Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

trocken werden... bzw. bleiben

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: trocken werden... bzw. bleiben

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hallo frau schuster, unser sohn wird im oktober vier jahre alt. vor rund einem jahr haben wir angefangen, ihn locker "trocken werden zu lassen". das hatte sich so ergeben, weil er im urlaub immer brav aus dem pool ging, wenn er mal musste. also wollten wir dran bleiben. die nächsten monate blieb er zu hause überwiegend ohne windel, draußen bekam er eine. das klappte - naja, soweit halt. im januar kam er in einen kindergarten, der nur windelfreie kinder nimmt (keine diskussion möglich). hier gab es gute uns schlechte zeiten, doch im laufe des halben jahres bekamen wir einige male eine nasse hose mit nach hause. im kiga nahm man es locker, zu hause stieg der druck (also, ich meine, wir nahmen es tragischer als die kindergärtnerinnen, nicht der druck auf ihn, zumindest nicht bewusst). dann kamen die ferien. nun läuft es wellenförmig. einige tage ist kein tröpfchen in der unterhose, dann gibt es wieder nasse hosen. also, nicht so, dass er in der pfütze stehen/sitzen würde, aber doch so, dass außen ein fleck zu sehen (und zu spüren) ist. wir versuchen, möglichst keinen druck zu machen (was uns mehr schlecht als recht gelingt, denke ich) und nach dem belohnungsprinzip zu handeln (also, wenn er mal einen tag (mehr oder weniger) trocken blieb, gibt es einen sonnenblumensticker - er arbeitet auf ein sonnenblumen"feld" hin ;-) und nicht zu schimpfen oder frustriert zu sein. leider hat er jetzt selber einen sehr großen ehrgeiz entwickelt, noch mehr sonnenblumen zu erarbeiten, sodass er zutiefst enttäuscht ist, wenn es keine gibt, weil er nass war. so kommt es, dass das wohl nicht mehr die gute lösung zu sein scheint. er kann es uns nicht erklären. mal sagt er, er hat es vergessen, dann wieder, er würde nicht spüren, wenn er aufs wc muss. aber dann wären doch die völlig trockenen zeiten unmöglich, oder? gleichzeitig versuchen wir, dass er ohne uns auf das wc geht. auch dafür gibt es sonnenblumen, daran klammert er sich auch. allerdings befürchte ich, dass er dann lieber noch länger wartet, als es gut ist, weil er nicht alleine gehen möchte - und das dadurch auch ein grund ist, warum er nicht richtig trocken wird. wie auch immer. wir merken zwar, dass es langsam, langsam besser wird, aber eben seeehr langsam. keine frage, uns ist völlig klar, dass er noch nicht so weit war, dass es unsere idee war und dass das nun der preis ist, den wir dafür zu zahlen haben - aber kann man das nicht allen beteiligten etwas erleichtern? sollen wir wieder mitgehen und dort bleiben? und wie mit den stickern weitermachen? ach ja, das mit dem großen geschäft klappt deutlich besser, da gab es seit ca. 7 monaten keinen unfall mehr und da kann er auch schon toll "zurückhalten", wenn nötig. ich hoffe, sie haben da den blick von außen, der uns ein bisschen weiterhilft. danke! shopgirl


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Hallo Ratsuchende Vermutlich spielt Ihr Sohn der Maßen intensiv und konzentriert, dass er erst dann merkt, dass er auf`s Klo muß, wenn es eigentlich schon zu spät ist. Lassen Sie dieses Belohnungsprinzip bitte mal weg, da er dann versucht, auf`s WC zu gehen, um eine weitere Blume zu erhaschen, aber nicht aus Einsicht. Er wird sozusagen erpreßt - auch wenn viele Pädagogen im Moment dieses Prinzip für DIE Methode schlechthin halten.- Zeigen Sie einmal Mitgefühl für die häufig nassen und sicherlich auch riechenden und nicht gerade anmutig anzusehenden Hosen und informieren Sie Ihren Sohn, dass Sie ihn solange zu geregelten Zeiten an den Gang zur Toilette erinnern werden, bis er es wieder von sich aus schafft. Meint er, doch noch so klein zu sein, dass Sie mitgehen sollen: gehen Sie mit! Auch Das wird ihm irgendwann unangenehm und peinlich sein. Ist ihm diese Erinnerung vor anderen Kindern, bzw. Personen unangenehm, vereinbaren Sie ein Geheimzeichen mit ihm, das nur er und Sie kennen. Bitten Sie auch die Erzieherin, Ihren Sohn "heimlich" daran zu erinnern, auf die Toilette zu gehen und loben Sie bei jedem noch so geringen Erfolg sein Können, bzw. freuen Sie sich mit ihm gemeinsam über jeden, diesbezüglichen Erfolg. Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo Fr. Schuster, danke für die rasche Antwort! Das mit den geregelten Zeiten klappt so leider nicht, da er selber entscheiden möchte, wann er aufs Klo muss. Obwohl wir alle wissen, dass es in Zeiten, in denen er sich das doch "gefallen" lässt, viel entspannter und auch viel besser klappt (auch in den Tagen danach - und dann schleicht sich das Nass wieder ein). Haben Sie vielleicht noch einen Tipp, wie wir ihm das "regelmäßige WC-Gehen" schmackhaft machen können? Mit dem eigenen Wecker, der läutet, haben wir es schon versucht. Und laufen wir dann nicht Gefahr, dass er dann nur noch aufs Klo geht, wenn es Zeit dafür ist - und wenn er zwischendurch mal muss, nicht? Danke nochmal. shopgirl


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Hallo Ratsuchende Bitte setzen Sie sich durch und erinnern, bzw. bringen Sie ihn regelmäßig zur Toilette; es sei denn, er schafft es von alleine! Es ist nicht entscheidend, was er diesbezüglich möchte sondern was er kann. Statt eines Weckers können Sie eine bestimmte, verschwörerische Handbewegung machen oder ein bestimmtes Lied singen, das Sie zuvor mit Ihrem Sohn abgesprochen haben. reagiert er nicht trotz direkten Blickkontaktes, bringen Sie ihn bitte konsequent zur Toilette. Legen Sie die Zeiten so, dass Sie so gut es geht ein Zwischendurch-Müssen verhindern. Er wird sich an diese Zeiten gewöhnen und auf diese Weise seine Blase "erziehen", wobei Ausnahmen natürlich immer die Regel bestimmen. Liebe Grüße und: bis bald?


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Hallo nochmal, danke für ihre tipps. als erste maßnahme haben wir heute früh die sonnenblumen fürs klogehen abgeschafft. damit er aber nicht traurig ist, dass er sein "sonnenblumenfeld" nicht weiter machen kann, gibt es jetzt sonnenblumen für gutes benehmen am tisch und fürs aufs wc-gehen, wenn wir das wollen. ich denke, das sind beides dinge, die von ihm persönlich zu steuern sind und nicht so komplex wie klogehen sind. außerdem versuchen wir seit gestern, unsere reaktionen zu ändern, wenn was daneben geht und ihn - wie sie vorgeschlagen haben - eher zu bedauern, dass er im nassen sitzt. bis jetzt hat er positiv reagiert. eine nasse hose hatten wir heute trotzdem schon. aber keine sorge, wie erwarten keine wunder ;-) danke nochmal. mfg, shopgirl


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