Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Rückmeldung, Nachfrage und was der Zahnarzt zum Thema Zähneputzen bei Kleinkindern sagt (-:

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Rückmeldung, Nachfrage und was der Zahnarzt zum Thema Zähneputzen bei Kleinkindern sagt (-:

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Hallo Frau Schuster ! Es freut mich, daß Sie Ihren Urlaub und das Treffen genießen konnten ! Hoffentlich ist der Erholungsfaktor durch den Massenandrang anschließend hier im Forum nicht geschmälert worden (-: ?! Gerade eben habe ich eine Seite zurück das Posting zum Thema "Kampf beim Zähneputzen" gelesen, in der Sie auf eine Meinung vom "Fachmann" neugierig waren. Da mein Mann Zahnarzt ist, könnte ich kurz seinen Senf dazugeben - obwohl natürlich die Einstellungen unter verschiedenen Zahnärzten differieren - wie in allen anderen Berufssparten auch. Mein Mann ist jedenfalls der Meinung, daß richtige Zahnpflege von Anfang an zwar wichtig ist, daß aber einem letztlich positiven Verhältnis dazu, wie auch später zum Zahnarztbesuch, immer der Vorrang zu geben ist. Was in unserem Fall wie auch bei der Beratunmg seiner Patienten bedeutet: Steter Tropfen höhlt den Stein (-: - Armin rät generell davon ab, das Zähneputzen zu einem Machtkampf ausufern zu lassen, der letztlich entweder scheitern oder im Ausspielen "körperlicher Überlegenheit" enden muß - wie es ja auch im Posting von ? (habe den Namen schon vergessen) herauskommt: Das Kind wird festgehalten, liegend auf dem Wickeltisch - das MUß eigentlich Abwehr hervorrufen. Und die Kinder werden ja älter und irgendwann müssen sie selbstverantwortlich einsehen, daß Zahnpflege unumgänglich ist. Und wenn sie dann solch negative Erfahrungen damit in Verbindung bringen, dann werden sie eventuell auch später diesen Teil der Hygiene ablehnen oder aussparen. Tip 1 ist natürlich für die Zeiten, in denen Putzen gar nicht funktioniert, eine möglichst zuckerfreie Ernährung (Fruchtzucker ist auch nichts anderes !!!). Weiterhin, wenn süßes gegessen wird, lieber einmal eine größere Portion, als oft kleine süße Snacks, da sich ja jedesmal die Mundflora verändert. Viel mit Wasser spülen ersetzt zwar nicht das Zähneputzen, aber neutralisiert das Milieu etwas. Je weniger oder schlechter geputzt wird, desto eher und häufiger auch früh schonmal die Zähne kontrollieren lassen - kleine früh entdeckte Schäden sind leicht zu beheben ! --- In unserem konkreten Fall: Momo steht und stand auch nie auf´s Zähneputzen. Er fand und findet es aber superinteressant, wenn ich mit meinen leider sehr schlechten Zähnen oft zu Armin in die Praxis zur Kontrolle muß. Ein (für Kinder) guter Zahnarzt stellt sich auf´s Kind ein, läßt spielen und entdecken (z.B. Spiegel, Wasser, Absauger), läßt das Kind auf Mamis Schoß sitzen und schafft erstmal eine Basis für eventuelle spätere Behandlungen. Momo geht inzwischen freiwillig alleine auf den Stuhl und sperrt den Rachen auf - und darf im Gegenzug bei mir mal den Sauger halten oder nur reinschauen oder oder oder. Jedenfalls ist es für ihn ein Abenteuer und er hat bereits die erste kleine Behandlung schon hinter sich - ohne Probleme. Armin rät auch immer zu elektrischen Zahnbürsten, weil diese in kürzerer Zeit viel effektiver, besser und v.a. fehlerfreier putzen, so daß sie auch schon früher von Kleinkindern (fast) alleine zu bedienen sind - während mit mechanischen Bürsten das richtige Putzverhalten mühevoll gelernt werden muß und viel mehr anstrengt. Es muß dabei nicht unbedingt eine Kinderzahnbürste sein, die unterscheiden sich von denen für Erwachsene nur durch die Größe (des Handgriffs) und die Anzahl der Rotationen - meist kann heute bei den Zahnbürsten für Erwachsene auch eine niedrigere Rate eingestellt werden, so daß nur noch ein Kinderaufsatz zugekauft werden sollte, der einen kleineren und weicheren Bürstenkopf hat. Ich glaube, das war so das Gröbste, sollten weitere Fragen sein, meine Mailadresse steht oben. Und ein guter Link rund um Zähne (von Erwachsenen und Kindern), Zahnpflege, Ernährung, Fachwörterlexikon ist www.zahngesund.de, vielleicht schauen sie da auch nochmal rein ?! Nun aber zu Momo: Ja, natürlich haben wir Mückengitter vor den Fenstern, aber die Viecher bahnen sich immer wieder doch einen Weg ... ich erkläre also weiter (-: Ihre Antwort zum Thema Spielgruppe interpretiere ich so, daß Sie schon der Meinung sind, daß wir uns wieder eine suchen sollten ? Und im Punkte Konsequenz: Meine Unsicherheit beruht auch nicht zuletzt darauf, daß ich Angst habe, er könnte es als Ausgrenzung oder Abschiebung (wegen Mika ?) betrachten ? Oder ist das Thema jetzt langsam durch ? In Sachen Trotzphase haben wir endlich vor zwei Tagen einen wirklichen ersten Erfolg erlangt. Es ging mal wieder ums Schlafengehen. Es war 22.00h, meine wirklich äußerste Schallgrenze und Momo wollte partout nicht ins Bett. Woraufhin wir ihm gesagt haben: Wenn er jetzt nicht mit mir gehen will, muß er entweder, wenn er müde wird, alleine gehen oder aber warten, bis wir auch ins Bett gehen. Erst fand er´s lustig, aber nach etwa 30 Minuten wurde es ihm langweilig, zumal wir ihm auch gesagt hatten, daß der Abend UNS gehört (wenigstens das, was davon noch übrig bleibt *g*) und er sich zwar alleine beschäftigen kann, aber wir nicht mehr mit ihm spielen würden. Jedenfalls: Er kam und wollte ins Bett gebracht werden, was ich natürlich dann auch ablehnen mußte. Und ihm nochmal sagte, er könne gerne alleine gehen, oder aber er solle sich ruhig verhalten und warten, bis auch wir soweit wären. Es folgte eine 45-minütige Schrei- und Tobsuchtsanfallphase, die wir ignorierten, so gut es eben ging (nicht, daß es dadurch ein gemütlicher Abend gewesen wäre *lach*). Und dann, unvermittelt, nachdem wir ihm zum 356. mal darauf hingewiesen hatten, daß es seine Entscheidung war, die er da gerade ausbadete, war er auf einmal friedlich, setzte sich zwischen uns und wartete .... bis gegen 0.00h, als wir ins Bett gingen. In meinen Augen, ein erster Sieg, allerdings meinte mein Mann jetzt schon wieder, es wäre zu hart gewesen ????? Jedenfalls ging er am nächsten Tag friedlich sofort mit ins Bett (-: --- Tagsüber ist mein Problem allerdings nach wie vor, daß ich den passenden Hebel nicht finde. Was nutzt es mir, wenn ich ihn ausgrenze (ist eigentlich das einzige, was ihn überhaupt trifft, über alles andere setzt er sich einfach hinweg), er weint und dann aber doch anschließend GENAU da weitermacht, wo er vor unserem Crash aufgehört hat ? Das ist doch irgendwie schon dämlich ? Versteht er dann überhaupt, worum es geht ? Ich meine: Eigentlich ist er ja wirklich nicht auf den Kopf gefallen, aber in diesem Punkt habe ich so meine Zweifel ... Den Versuch mit dem Wutkissen hatten wir in der Tat schon, aber er ist einfach zu schlau, er weiß genau, daß er mich damit eben nicht provozieren kann (sondern mir ganz im Gegenteil einen Gefallen tut) und genau darum scheint es ihm zu gehen. Manchmal habe ich das Gefühl, als mache es ihm Spaß, mich zu ärgern nur um des Ärgerns willen ... und er weiß genau, auch wenn ich mich gelassen gebe, was mich am meisten auf die Palme treibt ... es ist auch nicht mehr so, daß er zu kurz kommen würde, daß es also um Aufmerksamkeit ginge. Bzw. natürlich geht es schon um Aufmerksamkeit, aber er muß doch auch kapieren, daß man nicht den ganzen Tag nur ihn hoffieren kann ??? Naja. Das war´s erstmal wieder. Nun wird sich Mika bald wieder melden ... Liebe Grüße aus Franken und schonmal ein sonniges Wochenende von Silke


