Lene78
Liebe Frau Ubbens, eine Frage beschäftigt mich seit Wochen: meine Tochter (fast 3) und eine ihrer Kita-Freundinnen (3) streiten sich bei privaten Treffen ständig um Spielsachen. Meine Tochter ist dabei immer etwas „passiv“, lässt sich oft Sachen wegnehmen und weint dann, die Freundin ist eher der forsch, dreht aber auch zur Dramaqueen auf, wenn meine Tochter sich mal wehrt, was sie zunehmend auch tut. Was mich bei den letzten Treffen zunehmend stört: die Eltern ihrer Freundin sind beide auf dem Standpunkt „Wenn ihr euch nicht einigen könnt, spielt eben niemand damit.“ und kassieren das begehrte Stück ein (übrigens auch, wenn wir zusammen bei einer dritten Freundin sind). Bisher habe ich dazu nichts gesagt, finde es aber gefühlsmäßig falsch, die Auseinandersetzung abzuwürgen. Sie sollen ja auch lernen, sich zu einigen. Zwei Minuten später streiten sie sich dann eben um das nächste Spielzeug. Wie sehen Sie das? Liebe Grüße, Lene
Liebe Lene78, den Tipp, vor den Besuchen abzusprechen, welche Spielzeuge an die Seite gelegt werden, gebe ich auch. Statt die Kinder sich alleine einigen zu lassen, würde ich in den nächsten Monaten noch dazu raten, als Eltern einzugreifen. Wer das Spielzeug zuerst hatte, darf es noch ein Weilchen behalten. "Jetzt hat ... die Puppe. Wenn ... nicht mehr damit spielt, kannst du sie haben." Die Kinder müssen jetzt erst einmal lernen, dass es auch ein Nacheinander gibt. In dieser Lernphase brauchen sie noch die Eltern. Viele Grüße Sylvia
Astrid
Ich finde, es kommt sehr darauf an, wem das Spielzeug gehört. Dreijährige wissen ja schon ganz genau, was ihnen gehört, und man darf das nicht übergehen. Das Spielzeug wegzunehmen, finde ich nicht richtig. Man kann den Eigentümer des Spielzeugs bitten, es für einige Minuten zu teilen oder zu leihen. Wenn das nicht geht, geht es eben nicht. Ich würde da nichts erzwingen. Du könntest, wenn die anderen Mädchen Euch besuchen, vorher mit Deiner Tochter klären, was benutzt werden darf, und was sie auf keinen Fall abgeben möchte. Diese Dinge kann man dann außer Reichweite schaffen. Sie kann ein paar Dinge aussuchen und zurechtlegen, die ihre Freundinnen mitbenutzen dürfen. Auch wenn es nervig ist, dass die Kids nicht teilen wollen oder sich streiten: Was einem gehört, gehört einem. Auch wir würden ja unser Auto oder andere persönliche Dinge vermutlich nicht mit jeder Freundin teilen wollen, und Kindern geht es eben ganz genauso. Mit drei schaffen sie es oft auch noch nicht, über ihren Schatten zu springen. Wenn eine andere von den Müttern den Kids ein Spielzeug wegnimmt, das Deiner Tochter gehört, ist das nicht richtig. Es gehört ihnen ja nicht. Ich würde es - um des lieben Friedens Willen - dann freundlich an mich nehmen. Du kannst Deiner Maus dann sagen, dass Du es zur Seite legst bis später. Dass es also ihr gehört, aber es besser ist, wenn es im Regal verwahrt wird, weil es sonst immer wieder Streit gibt. Wenn das Spielzeug nicht Deiner Tochter gehört, kannst Du natürlich wenig machen. Die betreffende Mutter kann es dann natürlich wegnehmen. Du könntest höchstens sagen, dass Du es besser fändest, die Kinder fänden eine Lösung. LG
cube
ich stimme Astrid grundsätzlich zu. Nur eine Sache sehe ich etwas anders: ich würde ein Spielzeug auch nicht selbst beiseite legen um des lieben Frieden Willens. Im Grund heißt das ja dennoch: ihr könnt euch nicht einigen, dann bekommt es halt keiner. Einigen heißt nicht immer, daß beide damit spielen dürfen. "Einigen" kann und darf auch mal heißen; das will ich aber gerade nicht hergeben, teilen oder abwechseln und nehme dafür in Kauf, daß du dann auch mal sauer auf mich bist. Da wäre ich eher auf der Seite meines Kindes und würde ihm diese Entscheidung über sein Spielzeug zugestehen. Gerade wenn ein Kind sonst eher "unterwürfig" in solchen Situationen ist, würde ich es darin stärken wollen, nicht immer den anderen alles Recht machen zu müssen. Bitte nicht falsch verstehen: ich will hier keine Egoisten ranzüchten - ich rede von einzelnen Situationen, in denen man einfach auch mal "Nein" sagen dürfen soll.
Lene78
Vielen Dank für Eure Antworten! Ja, das Problem ist tatsächlich, dass die Eltern (meist Mutter) der Freundin eben auch Spielzeug weglegen, was meiner Tochter oder besagter dritten Freundin gehört, und das stört mich so, weil ich es irgendwo auch übergriffig finde. Grundsätzlich bin ich auch der Meinung, wem das Spielzeug gehört, der hat mehr Rechte. Astrid, deinen Tipp mit dem vorher besprechen, welches Spielzeug für alle ist bei Treffen, ist super, das werde ich beim nächsten mal vorher mit meiner Maus besprechen. Besagte Freundin hat nämlich auch Spaß daran, ihr das liebste Kuscheltier wegzunehmen, und sie weiß genau, dass meine Tochter dann ausflippt (das Tierchen habe ich dann allerdings auch schon kassiert und meiner Tochter zurückgegeben). @cube: Hab ich nicht falsch verstanden :-) Ich sehe das wie du, es geht ja nicht darum, kleine Egoisten heranzuziehen, aber ich finde eben auch, dass „einigen“ auch mal bedeuten kann „Okay, wir sind uns nicht einig.“ Dann ist das eben so und beide müssen es aushalten, mal sauer auf die jeweils andere zu sein. Dieses Abwürgen der Diskussion um ein Spielzeug durch Wegnehmen stärkt m.E. nicht gerade die Konfliktfähigkeit der Kinder.
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