Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Probleme auf dem Spielplatz

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Probleme auf dem Spielplatz

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Hallo Frau Schuster, mein Sohn (im Juni wird er 4) ist zur Zeit schwierig bis aggressiv. Auf dem Spielplatz hat er einen Jungen, mit dem wir verabredet waren laut "Hau ab" entgegen gebrüllt, weil er einen anderen Spielkameraden zu dem Zeitpunkt hatte. Mir war das sehr peinlich und ich habe ihn genommen und ihm erklärt, dass er sich so nicht verhalten darf und wir sonst den Spielplatz verlassen. Heute dann spielte er auf dem Spielplatz mit einem Ball, bis der Besitzer ihm den aus der Hand nahm. Da zog er beleidigt ab und schoß den nächsten Ball im Sandkasten wutentbrannt durch die Gegend und traf eine dort sitzende Mutter. Daraufhin bin ich sofort mit ihm gegangen und habe ihm noch mal gesagt, dass ein solchen Verhalten nicht wünschenswert ist und wir es morgen wieder probieren, ob er sich besser benehmen kann. Dann macht er ständig die Sandkuchen von anderen Kindern kaputt, was auch sehr viel Ärger hervorruft. Auch drängt er kleinere Kinder zur Seite und will zuerst irgendetwas erklettern etc. Oder er "spielt" Löwe und erschreckt andere Kinder durch Grimassen und Gebrüll. Langsam mag ich nicht mehr auf den Spielplatz gehen. Als es den ersten TAg so warm waren, hatte er das Erlebnis, dass er bei allen möglichen Kinder gefragt hat, ob er mitspielen kann oder ob "die sein Freund sein wollen". Da hat er nur Abfuhren erhalten, zum Teil sogar recht bösartig - kann das damit zusammenhängen? Dann habe ich noch überlegt, dass im Kiga hauptsächlich ältere Kinder sind und er einer der jüngsten ist, kann das sein Verhalten so negativ beeinflussen, dass er da selbst Erlebtes irgendwie "weitergibt"? Ich bin da etwas ratlos, denn lange Zeit hat er unter einem schubsenden und hauenden Freund gelitten, zu dem wir den Kontakt eingeschränkt haben. Gucken sich Kinder vielleicht so etwas bei anderen auch ab? Oder anders herum gefragt, wieviel Aggressivität ist in diesem Alter noch normal und soll ich so weiter damit umgehen, dass ich bei seinen Ausbrüchen sofort den aktuellen Spielort verlasse? Bringt das was? Vielen Dank schon einmal im Voraus! Andrea


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Hallo Andrea Leider ist es häufig auf Spielplätzen und auch im Kiga so, dass die Kinder zu den geliebten "Freunden" gemacht werden, die ihre Stärke allein mit ihrer Kraft und entsprechend auch mit Fäusten beweisen. Zeigen Sie Ihrem Sohn durch verschwenderischen Umgang mit Lob, wo SEINE Stärken liegen.- So ist er sicherlich schon recht sprachgewandt und in der Lage, seine Bedürfnisse zu äußern statt sie mit Fäusten, Tritten o.Ä. erst beweisen zu müssen. Er verhält sich hilfsbereit zu schwächeren Kindern und gewinnt sie auf diese Weise als "Freunde". Zeigen Sie ihm durch gemeinsames Spiel,bzw. gemeinsame Aktivitäten wie eine solche Hilfsbereitschaft und dann auch gegenseitige Unterstützung aussehen kann. Laden Sie dazu hin und wieder ca. gleichaltrige Kinder (1-3) zu sich nach Hause ein und beteiligen Sie sich am Spiel um beinahe unbemerkt auf die individuellen Schwächen und Stärken aufmerksam zu machen und um Vorschläge zu machen, wie eine gegenseitige Hilfe und im Anschluß daran, auch gemeinsame Freude aussehen kann. Hat er nun im konkreten Fall "blind" mit einem Ball durch die Gegend geschossen, gehen Sie zu Ihrem Sohn und dann gemeinsam zu der getroffenen Frau um sich zu entschuldigen und um zu zeigen, dass man auch (z.B. mit dem Kind der Frau) sehr schön gemeinsam mit dem Ball spielen kann. Ihr Sohn wird sich anfangs an Ihrem Verhalten orientieren um dann bald selber einzusehen, dass er mit positivem Handeln viel mehr Freunde gewinnen kann als durch negatives Verhalten, mit Dem er die ihm fehlende Aufmerksamkeit auf sich zu lenken versucht. Liebe Grüße und: bis bald?


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Vielleicht noch etwas wichtiges. Mein Sohn hat zur Zeit auch keinen wirklichen festen Freund. Manche Kontakte haben sich gelockert durch unterschiedliche Kigas und im Kiga hat er auch immer noch keinen festen Spielpartner gefunden. Könnte das ein Problem sein. Braucht ein Vierjähriger einen "festen Spielpartner"?


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