Rhabarber Barbara
Hallo Frau Ubbens, Unser Sohn ist 3,5 Jahre alt und befindet sich gerade im Prozess des Trockenwerdens. Es gelingt ihm immer öfter rechtzeitig zu merken, wenn er muss (Urin, Stuhlgang fällt ihm noch schwer) und er pinkelt ins Klo, bzw neuerdings irgendwie plötzlich lieber ins Töpfchen. Ob er eine Windel möchte oder nicht, lasse ich ihn zuhause ganz wertfrei selbst entscheiden, wenn etwas daneben geht, kein Drama, wenn es klappt super. Immer wieder weigert er sich jedoch im Falle eines Unfalls, die nasse Hose auszuziehen (das würde mich noch nicht so stören), manchmal legt er sich damit auch noch absichtlich in unser Bett oder auf das Sofa. Jeglicher Unterbindungsversuch endet in einem heftigen Wutausbruch, ich kann ihn nur wegtragen und das um sich schlagende Kind daran hindern wieder ins Bett zu gehen. Nun hat das Ganze eine neue Ebene erreicht. Wenn er wütend ist, pinkelt er absichtlich auf den Boden, Teppich oder wo er eben gerade steht. Auch hier enden Unterbindungsversuche in einer totalen Eskalation. Ich versuche ihn liebevoll darauf hinzuweisen, dass er nur ins Klo, Töpfchen oder die Windel pinkeln darf und nehme ihn zumindest wenn er auf Bett oder Sofa ist runter, was aber dazu führt, dass er total ausrastet. Ich begleite den Ausraster bis er sich von mir trösten lässt (kann gerne mal bis zu 30 Minuten dauern) und versuche in einem ruhigen Moment noch einmal mit ihm darüber zu reden, warum er in dem Moment so wütend geworden ist und, dass es mich auch wütend macht, wenn er mit Absicht auf die Möbel pinkelt und, dass ich ihn deswegen weggetragen habe. Trotzdem ist die Situation nun schon öfter vorgekommen und ich fühle mich damit irgendwie total hilflos. Es fällt mir sehr schwer dabei ruhig zu bleiben, weil mich dieses Verhalten wirklich sehr provoziert und mir auch nicht klar ist, was er damit bezwecken möchte. Wir schenken ihm wirklich viel Aufmerksamkeit (er war schon immer sehr sensibel, wenn man es so nennen will "high need") und achten auf seine, aber auch auf unsere Bedürfnisse, aber was in diesen Situationen in ihm vorgeht, verstehe ich einfach nicht. Ich glaube auch nicht, dass er es aus Versehen macht, er drückt extra den Urin raus. Ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Oft hört man das Kind soll beim Aufwischen helfen, das könnte ich aber höchstens mit Gewalt erreichen und das will ich nun wirklich nicht. Ich will ihn auch nicht erniedrigen oder mit Strafen drohen. Ich würde gerne verstehen, was er braucht, damit er das nicht tun muss, während ich gleichzeitig meine eigene Wut im Zaum halten muss. Vielleicht haben Sie ja noch einen Tipp für mich! Viele Grüße, Barbara
Liebe Barbara, besucht Ihr Sohn einen Kindergarten? Wie ist es da? Schafft er es dort rechtzeitig auf die Toilette oder trägt er im Kindergarten eine Windel? Wie ist es, wenn Sie draußen unterwegs sind. Hat es für Ihren Sohn in der letzten Zeit Veränderungen gegeben? Umzug, Geschwisterkind, Kindergartenstart oder ähnliches? Wo sind Sie, wenn diese "Unfälle" passieren? Sprich, spielt Ihr Sohn viel alleine oder sind sie meist dabei? Merkt er, wenn die Blase voll ist, wenn sie bei ihm sind oder geht es dann auch in die Hose? Wenn er absichlicht auf den Boden pinkelt, zieht er sich dazu vorher die Hose runter oder bleibt er angezogen und der Urin läuft das Bein runter auf den Boden? Melden Sie sich gerne noch einmal, damit ich gezielter antworten kann. Viele Grüße Sylvia
Rhabarber Barbara
