Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Theater beim Schlafengehen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Theater beim Schlafengehen

Blumeee

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Hallo!  Unsere Tochter war schon immer sehr autonom und willensstark, hatte als Kleinkind täglich Wutanfälle, die bis über eine Stunde dauern konnten .. mittlerweile ist sie fast 4, die Schreianfälle sind besser, aber es fällt ihr immer sehr schwer, Entscheidungen und Regeln zu akzeptieren. Das Zubettgehen ist jeden Tag so ein Theater, dass ich es ehrlich nicht mehr aushalte.  Wenn ich merke, dass sie müde ist, schlage ich vor ins Bett zu gehen, das funktioniert meist gut (Zähne putzen, Pyjama..), aber sobald wir in ihrem Zimmer sind geht das Theater los: Sie sagt, sie ist nicht müde, will nicht schlafen, brüllt wie verrückt, wenn ich das Licht ausmache, steht wieder auf und schaltet das Licht ein.  Wenn ich sage, dass ich müde bin und mich jetzt in mein Bett legen werden, brüllt sie noch mehr. Ich weiß nicht, was ich tun soll. Wenn wir ausgemacht haben, 2 Bücher, brüllt sie nach dem zweiten Buch los. Wenn ich ihr drohe, dass sie in Zukunft alleine ins Bett gehen muss, droht sie mit irgendwelchen Dingen zurück (heute hat sie gesagt, sie geht dann weg zu einer anderen Familie und ihren Bruder nimmt sie mit..) Ich kann einfach nicht mehr jeden Abend diese Kämpfe austragen. Mit ihrem Vater ist es auch nicht besser..  sie ist extrem sprachgewandt und wahnsinnig empfindlich was ihre Grenzen betrifft. Übrigens ist sie überall anders (Kiga, Großeltern..) das bravste Kind der Welt, hat nur zuhause diese Ausraster. Haben Sie Tipps?  Danke!     


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Blumeee, Sie schreiben, dass Sie Ihrer Tochter vorschlagen, ins Bett zu gehen. Benutzen Sie gerne deutlichere Worte bei den Dingen, die Ihnen wichtig sind. "Es ist Zeit fürs Bett. Wir gehen jetzt zum Zähneputzen." Bestenfalls gibt es auch einigermaßen feste Zeiten dafür, da sich der Körper Ihrer Tochter auf diese festen Zeiten einstellt und sie besser zur Ruhe kommen kann. Auch alle weiteren Rituale sollten gleichbleibend sein. Entweder wird jeden Abend ein Gute-Nacht-Lied vorgesungen und dann ist Schlafenszeit oder es gibt jeden Abend eine Geschichte/ein Buch vorgelesen oder eine kleine Massage. Auf diese Weise können Sie nach einer Ritualisierung, die ein paar Tage brauchen wird, den täglichen kleinen Machtkämpfen, "noch ein Buch" aus dem Weg gehen. Überlegen Sie für sich Eltern, wie das Bettgehritual weiter aussehen kann. Wird nach der Gute-Nacht-Geschichte ein Küsschen gegeben und das Licht ausgeschaltet oder gibt es noch eine kleine Kuscheleinheit? Jeder Abend sollte zur Gewöhnung gleich gestaltet werden. Bleiben Sie immer noch im Zimmer Ihrer Tochter oder verlassen Sie es für gewöhnlich? Auch hier sollte es feste Abläufe geben. Schalten Sie das Licht aus und Ihre Tochter steht wieder auf, dann bleiben Sie vor der Zimmertür stehen und schreiten ein, sobald Ihre Tochter das Bett verlässt und bringen sie ins Bett zurück, noch bevor sie den Lichtschalter erreicht. Führen Sie es so lange durch, bis Ihre Tochter verstanden hat, dass das Aufstehen keinen Erfolg bringt, da sie erst gar nicht bis zum Lichtschalter kommt. Passen Sie Ihr Vorgehen so an, dass für Ihre Tochter ein klarer, immer wiederkehrender Ablauf erkennbar wird. Viele Grüße Sylvia


Blumeee

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Danke für die Antwort!  Jetzt ist es so, dass sie, wenn ich sie zum Beispiel daran hindere, den Lichtschalter zu erreichen, komplett ausrastet. Das tritt sie um sich, schreit, haut und lässt sich nicht zurück tragen.. und wenn dann springt sie gleich wieder auf.. ich will Totentuch nicht mit ihr kämpfen anfangen, aber anders bleibt sie nicht Bett!  wie reagiere ich dann? 


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Blumeee, bleiben Sie vorübergehend am Bett Ihrer Tochter sitzen, bis sie eingeschlafen ist. Gerne legen Sie dazu ein Hand auf ihren Bauch, damit sie Sie spüren kann und mit dem Gefühl der Nähe besser zur Ruhe finden und liegenbleiben kann. Viele Grüße Sylvia


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