Liebe Frau Schuster
Ich habe 2 Probleme, die vielleicht auch einen Zusammenhang haben. Mein Mann liebt unseren Patrick (2,5 Jahr alt) heiss und innig und spielte praktisch jeden Abend ca. 1 Stunde ausschliesslich mit ihm. Er hat ihn auch oft gewickelt und ohne Probleme zu Bett gebracht. Seit einiger Zeit kehrt sich nun Patrick immer mehr von ihm ab und will nur noch mit mir ein Buch anschauen, von mir ins Bett gebracht werden etc.. Auch lässt er von meinem Mann keine Zärtlichkeiten mehr zu (von mir hingegen viel). Mein Mann hat sich immer wieder bemüht, Patrick wieder näher zu kommen, was aber eher das Gegenteil bewirkt hat.
Vor 2 Tagen ist er nun explodiert und hat gesagt, er habe die Nase voll, er mache sich doch nicht zum Trottel, Patrick liebe ihn nicht mehr etc. Er werde sich nun halt auch etwas zurückziehen. Auch glaube er, dass wir Patrick zu sehr verwöhnten. Dies verletzt mich nun auch sehr, weil ich nun jeden Abend wie auf Kohle sitze, wenn mein Mann nachhause kommt und hoffe, dass sich Patrick wieder vermehrt seinem Papa zuwendet, damit sich die Situation wieder entspannt.
Zusätzlich zu diesem Problem, lässt sich Patrick auch von mir nicht mehr gut ins Bett bringen (war bis jetzt selten ein Problem). Er findet tausend Sachen, die er noch erledigen muss bevor er ins Bett geht und will immer noch ein Buch und noch ein Buch anschauen. Es nützt aber alles nichts. Zuletzt gibt es ein grosses Geschrei und dann lässt er sich nur beruhigen, wenn ich z.B. noch ein Buch anschaue oder noch ein Lied singe. Anschliessend schläft er erschöpft ein.
Allmählich schlägt mir diese Stresssituation auf die Gesundheit. Ich habe eine Erkältung nach der anderen und werde immer müder.
Für einen guten Rat bin ich sehr dankbar.
Mitglied inaktiv - 13.03.2002, 09:48
Antwort auf:
Probleme mit Papa und Schlafen
Hallo Doris
Bevor Ihr Mann sich traurig zurückzieht, sollten Sie sich mal ein wenig rar machen. Nehmen Sie sich doch mal regelmäßig an einem Nachmittag/Woche eine Auszeit von der Familie und tun Sie Das, was Sie schon lange mal wieder tun wollten (ohne "Anhang auf Shopping-Tour, Kaffee-Trinken bei einer Freundin, gemütlich in die Badewanne, o.Ä.)
Patrick und sein Papa werden sich auf diese Weise wieder zusammenraufen (müssen) und dadurch auch besser kennenlernen.
Gönnen Sie Ihrem Sohn zum Einschlafen noch das Hören einer "Bettkassette" nach dem tägl. gleichen Einschlafritual. Diese Kassette kann sowohl vom Papa als auch von Ihnen eingelegt werden oder Patrick muß eben auf das Hören verzichten.-
Versuchen Sie`s und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 13.03.2002
Antwort auf:
Probleme mit Papa und Schlafen
Hallo Doris,
Es wäre sehr schade, wenn Dein Mann sich von seinem Sohn zurückziehen würde, zumal er einen so tollen Grundstein gelegt hat! Dem guten Rat von Frau Schuster kann ich mich nur anschliessen, nimm Dir etwas Freiraum, geh mal ins Kino (und Patrick wird, wenn Du weg bist, sicher gerne mit dem Papa spielen) Häufig sind die Kinder so mama-fixiert, solange Du als Alternative da bist, bist Du weg, freuen sie sich auch wieder auf den Papa. Freunde von mir hatten das gleiche Problem (Sohn 2 3/4 J alt), es zählte nur die Mama. Diese Phase hat ca. 3 Monate gedauert, dann ging es besser. Jetzt ist der Kleine wieder ein Herz und eine Seele mit dem Papa !
Versuch den Papa in Deinen Worten hervorzuheben (z.B. dass Papa die tolle Idee gehabt hat in den Zoo zu fahren oder dass Papa am Wochenende mit Patrick ins Schwimmbad geht, wenn Patrick will (nein, Du hast keine Zeit, Du musst putzen=Langeweile (Du Musst ja nicht putzen, wenn sie dann weg sind!)) etc.. Versuch Deinen Mann in den Augen Deines Kindes aufzuwerten, wo es eben geht und zeig Deinem Kind, dass Du Deinen Mann schätzt, da Du für Deinen Sohn zur Zeit sehr wichtig bist, hälst Du die Schlüssel in der Hand !
Was bei uns noch während einer ähnlichen Phase geholfen hat, das waren Spiele oder Aktivitäten, die die Mama nicht anbietet (z.B. hat mein Mann Salzteig gemacht, ich habe das NIE mit den Kindern gemacht-die Alternative Mama gab es somit für diese Aktivität gar nicht)
Viel Geduld und sag Deinem Mann, er soll sich nicht entmutigen lassen.
Mitglied inaktiv - 14.03.2002, 13:26