Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Sohn schreit mich nur noch an (haut, beißt und zieht mir an den Haaren)

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Sohn schreit mich nur noch an (haut, beißt und zieht mir an den Haaren)

spanisheye

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Mein Sohn (fast 3) ist sehr anstrengend zur Zeit. Er haut, beißt, zieht an meinen Haaren und schreit mich ständig an. Das Schreien ist nicht mehr auszuhalten. Er tut es nicht aus Wut, das würde ich verstehen. Nein es ist in allen Situationen. Es ist wie als würde er mich provozieren wollen. Dabei dachte ich immer Kinder in dem Alter können und wollen das nicht. Hauen und Haare ziehen macht er auch ohne ersichtlichen Grund. Er macht es wenn er fröhlich, aufgeregt, entspannt etc ist. Es wirkt vollkommen willkürlich. Wir sitzen zum Beispiel zusammen auf dem Sofa oder spielen und plötzlich zieht er mir an den Haaren/beißt oder haut mich. Er setzt sich an dem Tisch um zu essen und schreit mich plötzlich an. Wenn er es zur Aufmerksamkeit dient oder macht, weil er etwas möchte ignoriere ich es und erkläre ihm das ich nicht reagiere wenn er mich anschreit. Manchmal habe ich das Gefühl er ist richtig aggressiv mir gegenüber. Bei seinem Vater macht er das nicht. Auch habe ich das Gefühl es hängt nicht wirklich mit der Autonomiephase zusammen. Ich unterstütze es so gut es geht. Oft muss ich motivieren etwas selbst zu probieren. Wir haben leider schon alles probiert. Ganz leise reden, Strafen, ruhig zureden, erklären. Nichts funktioniert. Wir haben alles auch längere Zeit ausprobiert. An manchen Tagen ist es so schlimm, das brüllen das ich dann richtig genervt bin (Papa auch) und auch schon mal zurück gebrüllt habe. Ich weiß, das ist nicht richtig. Aber es geht nun seit sehr vielen Wochen und wird nur schlimmer. Es wird nicht ansatzweise besser. Ich bin dazu hochschwanger. Die Strafen habe ich versucht logisch zu vergeben. Bspw er liebt es an meinen Haaren zu spielen. Wenn er aber an meinen Haaren zieht und mir weh tut, darf er sie nicht mehr anfassen. Natürlich sind sie nicht immer logisch. wir geraten auch an unsere Grenze. An manchen Tagen habe ich das Gefühl ich drohe nur noch. Dann drehen wir uns im Frustkreis. Er kooperiert nur noch selten. Was auf der einen Seite normal ist, aber teilweise wiederholt er es erneut/mehrmals sobald ich es sage er soll das bitte nicht tun. Ich rede mir den Mund fusselig, aber nichts. Ich versuche so viele es geht auch zu kooperieren. Lasse ihm Zeit und zeige Verständnis etc. Aber das kommt bei ihm auch nicht an. Wir sind konsequent in unseren Handlungen und Vorgehensweisen (natürlich nicht auf Strafen bezogen). Wir kuscheln viel. Er schläft bei uns im Bett. An fehlender Beschäftigung liegt es nicht.er macht es auch wenn wir draußen sind. In die Kita geht er erst mit 3,5. Früher ist nicht möglich. Er war ein Schreikind und ich habe auch das Gefühl das er ein High Need Kind ist. Er war schon immer sehr anstrengend und fordernd. Er hat seit er 2 ist extreme Wutanfälle. Doch jetzt wird es immer schlimmer. Er war und ist schwer zufrieden zu stellen. Er hat schon immer viel geweint und genörgelt. Diese Schreiattacken hatte er schon öfters. Aber jetzt hat ist am schlimmsten. Seine wut kommt nicht in Phasen, sondern sind eigentlich ständig präsent. Er wird bald großer Bruder. Hängt das zusammen? Haben sie ein paar Tipps? Ich bin mit meinem latein am Ende.


