnt es ab. Ich weiß ja, man soll die Kinder nicht drängeln und nicht drohen und das tue ich auch gar nicht.
Christiane Schuster
Hallo Jutta Diese 2x30 Min. vor dem Bildschirm werden Ihrem Sohn sicherlich nicht schaden, da er dadurch von der doch recht lästigen Inhaliererei, die ihn von seiner Schwester unterscheidet, ein wenig abgelenkt wird. Ole wird wahrscheinlich immer so beschäftigt sein, dass er keine Zeit hat um dem Topf einen Blick zu würdigen oder ihn gar zu benutzen. Sehen Sie diese Tatsache weiterhin gelassen. Nehmen Sie ihn mit, wenn Sie selbst zur Toilette gehen. Kinder haben einen großen Nachahmungstrieb.- Ziehen Sie ihm in der kommenden,warmen Jahreszeit und Draußen "einfach" mal nur eine Unter- oder Badehose an. Er wird bestimmt bald merken, dass es wesentlich angenehmer ist als mit einer Windel, die jedes Mal -z.B.vor dem Planschbecken-Besuch- gewechselt werden muß. Kennen Sie ein etwa gleichaltriges, schon trockenes Kind, laden Sie es doch mal zu einer Übernachtung ein. Auf diese Weise erreichen Sie evtl. Etwas über den Ehrgeiz Ihres Sohnes.- Bieten Sie ihm den Gang ins Bad gar nicht erst lange an, sondern handeln Sie gleich, indem Sie ihn wortlos an die Hand nehmen um mit ihm zur Toilette zu gehen. Nur, wenn er sich dann "mit Händen und Füßen" gegen diesen Gang zur Wehr setzt, können Sie ihm gelassen antworten, dass er dann halt weiter wie die Babys mit Windeln herumlaufen muß.- Baldigen Erfolg und: erholsames Wochenende!
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