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Hallo Silke Ein ganz herzliches Dankeschön über den fachkundigen Bericht zum Zähneputzen. Bleibt nur noch zu hoffen, dass Viele ihn lesen und -wie ich- sich mal die von Ihnen empfohlene Site zu Gemüte führen werden. Das Thema:"Abschiebung", denke ich, ist in Momos Fall schon ausgestanden, sodass ich der Meinung bin, Sie sollten ihm als dem stolzen, "großen" Bruder eine erneute Spielgruppe gönnen. Merken Sie dort allerdings auch nach einer möglichst konsequenten Teilnahme von 2Wochen, dass er in dieser Gruppe nur sehr unzufrieden ist und sie widerwillig besucht, sollten Sie ihm noch ca. 1/2 Jahr Zeit lassen. Ihre Handlungsweise in puncto Schlafengehen scheint tatsächlich auf den ersten Blick etwas hart, war aber wohl für Ihren Sohn genau das Richtige. Er weiß nun ganz genau, dass Sie sich diesbezüglich an Das halten, was Sie ihm vorher deutlich gesagt haben. Einen Schaden oder gar Vertrauens-Schwächung wird er ganz sicher nicht zurückbehalten, da Sie Ihren Kindern stets die erforderliche Menge an liebevoller Zuwendung geben, wie ich aus Ihren vielen Berichten deutlich lesen kann. Momo wird es tatsächlich sehr interessant finden, wie Sie auf seine "Provokationen" reagieren; deshalb kann ich Sie eigentlich nur dazu ermutigen einen "langen Atem" zu haben. Zeigen Sie keine besonderen Reaktionen, wie betonte Gelassenheit oder Ärgerlichkeit, wird seine jetzige Handlungsweise für ihn keine Bedeutung mehr haben und irgendwann ganz wegfallen.- Halten Sie durch! Ihnen und Ihrer Familie auch ein friedliches Wochenende und wie immer: Bis bald?


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