Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Spielen beim Essen

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Spielen beim Essen

Gipsy-jessy

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Hallo mein Sohn ist 16 Monate wiegt ca 9,2 kg bei 75cm in etwa. Bei Geburt : 2620gr 47cm. Von Anfang an war ich da ängstlich und wollte das er auch gut isst. Ich musste bei Einführung der Beikost schnell lernen das es nicht nach Lehrplan läuft. Er hat immer nur 4-5 löffel gegessen und wollte immer nur stillen. Ich habe wohl auch Druck weitergegeben den ich uns unnötig gemacht habe. Ich habe dann fingergood eingeführt und ihn einfach selbst machen lassen. Mit ca 13 Monaten hat er sich mit dem Löffel füttern lassen, zu meiner Überraschung. Nun ermuntere ich ihn schon länger mit dem Löffel und Gabel zu üben. Ich lasse ihn dann trotzdem auch mit den Händen essen und etwas experimentieren. Nur gibt es vermehrt Phasen da scheint mein Sohn sich zu langweilen. Leider habe ich angefangen ihn beim Essen mit zb Tupperware, Besteck und andere Küchenhelfern spielen zu lassen während ich ihn füttere. Er isst also ein paar bissen selbst und dann will er nicht mehr. Er verlangt schon das "Spielzeug" und isst dann mit gespitzen Lippen so nebenbei weiter. So läuft es meist nur beim Mittagessen. Heute Abend hat er geweint (er bekommt Backenzähne und wir haben immer so gut wie pünktlich die selben Essenszeiten) er hatte Hunger, wohl auch müde. Er hat etwas gegessen dann ein riesen Drama gemacht geweint zu meiner Brust gezeigt (wird noch zum einschlafen gestillt). Dann gab ich ihm was zum beschäftigten und er hat sich sein Brot mit glücklicher mine füttern lassen (eigentlich soll und darf er das selbst essen). Ich muss gestehen das ich oft die Chance nutze wenn ich ihn füttere und er spielt, dass ich ihm Sachen gebe die er eigentlich nicht isst wenn er sie selbst in den Mund schiebt zb Kichererbsen. Ich freue mich, dann weiß ich das er was gesundes im Magen hat. Ich befürchte aber das ich einen falschen Weg gehe. Kann mein Kind dadurch essgestört werden? Ich habe Angst das er zuwenig isst wenn ich ihn nicht spielen lasse, er will dann nicht mehr, beschwert sich. Bitte geben sie mir einen Rat auch wie weit ein Kind in dem Alter selbstständig essen sollte, darf es überhaupt noch gefüttert werden? Wann sollte ein Kind seine Mahlzeiten schon einigermaßen mit Besteck essen können? Danke..


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Gipsy-jessy, gerne darf Ihr Sohn lernen, dass Essen Essen ist und Spielen Spielen. Gerne gehen Sie in kleinen Schritten vor. Der eine kann sein, die Plätze am Tisch zu verändern, so dass Ihr Sohn das Spielen nicht mit seinem "Stammplatz" verbindet. Vielleicht haben Sie auch die Möglichkeit für ein paar Tage in einem anderen Raum zu essen. Ansonsten unterbrechen Sie die Mahzeiten, wenn Ihr Sohn nicht mehr (ohne Spielzeug) essen möchte. "Du magst nicht mehr essen, dann setze ich dich runter und du kannst spielen." Ihr Sohn wird sich melden, wenn er Hunger hat. Achten Sie darauf, dass Ihr Sohn zu den Mahlzeiten auch wirklich Hunger hat. Lassen Sie ggf. Zwischenmahzeiten weg. Probieren Sie aus, wie gerne Ihr Sohn isst, wenn er "nur" 3 Mahlzeiten am Tag bekommt. Ihr Sohn muss noch lange nicht mit 2-teiligem Besteck essen können. Manche Kinder können mit 16 Monaten mit dem Löffel oder der Gabel essen, andere noch nicht. Manchen ist es auch einfach zu anstrengend und sie lassen sich aus dem Grund lieber füttern. Das ist mit 16 Monaten völlig in Ordnung. Viele Grüße Sylvia


cube

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Also komplett mit Besteck essen - nein. Manche Kinder könne das, andere nicht. Mit einem Besteckteil wie Löffel oder Gabel sehe ich auch bei anderen Kleinkindern in dem Alter. Mit komplettem Besteck - das muss er sicher noch nicht. Das Problem mit dem Spielen beim Essen damit Kind etwas isst, kenne ich. Eine Zeit lang haben wir das auch gemacht bzw. zugelassen, dann aber unterbunden. Grund: er soll eben selbst essen bzw. bewusst essen - auch, wenn er dann nicht alles isst. Das Spielzeug ist ja eigentlich eine Ablenkung vom Essen. Er achtet nicht mehr darauf, was er isst und evt. auch nicht, ob er nicht eigentlich schon satt ist. Und bei euch scheint es dazu überzugehen, dass er eben gecheckt hat, dass euch das Essen so wichtig ist, dass er euch mit dem Spielzeug einfordern oder eben nicht essen auch schön an der Leine hat ;-) Natürlich nicht bewusst im Sinne von "ah, ich guck jetzt mal wie Mama macht was ich will wenn ich nicht esse". das läuft unbewusst ab - aber er setzt es eben als Mittel zu seinem Zweck ein. Am gedeckten Tisch ist noch kein Kind verhungert. Und die allerwenigsten Kinder essen alles oder immer das, was einmal gemocht wurde. Das kann von der geliebten Banane ganz schnell zu "bähh, Banane mag ich nicht" wechseln und 5 Wochen später wieder zurück - normal. Ich würde das Spielzeug nach und nach reduzieren. Dass er bei Schmerzen lieber gestillt werden möchte ist total normal! Es ist erstens schmerzfreier als kauen und zweitens natürlich auch Beruhigung durch Körperkontakt. Das war bei uns auch so - bei Krankheit, Stress, Schmerzen wurde mehr gestillt als sonst. Ja, je mehr du den Druck rausnimmst, das er ja essen muss, weil er sonst sicher zu wenig isst, abnimmt etc umso mehr macht ihr Essen zu etwas, was nicht mehr dem Genuss dient. Dann wird es zu etwas, wo Mama/Papa offenbar immer ganz aufgeregt sind - und Kind dann auch oder merkt eben, was er damit alles erreichen kann wenn er nicht isst.


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