Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Primäre Bindung

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Primäre Bindung

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Sehr geehrte Frau Schuster, ich habe eine Frage zur festen Bindung des Kindes an die Bezugsperson (Mutter/ Vater) und zwar wohnen wir mit den Großeltern, meinen Schwiegereltern auf demselben Grundstück, welche unseren Sohn (mittlerweile 1 Jahr) so sehr lieben, dass sie seit dem erste Tag nach der Geburt unseres Sohnes sehr übereifrig mit den Angeboten waren, unseren Sohn zu betreuen. Ich als Mutter empfand die täglichen Babysittingangebote gerade kurz nach der Geburt "zunehmend" als Belastung, da ein " Nein"meinerseits oft beleidigte Mienen nach sich zog. Nun hatte es sich eingespielt dass die Großeltern 1-2 die Woche zum Spazierenfahren oder auch einmal zum Aufpassen, wenn ich den Haushalt dringend einmal erledigen musste oder der Opa oder die Oma unbedingt einen Waldspaziergang mit dem Kleinen machen wollten, unseren Sohn für 1 - 2 Stunden babysitten durften. Bei Herrn Dr.Posth Beiträgen habe ich nun herausgelesen, dass es soetwas wie unsichere primäre Bindungen gibt, die sich durch die wechselnden Bezugspersonen herausbilden können. Unser Sohn sieht Oma und Opa durch die räumliche Nähe (das Wohnen auf einem Grundstück, jedoch in verschiedenen Häusern) täglich und kennt diese dadurch sehr gut. Kann es zu einer Bindungsverwirrung gekommen sein? Mein Sohn weint nicht, wenn er zur Oma / Opa auf den Arm gegeben wird oder sie mit dem Wagen zum Spazierengehen losfahren. Ich habe trotzdem nicht das Gefühl, dass mein Kind eine unsichere Bindung hat, da er z.B. am gemeinsamen Kaffeetisch immer zu mir oder zum Papa zum Kuscheln kommt und nicht zu Oma und Opa. Auch schläft er ohne uns nicht ein, wir müssen ihn in den Schlaf begleiten. Oma und Opa akzeptiert er dabei nicht. Er freut sich auch sicherlich bei unserer Rückkehr, wenn er einmal bei Oma und Opa war und krabbelt freudig auf uns, wenn wir den Raum betreten.. Etwas Sorge hat mir der Artikel über unsichere Bindungen trotzdem gemacht, da er nun Oma ja nun wirklich häufig hat durch die räumliche Nähe. Was meinen Sie? Mit freundlichen Grüßen Tinchen


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Hallo Tinchen Bitte machen Sie sich keine Sorgen. Ihr Gefühl täuscht Sie nicht, dass Ihnen sagt, dass Ihr Sohn durchaus unterscheiden kann zwischen Ihnen als seinen vertrautesten Bezugspersonen und Bezugspersonen wie z.B. Großeltern, die ihn zeitweise betreuen. Sie betreuen Ihren Sohn ganz bewußt und intensiv besonders während sensibler Situationen, wie Einschlafen, Aufwachen, Essen, Trösten und Treffen von Entscheidungen. Die Großeltern lesen ihm jeden Wunsch von den Augen ab und sind für ihn etwas Besonderes, das Ihr Sohn wie jedes andere Kind genießen wird. Genießen kann man dieses Besondere aber nur aus einer sicheren Orientierung und Bindung heraus. Fehlt denn sonst bei allen Kindern, die zeitweise eine Tageseinrichtung besuchen, eine primäre Bindung?- Liebe Grüße und: bis bald?


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