t_esa
Hallo! Ich habe nun einige Beiträge zu dem Thema gelesen, aber habe das Gefühl so ganz trifft keines unsere Situation. Unsere Tochter (knapp 3,5 Jahre) zwickt, haut, kneift usw. mehrmals täglich unseren Sohn (5 Monate). Ich fühle mich frustriert und hilflos, weil ich fast nur am schimpfen und verbieten bin, obwohl ich natürlich wie alle Eltern möchte, dass sich die Beiden gut verstehen. Ich kann vor allem nicht sagen, dass es aus bösartiger Absicht ist, sie liebt ihn offensichtlich, spielt auch schön mit ihm und möchte ihn andauernd küssen, aber es gibt immer diesen gewissen Moment wo es kippt und sie gewalttätig wird. Sie wirkt dann sehr angespannt, fletscht die Zähne und tut ihm weh. Meist weint er nichtmal, mir scheint er ist es von Beginn an gewoehnt von ihr. (es war von Geburt an so) Zur grundsätzlichen Situation: unsere Tochter ist ein Energiebündel mit einem starken eigenem Willen und ausgeprägten Wutanfällen wenn es nicht nach ihrem Willen geht. Wir haben auch viel Spass mit ihr, kommen aber auch fast täglich an unsere Grenzen so dass es (leider) zu Geschrei und Geschimpfe kommt, bis hin zu Verboten und Dauerdrohungen. Ich gebe mir da natürlich die Schuld, nicht entsprechend sinnvoll zu handeln und in meiner Unfähigkeit dann laut zu Schreien, sie in ihr Zimmer zu schaffen (oft unter Widerstand so dass ich leider auch sehr fest zupacke, was genauso falsch ist meinerseits). Schon vor der Geburt hatten wir diese Probleme mit ihr, ich kann also nicht sagen dass es sich deutlich verschlechtert hat. Das ist ein anderes Thema, ich möchte es aber nicht unerwähnt lassen, dass die Grundstimmung schon eher schwierig ist. Sie wird aber weder von uns geschlagen noch kann sie sich derartige Attacken bei irgendjemanden abgeguckt haben. (im Kindergarten auch nicht) Wir versuchen es immer mit reden, erklären und Mitgefühl wecken, aber uns geht langsam die Puste aus. Völlig verzweifeln lässt uns aber die Situation mit ihrem Bruder. Sie spielt mit ihm, albert rum, und plötzlich piekst sie ihn, dreht ihm den Arm um oder kniet sich auf den Brustkorb. Wir gehen natuerlich sofort dazwischen und nehmen die beiden auseinander, wir haben es ihr wirklich sehr sehr sehr oft in Ruhe und einfuehlsam erklärt, dass ihm das wehtut, er noch sehr klein ist usw. Manchmal lässt sie auch bei verbalem Eingreifen nicht ab, so dass wir sie mit viel Kraft und leider auch oft zu ruppig von ihm wegziehen müssen, um ihn zu schützen. Ebenso loben wir sie sehr oft, wenn sie liebevoll mit ihm umgeht oder ihm hilft. Wenn sie ihm wehtut entschuldigt sie sich immer anschliessend bei ihm, wobei das immer mehr zu einer dahingesagten Phrase verkommt, da es so häufig ist. Der Kleine ist extrem ausgeglichen und entspannt und lässt auch meist alles über sich ergehen, so dass sie uns dann sagt, dass er doch gar nicht weine… Heute morgen kam es dann dazu, dass ich annahm sie wäre bei meinem Mann stattdessen war sie im Schlafzimmer bei unserem Sohn. Als ich aus der Dusche kam bemerkte sie mich nicht, also wollte ich die beiden beim Spielen beobachten (auch um nicht wieder gleich zu rufen "lass ihn ihn Ruhe".) Sie war mit dem Ruecken zu mir gedreht und ploetzlich sah ich wie sie das Stillkissen nahm, auf sein Gesicht legte und sich drauf kniete. Eine Minute später und der Kleine wäre erstickt, ich konnte gerade noch hinflitzen. :( Daher nun die akute Anfrage. Ich arbeite von zuhause aus, so dass wir nach dem Kindergarten (nur vormittags 3h) immer zusammen Mittagessen (ohne dass der Kleine "stoert"), ich bringe sie zum Mittagsschlaf, mit Kuscheln etc, wir bringen sie abwechselnd abends ins Bett ebenfalls mit viel Zeit und Ruhe nur fuer sie. Da wir tagsueber eine Babysitterin haben (wir leben im Ausland, hier ist das ueblich) die sich dann oft um den Kleinen kuemmert, kann ich mich ihr sehr oft auch zu 100% widmen. Ich sehe spontan keine Moeglichkeit, ihr mehr Aufmerksamkeit oder Zeit zu widmen, denn sie hat hier schon die Priorität (eben auch um die allgemeine Harmonie zu wahren). Ihre aggressiven Gewaltausbrüche hat sie übrigens auch uns gegenüber, wenn sie sich eine Situation nicht gewachsen sieht oder an ihre Grenzen stösst und ihren Willen nicht bekommt. Ihrer besten Freundin gegenüber zeigt sie dasselbe Verhalten wenn sie in Streit geraten. Sie sagt dann auch, dass sie uns wehtun moechte und laesst nicht eher nach, bis zu uns gezwickt oder gehauen hat. Natürlich ist sie ansonsten ein wunderbares, aufgewecktes Kind, und genau deswegen tut es uns so leid, dass wir vielleicht mit unserem Fehlverhalten etwas in ihr kaputtmachen oder sie falsch verstehen. Wir wissen einfach nicht mehr weiter. Uns ist bewusst dass wir etwas anders machen müssen, nur was? Da wir wie gesagt nicht in Deutschland leben, können wir leider keine Beratungsstellen in Anspruch nehmen, wir erwägen jetzt mal mit einem Kinderpsychologen zu sprechen, aber vielleicht kann uns ja hier schon ein wenig geholfen werden :) Vielen Dank im Vorraus.
Christiane Schuster
Hallo t_esa Ihre Tochter möchte vermutlich "nur" die Reaktionen der "lebendigen Puppe" ausprobieren, während sie sich gleichzeitig mit beschriebenem Verhalten abzureagieren versucht. Mit 3,5 Jahren handelt sie nahezu ausschließlich spontan ohne gleichzeitig über die Folgen ihres Handelns nachdenken zu können. Das Sich-Entschuldigen wird sie von Ihnen gelernt haben und nun nachahmen ohne schon zu wissen, was eine Entschuldigung eigentlich bedeutet. Bitte achten Sie darauf, dass sich bewegungsintensive Aktivitäten mit ruhigen Beschäftigungen abwechseln. Da Ihre Tochter sehr aufgeweckt und aktiv ist empfehle ich Ihnen sie z.B. in einem Sportverein gezielt zu fordern und gleichzeitig im angemessenen sozialen Verhalten (Gemeinschaftssinn) zu fördern. Dass Ihre Tochter Ihnen oder einer Freundin weh tun möchte, halte ich für unwahrscheinlich und eher für eine Schutzbehauptung aus Unsicherheit. Bitte zeigen und sagen Sie ihr immer mal wieder WIE sie ihre jeweiligen (verärgerten) Stimmungen angemessen ausdrücken, bzw. mitteilen kann. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?
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