Danke für die schnelle Antwort! Er geht in die Kita seit er 1 ist, seit Januar in den Elementarbereich, hat im Februar einen kleinen Bruder bekommen, das war eine turbulente Zeit. Im Kindergarten und unterwegs trägt er noch Windeln, zuhause sagt er manchmal Bescheid, dass er Pipi muss, wir gehen aufs Klo und danach lassen wir die Windel bis zum nächsten Unfall weg. Meistens merkt er es in dieser Zeit, wenn die Blase voll ist, sagt bescheid und pinkelt ins Töpfchen oder die Toilette und ist ganz stolz. Wenn etwas daneben geht, biete ich ihm eine frische Hose an und frage ihn, ob er eine Windel möchte oder weiter probieren. Meistens entscheidet er sich für die Windel, aber wenn er sowieso die nasse Hose anbehalten will (passiert oft, auch wenn die Windel überquillt, lässter sie oft nicht wechseln), geht es los, dass er dann eben nass in unser Bett geht und so. Gestern hat er sich beim Spielen mit Wasser nass gemacht, deshalb Hose und Windel ausgezogen und war extrem sauer darüber, dass ich ihn daran gehindert habe, das Bad komplett unter Wasser zu setzen. Dann hat er angefangen auf den Boden zu pinkeln und als ich ihn daran hindern wollte erst recht gleich nochmal in seinem Zimmer auf den Teppich und auf dem Sofa. Wir sind von wirklich trocken werden noch weit entfernt. Trotzdem glaube ich, dass er genug Kontrolle hat, in dieser Situation absichtlich zu pinkeln.
3wildehühner
Für mich hört sich das so an, als sei dein Sohn noch nicht so weit, ohne Windel zu sein. Dass er sie oft nicht möchte , liegt wahrscheinlich daran, dass er merkt, dass du möchtest, dass er keine Windel mehr benutzt, und auch, weil ihm suggeriert wird, dass er dann "groß" ist, wenn er windelfrei ist. Deshalb solltet ihr Eltern das in die Hand nehmen und darauf bestehen, dass er eine Windelpants(Sicherheitsunterhose) anzieht, die er bei Bedarf wie eine Unterhose selber runterziehen und wieder hochziehen kann. Erklärt ihm, dass es nichts damit zu tun hat, ob er groß oder klein ist, wenn er Windeln trägt. Ich hatte das damals mit meiner mittleren Tochter, als sie 2,5 Jahre alt war. Sie wollte unbedingt windelfrei sein, aber es klappte auch nicht ohne häufiges Einnässen. ich habe dann für sie entschieden, dass sie ab sofort Windelpants trägt. Zunächst fand sie das etwas blöd, aber bereits nach einem Tag konnte ich feststellen, dass sie viel ausgeglichener war. Ein Vierteljahr später wurde sie dann von sich aus von heute auf morgen trocken und sauber. Die Windel liegt leer, so dass wir sie dann weglassen konnten, und es gab dann auch so gut wie nie irgendwelche Unfälle.
Liebe Barbara, Ihr Sohn ist noch nicht so weit, um zuverlässig trocken zu sein / zu werden. In dieser Phase nehmen Sie gerne den Druck raus und lassen auch zu Hause wieder die Windel / Pants an. So lange Ihr Sohn mal eine Windel an hat und mal nicht, wird er sich noch eine ganze Weile schwertun, wirklich trocken zu werden. Er muss jedes Mal überlegen, ob er eine Windel trägt oder nicht und dann ist es oft zu spät, zur Toilette oder zum Töpfchen zu gehen. Erst, wenn die Windel / Pants ganze Tage trocken bleibt, sollte darauf verzichtet werden. Sobald die Windel weggelassen wird, sollte sie konsequent weggelassen werden. Kinder, die absichtlich irgendwohin pinkeln, suchen i.d.R. nach Aufmerksamkeit oder fühlen sich durch irgendetwas verunsichert / unter Druck. Das Brüderchen wird viel Zeit von Ihnen als Eltern in Anspruch nehmen. Zuvor waren Sie alleine nur für ihn da. Dies kann der Auslöser für die Suche nach Aufmerksamkeit sein. Ihr Sohn hat in den letzten Wochen gemerkt, dass Sie sehr um ihn bemüht sind, wenn der Boden, das Sofa oder das Bett nass werden. Versuchen Sie gerne, den Druck für Ihren Sohn und sich rauszunehmen und damit auch die Reibungspunkte, in dem Sie Ihrem Sohn wieder ganztäglich eine Windel tragen lassen. Viele Grüße Sylvia
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