Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Sohn versucht Macht auszuüben

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Sohn versucht Macht auszuüben

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Hallo liebe Frau Schuster, ich bin mit dem aktuellen Problem mit meinem 5,5 Jahre alten Sohn überfordert. Ich bin selber Erzieherin und mein Mann und ich nehmen uns viel Zeit für unsere zwei Söhne. ( der Andere ist 4Jahre alt) Auch lese ich sehr viel über den feinfühligen Umgang mit Kindern, um sie nicht zu brechen usw.-auch auf Grund meiner Ausbildung. Wie schon gesagt, zeigen wir unserern Kindern täglich sehr stark wie sehr wir sie lieben und führen ein richtig harmonisches Familienleben-ich kann es anders nicht sagen. Jetzt zu meinem Problem: Im letzten Sommer hat sich mein Sohn mit seinem besten Freund in ein anderes Zimmer verkrochen und die beiden haben sich gegenseitig im Genitalbereich berrührt. Nun ist das ja ansich nichts schlimmes, aber mein Sohn hat dann wohl angefangen, Druck auszuüben und seinen Freund zu manipulieren, er möge ihn doch unter anfassen, sonst dürfe er nicht mit diesem und jenem spielen. Wir haben dann mit unserem Sohn gesprochen, dass das nicht geht usw. Lange Zeit war Ruhe, so dass ich schon gar nicht mehr an diesen Vorfall dachte. Doch jetzt wurde ich von seiner Erzieherin angesprochen, dass er es schon wieder bei seinem besten Freund und auch noch bei einem anderen Mädchen getan hätte. Es geht ihm offensichtlich darum "Macht" auszuüben. Denn momentan hat er sich auch einer "Jungenbande" angeschlossen, wo er offensichtlich die große Klappe hat und seinen besten Freund absichtlich ausschließt und die Macht (verbal) auskostet. Ich kann nicht sagen, dass mein Sohn keine Empathie besäße, er hat schon oft gezeigt, wie empatisch er sein kann und ich glaube auch nicht, dass er sehr verunsichert ist, weil wir gerade so gut harmonieren. Selbstverständlich ist er auch niemals sexuell mißbraucht worden. Ich bin tief-traurig und total ratlos wo dieser Wunsch nach Machtausleben herkommt. Er ist schon sehr temperamentvoll und braucht sehr klare Grenzen, aber dennoch stellt er mich hiermit vor ein großes Rätsel. Ich bin tief beschämt!!! Ein Termin bei der Erziehungsberatungsstelle ist vereinbart, ich hoffe sehr,dass diese mir weiterhelfen kann. Können Sie mir irgendwas sinnvolles dazu sagen? Viele liebe und traurige Grüße


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Hallo Ratsuchende Meiner Ansicht handelt sich Ihrer Schilderung nach um 2 Probleme: 1. Die Sexualität Ihres Sohnes und 2. Das Streben nach Macht in der Interaktion mit ca. Gleichaltrigen. Kann es sein, dass Sie auf Grund der großen, familiären Harmonie auch sehr offen mit Sexualität umgehen und damit Ihren Sohn ein wenig überfordern, sodass er auf seine Art das Unverstandene zu verarbeiten sucht? Versuchen Sie bitte einmal Ihrem Sohn verständlich zu machen, dass der Genitalbereich, bzw. die Sexualität etwas Wunderbares, aber auch etwas sehr Persönliches ist, was möglichst in der Familie besprochen werden sollte. Auch ist der Intim-Bereich ganz besonders empfindlich, was er daran erkennt, dass er stets bekleidet sein sollte, bei Erwachsenen wachsen zum zusätzlichen Schutz dort verstärkt Haare. Daraus folgt, dass er seinen Penis nur mit gewaschenen Händen und keinesfalls mit irgendwelchen Gegenständen anfassen sollte. Wurde evtl. das Thema Sexualität auch im Kiga thematisiert? Ihre Söhne erhalten zuhause sehr viel Beachtung - vielleicht zuviel?- Wird stets auf ihre Wünsche eingegangen ohne dass sie erfahren, dass auch Andere Wünsche und Bedürfnisse haben, die erfüllt werden möchten? Haben Sie mit den Kindern geübt, nach Kompromissen zwischen unterschiedlichen Wünschen und Meinungen zu suchen? Stehen die Kinder stets im Mittelpunkt, versuchen sie, diesen Mittelpunkt auch in der Interaktion mit ihren Freunden anzustreben und zu verteidigen.- Nun konnte ich Ihnen keinen konkreten Tipp geben, aber vielleicht Denkanstöße? Vielleicht liege ich aber auch ganz falsch und habe Ihre Anfrage nicht richtig interpretiert. Ein kurzes Feedback würde mich darum freuen. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, lieben Dank erstmal. Ja, wir sind schon sehr symbiotisch und ich weiß, dass es echt zu viel ist. Ich habe mich kurzfristig noch mit einer anderen Erzieherin unterhalten, die meinte, dass er zur Zeit wieder extrem frech sei und enorm austestet, was ja immer irgendwie an einer geringen Grenzsetzung unsererseits liegt. Das nehme ich auch sehr ernst, wir müssen wieder mal tüchtig anziehen. Wir reden eigentlich gar nicht über Sexualität! Allerdings hat mich mein Sohn schon häufiger nackt unter der Dusche gesehen und ich bin immer sehr unbefangen damit umgegangen. Er ist aber vom Charakter sehr nach außen gewannt und liebt diese Grenzgänge. Aber kann das ein Grund sein, andere Kinder zu nötigen ihn anzufassen? Vielen Dank


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