Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

trocken werden/Eindrücke verarbeiten

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: trocken werden/Eindrücke verarbeiten

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Hallo liebe Frau Schuster! Ich bräuchte mal wieder dringend Ihren Rat. 2 Sachen(ich will es gar nicht Probleme nennen, denn das sind sie wohl nicht) beschäftigen mich zur Zeit sehr. Niclas ist fast 21/2.Er will seit etwa 4 Wochen ohne Windel gehen. Gut sag ich, können wir machen. Nun ist es aber so, daß ich etwa alle 1-11/2 Stunden mit Ihm pullern gehe. Es kommt auch immer was. Vergesse ich es, geht es in die Hose und das stört Ihn auch nicht. Wenn wir draußen sind und er nackig ist, geht er schnell an den Baum. Mittags und zur Nacht machen wir eine Windel um und die ist nach dem Schlafen auch ziemlich voll. Nun machen wir das ja schon 4 Wochen und es bessert sich nicht. Soll ich so weiter machen oder soll ich Ihn lieber einpullern lassen? Es ist für mich nämlich ziemlich streßig, weil ich auch noch ein kleines Kind habe, laufe schon ständig mit Wecker rum. Nur ich denke, wenn ich Ihm jetzt wieder eine Windel um mache, wo er ja keine will, gehe ich doch wieder einen schritt zurück, oder? Nun muß ich kurz ausschweifen und einige Fakten nennen, die meiner Meinung nach wichtig sind. Sein Vater arbeitet im Sommer sehr viel, das heißt er ist kaum zu Hause. Dazu kommt noch, daß er in diesem Jahr gar keinen Urlaub nehmen kann. Im Normalfall haben wir zusammen gegessen, ein bißchen gespielt und mein Mann hat Niclas abends immer gebadet und ins Bett gebracht. Wir wohnen zusammen mit meinen Eltern auf einem Grundstück. Mein Vater hat eine Firma und zudem auch wenig Zeit für Niclas in der Woche. Oma ist aber meist da. So, nun ist es seit ein paar Wochen halt so, daß ich die meiste Zeit mit den Kindern alleine bin, war auch alleine mit Ihnen im Urlaub. Am Wochenende will Niclas dann in Ruhe mit dem Papa spielen. Opa und Oma wollen auch gerne was mit Ihm unternehmen, weil sie ja nun Zeit haben. Nun muß ich sagen, daß „unternehmen" bei uns keine großen Sachen sind. Wir gehen spazieren und gucken wie die Mähdrescher auf dem Feld arbeiten, beobachten die Störche, gehen mal ein Eis essen usw. Niclas ist immer aufmerksam und interessiert, er will alles ganz genau erklärt haben, weiß daher auch schon viel. Alleine, wenn ein Monteur kommt und die Waschmaschine repariert und er zugucken kann, ist das für Ihn ein Ereignis. Und solche „Ereignisse passieren natürlich öfter am Tag, und das immer wieder. Er würde nicht mal bei einem normalen Spaziergang einfach so laufen, er ist immer am beobachten und fragen. Demzufolge ist er einfach total geschafft vom Tag. Nun ist er seit einer Weile sehr in sich gekehrt, sehr anhänglich, oft müde und ruhig. Außerdem oberlieb, wo er sonst ständig am Grenzen austesten war. Das ist von heute auf morgen fast vergessen.Ich frage mich, ob er die vielen Eindrücke so schwer verarbeiten kann oder ob Ihm andere Sachen zu schaffen machen. Vielleicht auch das wegbleiben seines Vaters? Abends schläft er schlecht ein. Ich höre wie er mit seinem Hundi redet, wie ein Wasserfall. Doch ich kann Ihn doch nicht von allem fern halten. Ich mache schon so wenig wie möglich außergewöhnliche Sachen mit Ihm. Können sie sich das erklären? Was kann ich machen um Ihm zu helfen, seine Eindrücke zu verarbeiten. Haben Sie vielleicht einen Buchtip zum Thema? Ich danke Ihnen im voraus. Kerstin


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Hallo Kerstin Wenn Niclas die Windel tagsüber ablehnt sollten Sie ihm vielleicht ermöglichen selbständig Pippi machen zu gehen. Vielleicht ist es Ihnen möglich, 2oder3 Töpfe in der Wohnung/ dem Haus zu verteilen, sodass Sie ihn "nur" noch an diesen Gang erinnern müssen ohne Ihre Arbeit zu unterbrechen? Beobachten Sie ihn draußen, wie oft er ungefähr einen Baum aufsucht, sodass Sie die Erinnerungs-Zeiten evtl. etwas verlängern können. Erklären Sie ihm, dass er ja eigentlich schon auf`s richtige Klo gehen kann, das man aber nicht an beliebig vielen Stellen einbauen kann. Sicherlich wird es nicht mehr lange dauern, dass er Ihre Erinnerung nicht mehr benötigt.- Macht Niclas trotz seiner Verhaltensänderung einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck, sollten Sie sich keine allzu großen Sorgen machen. Wahrscheinlich hat er im Moment wichtige Schritte in seiner Entwicklung, wie Laufen-Lernen, Zusammenhänge-Erkennen ..., abgeschlossen, sodass er tatsächlich eine Ruhephase einlegt, bevor die nächsten Erlebnisse ihm Rätsel aufgeben werden. Sein "Hundi" ist sein ständiger Begleiter, dem er Alles erzählt, sodass er die Geschehnisse des Tages von sich aus in dieser abendlichen "Erzählstunde" noch einmal verarbeitet. Vielleicht können Sie abends mal mit ihm gemeinsam ein Rollenspiel wie: Vater-Mutter-Kind spielen und ihm die "Bestimmer-Rolle" überlassen. So können Sie bestimmt herausfinden, ob es irgend Etwas gibt, was Ihr Sohn nicht selbständig verarbeiten kann oder was ihm Kummer bereitet. Sorgen-freies Wochenende und: bis bald?


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