Kato2705
Hallo, mein Sohn ist 5 Jahre alt und kommt nächstes Jahr in die Schule. Er ist ein aufgeweckter Junge, pfiffig, sprachgewandt und weiß genau was er will. Und eben auch was er nicht will. Und wenn er etwas nicht will, dann bleibt er auch erstmal bei seiner Meinung und lässt sich nicht überreden (eher überzeugen). Bei Fremden ist er dagegen eher zurückhaltend. Er muss erst warm werden, bevor er sich richtig zeigen kann. Bis dahin ist er eher zurückhaltend und zuweilen auch wortkarg. Vor kurzem hatte er seine Schuleingangsuntersuchung. Die Amtsärztin war sehr oberflächlich und er wurde immer ruhiger. Als er Quatschworte nachsprechen sollte ist er dann ganz verstummt, obwohl Sprache für ihn gar kein Problem darstellt. Der Termin wurde dann abgebrochen und wir müssen nochmal hin. Abends hat er dann gesagt, warum er nicht mehr mitgemacht hat. Er hat sich unwohl gefühlt, weil die Ärztin sich z. B. noch nicht mal mit Namen vorgestellt hat. Und dann fand er es doof, dass er was machen sollte, was keinen Sinn macht. Ich habe ihm erklärt, dass das mit dem vorstellen natürlich nicht richtig war, dass Erwachsene aber auch Fehler machen und dass der Termin wichtig ist. Er freut sich nämlich schon sehr auf die Schule. Jetzt habe ich total Bammel vor dem nächsten Termin. Ich weiß, dass er das kann. Aber was wenn er wieder nicht mitmacht weil er sich unwohl fühlt und daher nicht zeigt was er kann? Er ist bei Fremden halt zurückhaltendend, da ist er mir sehr ähnlich. Wie kann ich ihn unterstützen? Was passiert wenn er wieder so ruhig ist? Schüchternheit und Zurückhaltung dürften doch kein Grund sein, dass er nicht schulfähig ist, oder?
Liebe Kato2705, ermutigen Sie Ihren Sohn wenige Tage vor dem nächsten Termin, die Schulärztin nach ihrem Namen zu fragen. Gleichfalls erklären Sie ihm, dass es wichtig ist, dass er mitmacht, auch wenn er es für nicht sinnvoll hält. Mehr werden Sie nicht tun können. Wie damit umgegangen wird, falls Ihr Sohn noch einmal nicht mitarbeiten mag, kann von hier aus nicht beantwortet werden. Grundsätzlich können die Schulärzte ziemlich gut unterscheiden, ob die Kinder nur nicht mitarbeiten wollen oder es nicht können. Manchmal wird die letzte U-Untersuchung zu Rate gezogen und auch Rücksprache mit dem Kindergarten gehalten. Jedes Amt, jede Schulärztin, arbeitet individuell, auch wenn es natürlich gewisse Grundsätze gibt. Viele Grüße Sylvia
cube
Ganz sicher gibt es Ärzte, die nicht so sonderlich einfühlsam sind. Zum Teil haben sie aber auch einfach gar nicht die Zeit, auf jedes Kind im Einzelnen einzugehen. der Tag ist voll mit Terminen im 30 min-Takt. Ruf doch einfach mal beim Schulamt an und frag nach. Erkläre, wie der erste Termin war und hör dir an, was die dazu sagen. Eventuell bekommt du einen Termin zum Schluss, wo dann ein bisschen mehr "Luft" ist. Andererseits möchte ich aber auch noch etwas anmerken: dieser Test soll natürlich nicht nur die allgemeinen Grundfähigkeiten bzgl. Mengenverständnis, Sprache etc abklären - er soll auch klären, in wie weit ein Kind sozial und emotional reif genug ist für die Schule. Also eben auch, wie mit fremden Situationen/fremden Personen umgegangen wird. Und auch, ob ein Kind in der Lage ist, Aufgaben zu erledigen/Anweisungen zu folgen. Auch das hat etwas mit emotionaler Reife zu tun - zu verstehen, das es Dinge gibt, die einem zwar gerade keinen Spaß machen, die aber trotzdem gemacht werden sollen/müssen. Davon wird es in der Schule - je nach Ehrgeiz oder Interessenslage - vielleicht sogar einige geben, auf die Kind gerade keine Lust hat/den Sinn nicht sieht - und ich kann dir versprechen, dass geht in den ersten Wochen noch ok, aber irgendwann ist die Schnupperphase vorbei und dann wird kein Lehrer die Unterrichtszeit damit verbringen, 1 oder 2 Kindern speziell davon überzeugen zu müssen, dass auch sie bitte jetzt die Aufgaben machen.
cube
bekommt auch nicht jedes Kind bei der Schuleinganguntersuchung. Das ist schon ein Entgegenkommen und spricht eher dafür, das die Ärztin zwar sachlich, aber nicht unempathisch ist. Ich befürchte, mehr kannst du nicht erwarten. Es ist ganz bewusst eine Test-Situation. Die soll nicht unangenehm sein, aber es sollen für alle Kinder gleiche Rahmenbedingungen gelten. Das beinhaltet sicher auch ein gewisses Eingehen auf zurückhaltende Kinder, schließt aber ein übermäßiges Eingehen auf spezielle Befindlichkeiten aus. Rede noch mal mit deinem Kind und mach ihm verständlich, dass er mitmachen muss, wenn er in die Schule will. Macht er es dennoch nicht, ist er eben vielleicht einfach noch nicht schulreif. Sei es auch Unsicherheit oder eben aus Uneinsichtigkeit. Sorry, ist nicht böse gemeint, aber du wirst das System halt nicht ändern können.
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