Aleka
Liebe Frau Ubbens, meine Tochter ist gerade 5 Jahre alt geworden. Vom Typ her ist sie sehr kontaktfreudig und fröhlich auf der einen Seite, auf der anderen Seite ist sie aber auch sehr Mamabezogen und hat extreme Verlustängste (nach einem Krankenhausaufenthalt von mir, war sie wochenlang verstört und reagierte mit Unruhe und Rebellion). Sie möchte anderen Kindern gefallen und drängt sich "meines Erachtens" auf. Sie hat noch nicht so wirklich erkannt, wer sie mag und wer nicht. Ab wann kann man mit einer realen Einschätzung Ihrerseits rechnen? Ich sage Ihr zwar hin und wieder, sie solle sich nicht so aufdrängen aber ich glaube, es interessiert sie nicht so wirklich bzw. sie sieht das anders. Die eigentliche Herausforderung jedoch ist ihr zum Teil fragwürdiges Sozialverhalten. Sie möchte sehr häufig den Ton angeben und kommandiert (laut) rum. Auf Nachfrage im KiGa heißt es, es wäre tagesformabhängig aber im Gegensatz zum letzten Jahr, wäre es viel besser geworden und sie kann sich auch zurücknehmen. Ihren 1,5 Jahre alten Bruder versucht sie auch oft rumzukommandieren. Ich würde Ihr gerne helfen und Ihr ein sozialeres Verhalten vermitteln, weiß jedoch nicht so recht wie. Auf der einen Seite sage ich Ihr, sie solle nicht immer bestimmen und lernen zu teilen/ sich abzuwechseln und begründe dies mit dem Argument, sie können ansonsten Freunde verlieren bzw. nicht gewinnen. Auf der anderen Seite "bestimme" ich ja dann und habe Angst, Ihr damit falsche Werte und ein falsches Vorbild zu vermitteln. Wahrscheinlich ist der Ton einfach maßgebend?! Anderes Beispiel - Besuch beim Frisör: Sie betritt den Laden und holt sich direkt den Kindersitz, obwohl ich sie vorher darum gebeten habe, zu warten, bis sie an der Reihe ist und sich dahin zu setzen, wo sie "hingeschickt" wird. Außerdem fragt sie, ob Sie den Kamm auch mal nehmen darf (sie ist halt meines Erachtens sehr distanzlos und bringt dadurch natürlich eine Menge Unruhe rein). Geht Oma mit ihr zum Frisör, darf sie das auch alles. Oma sieht das alles nicht so eng....ich hingegen würde mir ein angemessenes Verhalten wünschen und "meckere" dann oft im Nachgang mit Ihr.. . Aber auch das "tut" sie, um den Leuten zu gefallen und Aufmerksamkeit zu erhaschen. Da bin ich mir relativ sicher. Ob sie nun eher unsicher oder eher selbstbewusst ist.... ich kann es nicht konkret beantworten. "Wer kommandiert hat's nötig" - sprich mangelndes Selbstbewusstsein?! Das Sprichwort könnte zutreffen. Wäre dem so, wie kann ich Ihr Sozialverhalten ändern ohne Ihr Selbstwertgefühl zu kippen. Haben Sie ratsame Konsequenzen für mich? Ich wäre sehr dankbar für Ihre professionellen Ratschläge. Viele Grüsse & Danke
Liebe Aleka, Ihre Tochter ist eine kleine sehr selbstbewusste Persönlichkeit. Kinder lernen am besten von Kindern. Ihre Tochter wird im Grundschulalter von den anderen Kindern gebremst werden. Diese werden Ihre Tochter direkt ansprechen, wenn sie nicht herum kommandiert werden wollen etc. Es wird also noch eine kleine Weile dauern, dann wird sich Ihre Tochter nach und nach etwas zurück nehmen. Auch das Einschätzen anderer Menschen kommt frühestens im Grundschulalter. Vorher wissen Kinder zwar von sich aus, wen sie mögen und wen nicht, selten aber können sie die andere Seite "richtig" einschätzen. Kommandiert sie ihren Bruder, dann nehmen Sie sie kurz von seiner Seite weg und sagen ihr, dass sie anders mit ihm sprechen soll. Geben Sie ihr ein Beispiel. Durch das kurz aus der Situation nehmen, wird Ihrer Tochter bewusst werden, dass sie sich anders verhalten soll. Aber auch dieser Lernprozeß dauert eine kleine Weile. Bevor Sie den Frisörsalon betreten, nehmen Sie Ihre Tochter an die Hand. Achten Sie darauf, dass sie an Ihrer Seite bleibt. Loben Sie sie anschließend, wenn alles gut geklappt hat. Beim Frisörbesuch danach können Sie ihr direkt vor dem Geschäft noch einmal erklären, dass es beim letzten Mal gut gelaufen ist und dass Sie sich heute auch wünschen, dass sie an Ihrer Seite bleibt, auch ohne dass sie die Hand festhalten. Viele Grüße Sylvia
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