Sylvia Ubbens

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Liebe spanishheye, wie viel Bewegung bekommt Ihr Sohn tagsüber? Sie schreiben, dass er Sie auch draußen anschreit. Spielt er für sich im Garten oder sorgen Sie dafür, dass er sich viel bewegt, damit er auch ordentlich ausgepowert ist? Er kann Laufrad fahren, im Wald über Baumstämme klettern, sich auf dem Spielplatz austoben usw.. Besuchen Sie mit ihm zusammen ein Eltern-Kind-Turnen, einen Spielkreis o.ä..? Ihr Sohn bekommt zwar Ihre Aufmerksamkeit, bekommt er aber auch Abwechslung? Die Abwechslung, so scheint es, sucht Ihr Sohn darin, dass er Ihre Reaktionen herausfordert. Versuchen Sie, in den kommenden zwei Wochen, Ihren Sohn körperlich herauszufordern (viel Bewegung an der frischen Luft). Zudem versuchen Sie ruhig zu bleiben, wenn er schreit. Erklären Sie ihm nur immer wieder, dass er es bitte leisen sagen soll und kommen ansonsten seiner Bitte/Aufforderung nicht nach. Wichtig ist, möglichst nicht selbst laut zu werden. Viele Grüße Sylvia


spanisheye

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Nachtrag: ich habe die Wutanfälle von anfang an gespiegelt und begleitet. Es fällt mir zunehmend schwerer, das so weiter zu machen, da die Wutanfälle derart massiv sind. Ich muss teilweise wirklich den Raum verlassen, weil diese Dauergenörgel und Geschreie mich wirklich nervt.


spanisheye

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Wir gehen seit 1,5 Jahren zum Turnen umd sind fast täglich auf dem Spielplatz. Sogar an kalten Tagen. Im Garten spielt er nur im Sommer. Der ist aber klein, daher gehen wir raus. Ja er bekommt viel Bewegung. Gerade waren wir 1 Stunde draußen, Laufrad fahren am Feldrand. Kaum zu Hause angekommen gleiches Spiel wie immer. Ich habe kein Auto,.kann also nicht irgendwo hinfahren. Daher kann ich nur bedingt Abwechslung am vormittag anbieten. Wir fahren oft mit dem Bus in die Stadt. Da läuft er gerne mal 2 bis 3 Stunden.


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe spanisheye, da hilft dann wohl nur, tatsächlich konsequent durchzugreifen, insofern, dass Sie in ruhigem Ton darauf hinweisen, dass Sie nicht auf das Geschrei reagieren werden oder sogar den Raum verlassen, weil Sie nicht angebrüllt werden wollen. Ebenso beim Haareziehen, Hauen und Beißen. "Ich möchte nicht von dir gehauen (gebissen, an den Haaren gezogen) werden und gehe darum in einen anderen Raum." Welche Konsequenz zieht Ihr Sohn nach etwa zwei Wochen daraus? Viele Grüße Sylvia


spanisheye

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Genauso mache ich es bereits seit ein paar Wochen und er flippt dann aus und schreit, er sagt dann: ich soll bei ihm bleiben und nicht weggehen. Tu ich es trotzdem tobt er wie ein wilder. Wir hatten das heute morgen gerade wieder. Wir haben gefrühstückt, dann schreit er mich nur noch an. Ich habe das Frühstück unterbrochen und habe mich aufs Sofa gesetzt. Er wollte das ich bei ihm bleibe. Habe gemeint das ich erst wieder zum frühstück zurück komme, sobald er mich nicht mehr anschreit. Er hat dann 30 Minuten lang geschrien und getobt und an meinem arm und Bein gezogen und gesagt er soll an den Tisch kommen. Er hat sich kaum beruhigt. Erst als wir ins Schlafzimmer sind, hat er sich beruhigt.


Aniof

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Hallo spanisheye! Darf ich fragen, wie es bei euch weiterging? Ich sehe keine weiteren Antworten seitens der Beraterin. Danke und Gruß! Aniof


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